14. Januar 2021, 16:39 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Prince William und Herzogin Kate urlauben dort mit ihren Kindern ebenso wie Mick Jagger mit seiner Familie. Die Rede ist von der paradiesischen Insel Mustique. Doch warum wurde ausgerechnet diese Insel zum Hotspot für Promis? TRAVELBOOK kennt die Geschichte.
Sie gilt als die exklusivste Insel der Welt: Mustique. Als Teil des Inselstaats „St. Vincent und die Grenadinen“ liegt sie mitten in der Karibik, nördlich von Grenada. Sie ist gerade einmal knapp 5,7 Quadratkilometer groß. Zum Vergleich: Allein der Berliner Stadtteil Neukölln ist mehr als doppelt so groß. Wie konnte diese winzige Insel zu einem Hotspot der Schönen und vor allem der Reichsten werden?
Prinzessin Margaret machte die Insel Mustique berühmt
Die Verbindung der britischen Royals zu Mustique ist gar nicht so abwegig, wie man vermuten könnte. Denn der Staat St. Vincent und die Grenadinen ist Teil des Commonwealth – dementsprechend ist auf Mustique also Queen Elizabeth II das Staatsoberhaupt. Bekannt wurde die Insel damals allerdings gar nicht durch sie.
Prinzessin Margaret, die kleine Schwester der Queen, gehörte einst zu einem kleinen exklusiven Kreis rund um den britischen Adligen Colin Tennant. Tennant, der zeitlebens genauso wie Prinzessin Margaret als sehr exzentrisch galt, kaufte 1958 die gesamte Insel Mustique – für nur 45.000 Pfund, was aktuell einem Betrag von etwa 1.124.700 Euro entsprechen würde. Eine Investition, die heute ziemlich waghalsig erscheint. Denn damals gab es auf der Insel nämlich weder Straßen noch fließendes Wasser, geschweige denn Strom.
Doch Tennant brachte trotz dieser Voraussetzungen den Tourismus auf die Insel. Er ließ Stromleitungen verlegen und das erste Hotel, das „Cotton House“, bauen. Auch heute noch ist das „Cotton House“ ein beliebtes Hotel auf Mustique.
Prinzessin Margaret brachte mit ihrer Villa den Jetset auf die Paradies-Insel
Doch der richtige Start für den Siegeszug von Mustique war ein Geschenk von Tennant: Zur Hochzeit von Prinzessin Margare mit Lord Snowdon schenkte er ihr ein vier Hektar großes Stück Land auf der Insel. Wie erhofft, ließ Prinzessin Margaret hier eine Villa bauen und brachte den Jetset auf die Insel. Britische Medien berichteten immer mehr über die ferne, karibische Insel, auf der die Prinzessin so viel Freizeit verbrachte, und auch die Queen urlaubte in den 1970er-Jahren auf Mustique.
Auch in der aktuellen vierten Staffel der mehrfach ausgezeichneten und hochgelobten Serie „The Crown“ wird Prinzessin Margaret, dargestellt von Helena Bonham-Carter, mehrfach auf Mustique gezeigt. Einst sagte die Prinzessin, die zeitlebens von Skandalen umwittert war, Mustique sei „der einzige Ort auf der Welt, an dem ich entspannen kann.“
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Damit war sie scheinbar nicht allein. Nach der Königsfamilie kamen immer mehr Promis, zum Beispiel Mick Jagger, Bryan Adams und Tommy Hilfiger. Heute ist die Insel in alter Royal-Tradition wieder Urlaubsort des britischen Königshauses: Prinz William und Herzogin Kate, die schon als Kind Urlaube auf Mustique verbrachte, kommen seit vielen Jahren.
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Kein „Sehen und Gesehenwerden“ auf der Royal-Insel
Doch trotz oder vielleicht gerade wegen der hohen Promi-Dichte geht es hier nicht ums „Sehen und Gesehenwerden“, wie etwa in anderen Orten wie Santorin oder Ibiza. Wer auf Mustique seinen Urlaub verbringt, will unter sich bleiben. Diese Diskretion ist Teil der Identität der Insel. „In den 90er-Jahren wurde die Insel besonders attraktiv für jene, die ihre Privatsphäre mehr als alles andere schätzten und vor den Augen der Öffentlichkeit fliehen wollten“, ist auf der offiziellen Insel-Website zu lesen. So war es ein großer Skandal, als 2013 Fotos der damals schwangeren Herzogin Kate veröffentlicht wurden, während sie sich auf Mustique aufhielt. Der Fotograf wurde damals enttarnt und hat heute lebenslanges Einreiseverbot, wie WELT berichtete.
Seitdem sind die Regeln auf Mustique noch strenger geworden. Um die Sicherheit und Privatsphäre der exklusiven Gäste zu gewährleisten, sind beispielsweise Drohnen auf der ganzen Insel verboten, und Tagestouristen von anderen, nahegelegenen karibischen Inseln dürfen nur bestimmte Bereiche von Mustique betreten, wie der „Insider“ berichtete. Auch die Promis bleiben meist unter sich und in ihren jeweiligen Villen.
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Dennoch gibt es eine Institution auf der Insel, die Basil’s Bar. Sie wird geführt von Charles Basil, den es auf die Insel verschlug, nachdem Lord Tennant ihn 1970 bei einem Fahrradunfall rettete und nach seiner Genesung einen Job auf Mustique versprach. So wurde Charles Basil Teil des elitären Kreises, zu dem die Royals und auch Promis wie etwa Hugh Grant gehören. Da ist es kaum noch verwunderlich, dass es auch hier ein striktes Kamera-Verbot gibt.
Wenn Sie also einmal nach Mustique wollen, unser Tipp: Behalten Sie die Reise lieber in Erinnerung als auf Fotos – man weiß nie, wer eventuell im Hintergrund zu sehen ist …