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Für rund 100.000 Euro

Tropisches Inselparadies verkauft Staatsbürgerschaft – aus traurigem Grund

Für die tropische Insel Nauru kann man eine Staatsbürgerschaft bald käuflich erwerben
Für die tropische Insel Nauru kann man eine Staatsbürgerschaft bald käuflich erwerben Foto: Getty Images/Design Pics RF
Karoline Schweers
Redakteurin

7. März 2025, 16:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der Inselstaat Nauru bietet derzeit Staatsbürgerschaften zum Kauf an. TRAVELBOOK klärt auf, was dahinter steckt.

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Ein Leben auf einer abgelegenen Insel klingt für Sie wie eine Traumvorstellung? Vielleicht ist das Angebot des drittkleinsten Staates der Welt dann was für Sie. Der Inselstaat Nauru verkauft derzeit Staatsbürgerschaften. Doch der Grund hinter dem „Goldenen Pass“ ist leider ein trauriger.

Nauru im Südpazifik bietet Staatsbürgerschaft zum Kauf

21 Quadratkilometer Fläche, das ganze Jahr über um die 30 Grad und rundherum der Pazifische Ozean – das ist der Inselstaat Nauru, welcher auch als der drittkleinste Staat der Welt bekannt ist. Die Insel liegt etwa 3000 Kilometer von Australien entfernt und befindet sich südlich der Marshallinseln.

Derzeit bietet Nauru Staatsbürgerschaften zum Kauf an. Mit diesem „Goldenen Pass“ wäre eine visumfreie Einreise kein Problem mehr. Laut CNN soll der Erwerb der Staatsbürgerschaft 105.000 Dollar (umgerechnet etwa 97.000 Euro) kosten. Das Geld soll genutzt werden, um Nauru wortwörtlich vor dem Untergang zu bewahren.

Insel droht wegen Klimawandel zu versinken

Denn Nauru ist aufgrund des ansteigenden Meeresspiegels, Sturmfluten und Küstenerosion besonders vom Klimawandel betroffen. Doch dem kleinen Inselstaat fehlen leider die finanziellen Mittel, um sich vor diesen Auswirkungen zu schützen. Das Geld soll vor allem dazu genutzt werden, etwa 90 Prozent der rund 12.500 Einwohner in höher gelegene Gebiete umzusiedeln und dort neue Gemeinschaften aufzubauen.

Präsident Nauru kommentierte das Vorhaben wie folgt: „Während die Welt über Klimaschutzmaßnahmen debattiert, müssen wir proaktive Schritte unternehmen, um die Zukunft unseres Landes zu sichern“.

Insel Nauru im Südpazifik
Nauru ist eine wunderschöne tropische Insel, die jedoch leider vom Klimawandel bedroht wird Foto: Getty Images/Design Pics RF

Auch interessant: Marshallinseln droht wegen Klimawandel der Untergang

Zugang zu mehreren Ländern mit Pass

Man gehe nicht davon aus, dass diejenigen, die eine Staatsbürgerschaft in Nauru käuflich erwerben, die entlegene Insel wirklich jemals besuchen werden. Allerdings ermöglicht der Nauru-Pass visumfreien Zugang zu 89 Ländern, darunter auch das Vereinigte Königreich, Hongkong oder Singapur.

Man rechne damit, dass das Programm im ersten Jahr etwa 5,6 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 5,16 Millionen Euro) einbringen werde. Dieser Wert soll sich irgendwann auf etwa 42 Millionen Dollar (etwa 38,7 Millionen Euro) steigern und rund 19 Prozent der Staatseinnahmen ausmachen. Während man das Programm schrittweise aufbaut, werden „unbeabsichtigte Folgen oder negative Auswirkungen“ bewertet, sagte Edward Clark, CEO des Nauru Economic and Climate Resilience Citizenship Program.

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Strenge Überprüfung beim Kauf einer Staatsbürgerschaft für Nauru

Für den Erwerb einer Staatsbürgerschaft für Nauru wird es laut CNN jedoch eine klare Einschränkung geben: Menschen mit krimineller Vorgeschichte werden keine Möglichkeit haben, den Pass zu erhalten. Damit zieht der Inselstaat eine Lehre aus einem Skandal, welcher im Zusammenhang mit einem früheren Programm dieser Art steht. Denn Mitte der 1990er-Jahre stand die Staatsbürgerschaft für Nauru bereits schon einmal zum Verkauf – damals wurden zwei mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen mit Nauru-Pässen in Malaysia verhaftet. Die Regierung verspricht deshalb, dass die Überprüfung des Programms sehr streng sein wird. Hochrisikoländer wie Russland und Nordkorea werden grundsätzlich ausgeschlossen.


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In Angesicht des Klimawandels ist Nauru nicht das erste Land, welches Klimaschutzmaßnahmen durch den Verkauf von Pässen finanzieren will. Unter anderem die Karibiknation Dominica setze auf dieses Konzept bereits seit 1993 und auch andere Länder könnten diese in Zukunft in Erwägung ziehen, wenn die Kosten des Klimawandels ihre wirtschaftlichen Ressourcen übersteigen.

Themen News Südpazifik

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