5. Dezember 2023, 15:43 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Vielfältige Natur, belebte Städte und helle Sandstrände. Die drittgrößte Insel der Kanaren ist perfekt für Sonnenanbeter und Abenteurer. Zudem kann sie aufgrund der milden Temperaturen das ganze Jahr über besucht werden. TRAVELBOOK hat die besten Tipps für Gran Canaria.
Gran Canaria ist perfekt für einen Urlaub, der ein bisschen was von allem bietet: Strandleben, Outdoor-Abenteuer, Shopping und Nightlife. Familien lieben den flach abfallenden Strand zwischen Playa del Inglés und dem Leuchtturm von Maspalomas. Gewaltig sind die dahinter liegenden Dünen mit den endlos wirkenden Sandwellen. Im Inselinneren von Gran Canaria gibt es tiefe Schluchten, duftende Kiefernwälder und abgelegene Bergdörfer zu entdecken. TRAVELBOOK verrät, was man auf der Kanaren-Insel nicht verpassen sollte.
Mehr Tipps und Inspirationen rund um Gran Canaria gibt Adrian Mühlroth, Redakteur bei TECHBOOK, in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:
Inhaltsverzeichnis
Die Dünen von Maspalomas
Die Dünen von Maspalomas auf Gran Canaria sind einzigartig. Dort, im Süden der Kanaren-Insel, hat die Natur eine Wüstenlandschaft geschaffen, die klimatisch durchaus erträglich ist. Die sechs Kilometer lange und zwei Kilometer breite Dünenlandschaft steht unter Schutz, was auch dringend notwendig ist, nachdem sich die Hotels, Resorts und Apartment-Anlagen immer weiter in die Dünen hineingeschoben haben.
Wer den Strand liebt und sich nicht scheut, ein paar Meter zu gehen, kann eigentlich kaum etwas verkehrt machen. Das Wetter im Süden von Gran Canaria ist fast immer gut, nur rund 50 Tage im Jahr gibt es, an denen es regnet. Und wenn dann mal ein paar Tropfen mehr vom Himmel fallen, dauert das auch meist nicht lange, und am selben Tag wird es wieder trocken. In den Dünentälern finden Sie herrlich ruhige und windgeschützte Sonnenplätze. Zum Atlantik gehen die Dunas de Maspalomas über in breite Strände, die flach ins Meer abfallen.
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Die Guayadeque-Schlucht
Ein Ausflug zur Barranco de Guayadeque in den Osten von Gran Canaria lohnt sich. Dabei gilt dieser Teil der Insel doch als industriell. Aber auch wer im Süden, in Maspalomas, wohnt, sollte einen Ausflug wagen, entweder auf eigene Faust oder mit einer der Touren, die in den Touristenzentren angeboten werden. Von Ingenio führt die GC 103 hinauf. Am Fuße des Tales liegt das Museo de Guayadeque, in dem die Geschichte der Schlucht erläutert wird.
Überall in dem Tal gibt es offen und versteckt Höhlen, von denen viele bewohnt sind. Die Straße ist extrem eng. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, den langen Weg zu Fuß hochzugehen. Denn das immergrüne Tal ist keineswegs unbewohnt und der Blick nicht überall idyllisch. Dennoch ist überraschend, wie hübsch es auch im Osten von Gran Canaria sein kann, wohin sich sonst zu Recht kaum ein Tourist verirrt. Entdecker können einen der zahlreichen Wanderwege, die überall entlang des Tals abzweigen, ausprobieren. In der Woche ist man manchmal der einzige Wanderer, und es öffnen sich immer wieder herrliche Blicke auf die Insel und das Meer.
Für das leibliche Wohl sorgen einige Restaurants. In Bermeja Cuevas gibt es ein sehr beliebtes Höhlenrestaurant. Auch der Ort selbst sollte besichtigt werden – wo sieht man schon mal ein ganzes Höhlendorf? Die Bewohner haben sich auf den Tourismus eingestellt. Einige verkaufen leckere Lebensmittel aus eigener Herstellung. Die Straße endet am Montana de las Tierras. Dort stellt man sein Auto ab und folgt dem ausgeschilderten Rundweg. Am Wochenende ist das Tal sehr frequentiert, weil die Einheimischen dort gern feiern.
Der Berg Roque Nublo
Der Roque Nublo ist das Wahrzeichen von Gran Canaria. Schon von Weitem sichtbar, ist seine Besteigung vergleichsweise einfach. Grundsätzlich jedoch sollte man sich einen Tag aussuchen, an dem zumindest etwas Aussicht möglich ist. Der Blick bis hinüber nach Teneriffa und zum Teide ist ganz hervorragend, und es wäre doch schade, sich die engen Straßen hinaufzuquälen, nur um im Nebel zu stehen.
Die Anfahrt zum Roque Nublo vom Norden führt über die GC 608 nach La Culata, von Westen über die GC 130, im Gebirge links ab auf die GC 600 nach Ayacata oder man schlägt sich von der GC 150 nach La Culata durch. Von Süden fährt man die GC 815 bis Ayacata und biegt dort rechts in die GC 600 ab. Nach einigen Kilometern Einsamkeit taucht rechterhand der Parkplatz auf. Zum Roque Nublo geht es eine halbe Stunde zu Fuß auf einem Forstweg nach links. Es gibt auch einen Rundwanderweg um den Berg, der unter Naturschutz steht.
Besonders eindrücklich ist es aber, weiter hochzugehen. Denn je höher man auf dem Monte Nublo kommt, desto prächtiger wird die Aussicht. Unterwegs begegnet man einigen anderen bizarren Felsformationen. Die letzten Meter zum 60 Meter hohen Roque Nublo sind noch einmal etwas beschwerlich. Oben am Fuß des Felsens angekommen, hat man eine prächtige Rundumsicht nach Teneriffa, über die Insel Gran Canaria und deren höchstem Punkt, den Pico de las Nievas. Auf den Roque Nublo selbst kann man auch klettern, das ist aber erfahrenen Sportlern mit entsprechender Ausrüstung vorbehalten (Schwierigkeitsgrade 4-7).
Wo man am besten shoppen kann
Der Prachtboulevard Calle Mayor de Tirana in der Inselhauptstadt Las Palmas ist ein Shoppingparadies. Versäumen Sie auch nicht die Altstadt: Die schmalen Gassen des alten Vegueta-Viertels haben mehr als 500 Jahre Geschichte gesehen. Von den Piraten bis zu den Baumeistern der Kathedrale Santa Ana. Im Dorf San Bartolomé de Tirajana findet an den Wochenenden ein kleiner Markt statt. Bummeln Sie durch die engen Gassen – das ist ein bisschen wie eine Reise in eine andere Zeit.
Tapas, Käse und Wein
Wie überall in Spanien sollten Sie auch auf Gran Canaria nicht zu früh losziehen. Viele Inselbewohner gehen nicht vor 22 Uhr abends essen. In vielen Restaurants bekommt man neben Tapas auch kanarische Klassiker wie Stockfisch in Gazpacho-Sauce serviert. Und was natürlich überall schmeckt: die Papas arrugadas, die gesalzenen Runzelkartoffeln, die man mit grüner (mojo verde) und roter Soße (mojo rojo) genießt. Es gibt auch viele gute Weine, die auf der Insel produziert werden.
Santa Maria de Guía, ein kleiner Ort im Inselnorden, ist das Käse-Mekka von Gran Canaria. Queso de flor – zu Deutsch: Blütenkäse – heißt hier die Spezialität, die ausschließlich von den Dorffrauen und nach einem uralten Rezept mit dem Saft der wilden Artischocke hergestellt wird. Im „Casa del Queso“ können Sie den würzigen Schafs- und Ziegenkäse probieren und kaufen.
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Puerto de Mogán – das „Venedig der Kanaren“
Was Sie wissen sollten: Die „Costa Canaria“ im Inselsüden ist stark geprägt von Hotelhochburgen. Wer es romantischer mag, ist in Puerto de Mogán richtig, dem „Venedig der Kanaren“. Der beschauliche Fischerort bietet ein ideales Kontrastprogramm zu den quirligen Orten Las Palmas und im Süden der Insel. Von hier aus startet auch das U-Boot Yellow Submarine stündlich zur Unterwassertour. Dann kann man, sollte man mal genug haben vom Inselparadies, einfach: abtauchen.