21. Juli 2022, 6:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Santorin, die südlichste der griechischen Kykladen, ist eine Insel wie aus dem Bilderbuch – und eins der beliebtesten Postkartenmotive in Griechenland. TRAVELBOOK zeigt, was die Ägäis-Insel außer atemberaubenden Sonnenuntergängen und schmucken, weißen Häusern sonst noch alles zu bieten hat.
Kein Wunder, dass die traumhaft schöne Kykladen-Insel Santorin bei Touristen aus aller Welt beliebt ist. Das tut ihr nicht unbedingt gut, denn zumindest in der Hauptsaison bevölkern Menschenmassen die knapp 93 Quadratkilometer große Insel. Wobei man eigentlich von Inseln sprechen muss, denn Santorin, das auch Santorini genannt wird, besteht aus den Inseln Thira, Thirassia, Palea Kameni, Nea Kameni und Aspronisi. Viele meinen allerdings die Hauptinsel Thira, wenn sie von Santorin sprechen. Bewohnt sind nur Thira und Thirassia, allerdings leben dort nur ungefähr 17.000 Menschen.
Wahre Santorin-Liebhaber zieht es zum Ende der Hauptsaison, Anfang Oktober, auf die Insel. Dann sind die meisten Touristen bereits weg, die Temperaturen in der Regel aber noch sommerlich warm. Bei 21 bis 22 Grad Celsius Wassertemperatur kann man auch noch einen Sprung ins Meer wagen.
Mehr Tipps und Inspirationen rund um Santorini geben Nastja und Hannes von ANOTHER TRAVELSTORY in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:
Übersicht
Mythen und Legenden um Atlantis
Ein Vulkanausbruch um 1500 v. Chr. sorgte vermutlich dafür, dass die hochentwickelte Kultur der Minoer auf Santorin ausgelöscht wurde, allerdings gibt es unterschiedliche Ansichten. Manche glauben sogar, dass im Gebiet um Santorin das sagenumwobene Atlantis lag. Der Begeisterung für die Inselgruppe schadet das sicher nicht. Spuren historischer Besiedlung aber gibt es in großer Zahl auf Santorin.
Eindrucksvolle Ausgrabungsstätte Akrotiri
Sehen kann man sie zum Beispiel in Akrotiri, einer Ausgrabungsstätte im Südosten der Insel Thira. 1967 wurde dort eine Stadt entdeckt, die durch einen Vulkanausbruch verschüttet worden war. Ganze Straßenzüge hat der Vulkan konserviert, Häuser und einzelne Räume sind gut erhalten. Auch Haushaltsgegenstände, Gefäße, Plastiken und viele eindrucksvolle Fresken wurden freigelegt. Noch immer wird auf dem 10.000 Quadratmeter großen Gelände gegraben, teilweise schützen Dächer die historischen Ruinen. Wer Akrotiri besucht, sollte sich Zeit nehmen. Das Gelände ist in vier Sektoren aufgeteilt (Alpha, Beta, Gamma und Delta). Es gibt einen Rundweg durch die Stadt, von dem aus man viele Einblicke bekommt.
Die Natur auf Santorin
Berühmt ist Santorin nicht nur für seine historischen Kulturen. Sondern auch für die Natur. Die sonst für Griechenland so typischen Olivenhaine gibt es hier nicht, dafür Gräser und niedrige Sträucher, deren Blüten die Hänge bunt färben. Die beiden Inseln Palea Kameni und Nea und der Berg Profitis Ilias stehen unter Naturschutz. Allerdings schützt das die Umwelt nicht vor Menschen, die die einstigen Steinbrüche mit Müllhalden verwechseln und ihren Unrat abladen.
Traumhaft schöne Häuser in Oia
Wer Santorin besucht, der kommt aber auch, um einen ganz besonderen Ort zu sehen: Oia. Das Dorf im Norden der Insel Thira liegt ganz oben an der Steilküste. Aber nicht nur seine Lage ist spektakulär, sondern auch die traumhaft schönen Häuser mit schneeweißen Mauern und Farbtupfern dazwischen. In vielen der Bauwerke sind Galerien und Geschäfte untergebracht, andere sind Hotels und Cafés, deren Terrassen besonders abends rappelvoll sind: Die Sonnenuntergänge über Oia sind nämlich spektakulär.
Den Anblick genießt man am besten bei einem Glas Wein und einem Snack. Dabei kommen Vegetarier auf ihre Kosten, denn anders als sonst in Griechenland üblich, ernähren sich die Menschen auf Santorin überwiegend fleischlos. Beliebt sind Salat mit Auberginen (Melitzanosalata), Bällchen aus Kichererbsen bzw. Tomaten und andere Kleinigkeiten.
Die Strände auf Santorin
Eine klassische Badeinsel ist Santorin nicht – anders als einige andere Kykladen-Inseln wie Mykonos, Ios, Naxos oder Paros. Das liegt auch daran, dass viele Strände schwarz und nicht weiß sind. Aber wer sich nicht davon abschrecken lässt, der kann das Bad im klaren Wasser sehr genießen. Reizvoll sind die Strände auf alle Fälle, im Sommer allerdings oft auch überlaufen. Am bekanntesten sind die Strände bei Monolithos, Perissa und Kamari auf der Ostseite der Insel, und auch der Rote Strand nahe Akrotiri gehört dazu. Seinen Namen verdankt er dem Eisen, das an dieser Stelle die Felsen und auch den Sand orangerot färbt.
Santorin – Reiseinfos und Tipps
Reiseziel: Der Archipel Santorin liegt in der südlichen Ägäis und zählt zu den Kykladen. Die Caldera umfasst neben der Hauptinsel Thira mit dem gleichnamigen Ort noch die Inseln Thirisia und Aspronisi. Im Zentrum des Kraters liegen zudem Palea Kameni und Nea Kameni.
Anreise: mit dem Flugzeug (direkt oder via Athen), alternativ mit der Fähre von Piräus
Übernachtung: Auf Santorin gibt es ein gutes Angebot an klassischen Hotel-Resorts, kleinen Boutique-Villas, Ferienwohnungen und Apartments über Airbnb. Eine Unterkunft mit Caldera-Blick kostet gut und gerne 300 bis 500 Euro pro Nacht. Im Hinterland finden sich Unterkünfte zwischen 100 und 150 Euro pro Nacht.
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Karte: Lage von Santorin
Corona-Hinweis: Aufgrund der aktuellen Corona-Lage warnt das Auswärtige Amt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Griechenland. Eine Übersicht zu den wichtigsten Einreise-Regelungen für Griechenland finden Sie in diesem Artikel.
(Text: Silke Böttcher)