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Griechische Insel im Ausnahmezustand

Santorin verhängt wegen Touristenansturm kurzzeitigen Lockdown

Die griechische Insel Santorin leidet stark unter dem Massentourismus
Die griechische Insel Santorin leidet stark unter dem Massentourismus Foto: Getty Images
Karoline Schweers
Redakteurin

26. Juli 2024, 10:55 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Etwa 17.000 Kreuzfahrttouristen führten auf Santorin zu einem Ausnahmezustand. Der Bürgermeister der griechischen Insel rief die Einheimischen zum Lockdown auf. TRAVELBOOK hat die Infos.

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Es sind Sommerferien, und das bedeutet, dass zahlreiche Reisende an die beliebtesten Urlaubsorte der Welt pilgern. So auch nach Santorin, welches mit seinen typisch griechischen, weißen Häusern im strahlend blauen Mittelmeer für viele ein absoluter Sehnsuchtsort ist. Laut „ZDF“ besuchen jedes Jahr mehr als 100 Reisende pro Einwohner die Region. Vor allem Kreuzfahrtschiffe bringen dabei täglich neue Menschenmassen auf die kleine Mittelmeerinsel.

Als sie kürzlich erneut mit einer Welle von Kreuzfahrttouristen geflutet wurde, veröffentlichte der Bürgermeister von Santorin, Panos Kavallaris, einen ungewöhnlichen Facebook-Post. Darin rief er die Einheimischen dazu auf, zu Hause zu bleiben, um die Überfüllung auf den Straßen nicht noch weiter zu verschlimmern. Die Bewohner von Santorin empfanden dies als eine Art Aufruf zum Lockdown – und das sorgte für Unmut.

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Diskussion um Massentourismus auf Santorin

In seinem Post, welchen Kavallaris 15 Minuten später wieder löschte, sprach er laut „20 Minuten“ von einem „weiteren schwierigen Tag für unsere Stadt und unsere Insel“. Obwohl der Bürgermeister den Post schnell wieder entfernt hatte, landete ein Screenshot davon bei den griechischen Medien. Dort löste er eine Diskussion über den Massentourismus aus, welchen besonders die griechischen Inseln zu spüren bekommen.

Die traumhafte Kulisse Santorinis lockt jährlich zahlreiche Touristen an – zu viele, wie die Einheimischen finden
Die traumhafte Kulisse Santorins lockt jährlich zahlreiche Touristen an – zu viele, wie die Einheimischen finden Foto: Getty Images

Vor allem die Bewohner Santorins finden, dass die Insel im Hinblick auf den Massentourismus ihre Grenzen erreicht, wenn nicht sogar schon überschritten hat. Der Overtourism bereite laut „Keep Talking Greece“ auch der Regierung Sorgen. Der Premierminister Kyriakos Mitsotakis hatte laut „Tagesschau“ erst kürzlich angekündigt, dass die Ankunft von Kreuzfahrtschiffen gebremst werden solle.

Auch interessant: Nur wenige sehen sich selbst verantwortlich für Overtourism

Laut „Keep Talking Greece“ seien auch die Einwohner Athens besorgt über die Touristenströme, die in den Sommermonaten ununterbrochen in die Wohngebiete der griechischen Hauptstadt einfallen. Auf zahlreichen Webseiten, Blogs und in den sozialen Medien mache sich mittlerweile ein Unmut gegen die ausländischen Besucher breit. Aufforderungen wie die des Bürgermeisters von Santorin, welcher die Einheimischen zum Lockdown anhält, damit die Touristenströme durch die Straßen kommen, heizen solche Diskussionen nur noch an. Wenn es so weitergeht, könnte es bald auch in Griechenland zu Protesten gegen Overtourism kommen, wie man sie mittlerweile von den Kanaren oder aus Barcelona kennt.

Themen Europa Griechenland
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