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Mitten im Atlantik

St. Helena ist eine der entlegensten Inseln der Erde

St. Helena ist einer der abgelegensten bewohnten Orte der Welt
St. Helena ist einer der abgelegensten bewohnten Orte der Welt Foto: picture alliance / Zoonar
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TRAVELBOOK Redaktion

16. Juni 2024, 14:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Kaum ein Ort ist so isoliert wie die Atlantikinsel St. Helena: Sie liegt 1859 Kilometer von Afrika und 3286 Kilometer von Südamerika entfernt. Nicht ohne Grund wurde Napoleon dorthin verbannt und bis zu seinem Tod gefangen gehalten. Zusammen mit den Inseln Ascension und Tristan da Cunha bildet St. Helena bis heute das wohl abgelegenste Übersee-Territorium Großbritanniens.

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St. Helena liegt zwischen Angola und Brasilien im Südatlantik. Auf den ersten Blick ist die Insel kein besonders einladender Ort. Napoleon wurde 1815 hierher verbannt. Steile Berge, dunkles Vulkangestein, kaum eine Pflanze hält sich hier.

Touristen kamen bis vor ein paar Jahren so gut wie gar nicht, was vor allem daran lag, dass es bis 2017 auf St. Helena keinen Flughafen gab. Davor war ein Postschiff aus Kapstadt die einzige Verbindung zum Festland. Kosten für die Überfahrt seinerzeit: umgerechnet bis zu 3600 Euro pro Person. Der ganze große Tourismus-Boom blieb allerdings auch mit dem neuen Flughafen aus. Wenig verwunderlich – denn dort landet lediglich ein Flug pro Woche. Dieser kommt aus Johannesburg und wird von der Airline Airlink durchgeführt.

Portugiesen entdeckten St. Helena im Jahr 1502

Wirklich abgekoppelt von Europa war das gern als „abgelegenster Ort der Welt“ beworbene St. Helena schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Den Portugiesen, die sie 1502 entdeckten, diente der unbewohnte Flecken Land zunächst als Versorgungsstation. Sie brachten Nutztiere, pflanzten Obstbäume und füllten ihre Trinkwasservorräte auf. Die strategisch wichtige Lage rief aller ursprünglichen Geheimhaltung zum Trotz jedoch bald auch andere europäische Großmächte auf den Plan. Vor allem Holländer und Engländer balgten sich um das Eiland. 1657 übergab die britische Krone die Rechte zur Verwaltung St. Helenas an die Britische Ostindien-Kompanie. Die Besiedlung begann.

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St. Helena hat nur 4500 Einwohner

Der britische Einfluss ist bis heute nicht zu übersehen. Bezahlt wird in dem britischen Überseegebiet mit dem Saint-Helena-Pfund. Die Währung ist an das britische Pfund gekoppelt. Auf den engen Straßen gilt Linksverkehr. Und auch die Amtssprache ist Englisch. Selbst wenn die Saints, wie sich die Inselbewohner nennen, das Englisch in einer Mundart interpretieren, die an eine gejodelte Mischung aus schottischem Hochlandkauderwelsch und US-Südstaaten-Slang erinnert.

Die Lebensart weicht deutlich von der Hektik europäischer Metropolen ab. Auf den Straßen grüßt jeder der nur 4500 Einwohner jeden. Vor 200 Jahren aber war es dieses Provinzielle, das den berühmtesten Inselbewohner wider Willen – Napoleon Bonaparte – auf die Palme brachte.

Die Befestigungsanlage High Knoll Fort auf St. Helena
Die Befestigungsanlage High Knoll Fort auf St. Helena Foto: Getty Images

Zwischen November und März sind Walhaie die Hauptattraktion

Edle Weine aus Madeira und Kapstadt sowie Schinken aus Spanien seien Napoleon geliefert worden, der auch sein Haus nach Lust und Laune verlassen durfte, berichtet Trevor Magellan. „Er konnte sich frei bewegen, aber wo konnte er schon hin?“ Magellan, schon lange Rentner, führt normalerweise zweimal die Woche Touristen durch das Gästehaus, in dem Napoleon die ersten sieben Wochen seines Aufenthalts lebte.

Wer Einsamkeit sucht, muss heute aus Jamestown hinausfahren. Der Ort mit seiner Einkaufsstraße und dem kleinen Hafen ist eine Art Miniaturzentrum der Insel. Von hier legen die Boote ab, die Taucher zu den Riffen bringen, wo sich bunte Doktorfische, Felsenbarsche und Muränen tummeln. Hauptattraktion zwischen November und März sind die gigantischen Walhaie, die schnorchelnde Wegbegleiter tolerieren.

Jamestown, St. Helena
In Jamestown spielt sich größtenteils das Leben von St. Helena ab Foto: dpa picture alliance

Neben den Touristenbooten legen aber auch die alten Fischerkähne noch immer ab. Peter Benjamin ist einer von nur noch sieben Berufsfischern, die morgens um 4.00 Uhr in See stechen, um zunächst im Schutz der Nacht die scheuen Köderfische und anschließend dicke Gelbflossenthunfische zu fangen. Wann immer es geht, nimmt er dazu auch Gäste mit.

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Welche Währungen werden akzeptiert?

Überall akzeptiert werden britische und Saint-Helena-Pfund, in manchen Geschäften auch Euro und Dollar. Da es auf der Insel keine Geldautomaten und nur wenige Möglichkeiten zur Kreditkartenzahlung gibt, empfiehlt es sich, vorab Geld zu tauschen.

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