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Yogalife vs. Full-Moon-Party-Wahn

7 Dinge, die man auf Koh Phangan unbedingt tun sollte

Anna Wengel
Freie Autorin

26. August 2022, 5:39 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Koh Phangan ist so viel mehr als nur die Insel, auf der die originale Full Moon Party stattfindet. Yoga-Hotspot, Futterparadies und Rollerspielplatz zum Beispiel. TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel war einen knappen Monat auf der thailändischen Insel und hat getestet und aufgeschrieben, warum Sie sich guten Gewissens von den Full-Moon-, Half-Moon- und anderen Partykonsorten fernhalten können und was Sie stattdessen tun sollten.

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Koh Phangan ist vielen wegen der berühmten Full-Moon-Partys ein Begriff. Ich war einmal dabei und kann ganz ehrlich sagen: Lassen Sie die Finger davon! Es gibt lohnenswertere – weil schönere und kleinere – Full Moon Parties auf der Welt (zum Beispiel auf Gili Air in Indonesien). Das Original aus Thailand ist kaum spannender als der Sauftourismus am Ballermann und um einiges anstrengender als das nächtliche Arambol in Indien.

Was Sie verpassen, wenn Sie nicht hingehen? Scharenweise Druffies in knappen, weißen und neonfarbenen Klamotten, die unter brennenden Limbo-Stangen durchwanken und auf Wasserrutschen rutschen, um dann vorzugsweise mit dem Gesicht auf dem Strand aufzukommen. Menschenmassen, die zu Techno tanzen, ins Meer pinkeln, während andere direkt daneben baden und innerhalb Minuten den kompletten Strand von Haad Rin in eine riesige Plastikmüllhalde verwandeln. Teenies bis Senioren, die aus Eimern trinken, um ihren Suff später mit überteuerten Spießen und allerlei westlichem Fast Food in Fett zu ertränken. Reicht als Bild? Eben. Für die Full Moon Party muss man wirklich nicht nach Koh Phangan. Für viele andere Dinge aber schon.

Mehr Tipps und Inspirationen rund um Koh Phangan gibt TRAVELBOOK-Autorin Isabell Furkert in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:

1. Rollerfahren im Regen

Rollerfahren macht Spaß. Vor allem dann, wenn es auf Koh Phangan in Monstermonsunströmen geregnet hat. Erst zaghaft die anderen Zweirad-Fahrer bei ihren Regenrutschpartien beobachtend, sitze ich schließlich selbst auf meinem viel zu pinken Roller und fahre glücklich jauchzend durch zentimetertiefe Seen, die gestern noch Straßen gewesen sind. Der Roller versinkt im Wasser, das über meine Füße schwappt. Ein vom Wasser verdecktes Loch im Boden bringt mich fast zum Stürzen. Macht aber nichts, ich komme hier eh nur in Schrittgeschwindigkeit voran.

Der Regen fängt wieder an. Strömt in vielen Litern vom Himmel. Ich fahre weiter. Lachend beobachtet von Menschen, die am Straßenrand Unterschlupf suchen. Rollerfahren macht natürlich auch Spaß, wenn nicht gerade gefühlt die Welt untergeht. Man wird nicht nass und sieht was. Typisch Südostasien ist der Roller auch auf Koh Phangan das Hauptfortbewegungsmittel für Einheimische und Touristen. Die Infrastruktur ist so gut, dass das selbst für Roller-Neulinge kein Problem ist. Zumindest an den flachen Küstenabschnitten nicht. Die steilen Straßen in den Bergen erfordern da schon einiges mehr an Übung. Da es aber immer Idioten gibt, eine Warnung: Bitte nur mit funktionierendem Gehirn fahren. Also nicht betrunken, auf Drogen oder völlig ohne Ahnung und dafür mit umso größerer Selbstüberschätzung.

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2. Yoga machen

Koh Phangan ist ein Spielplatz für Yoga-Liebende. Fernab vom Irrsinn der Full Moon Party tummelt sich im Westen der Insel eine kleine Yogi-Welt. Srithanu versammelt vegane Restaurants und Cafés, langhaarige Männer und Frauen mit Traumkörpern und seligen Blicken sowie täglich stattfindende Yogakurse. Standard-Stunden wie Hatha, Vinyasa und Yin gibt es ebenso für Anfänger als auch für Super-Yogis. Im Retreatcenter Samma Karuna beispielsweise können Yogis und Menschen, die es werden wollen, einzelne Stunden oder ganze Retreats buchen. Die Kurse finden in einer tropischen Garten-Eden-Oase mit Meerblick statt, so dass sich schon 90 Minuten anfühlen wie eine zuckerwattige Ewigkeit der Entspannung und Glückseligkeit.

3. (Unbekannte) Heilmethoden testen

In einer Mindfulness-Hippie-Blase wie Srithanu ist Yoga natürlich nicht das einzige, das ausprobiert werden kann. Das Angebot an Methoden, mit denen man die eigene Achtsamkeit schärfen, Herz, Kopf und Körper heilen oder sich entspannen kann, ist groß. Wer will findet Behandlungsformen wie Reiki, Chrystal Healing, Meditationen unterschiedlichster Art, Ayurveda, Kranio-Sakral-Therapien, zahlreiche Massagen und andere, die sowohl für Mindfulness-Anfänger als auch Fast-Erleuchtete spannend sind. Mein tollster Fund in diesen Wochen: Bars Therapy. Dafür besuche ich zwei, nach Thailand ausgewanderte Slowenen in ihrem hübschen Inselzuhause und lasse mir von Therapeutin Barbara eine Stunde lang ihre Finger an 32 Punkten meines Kopfs platzieren. Das Ziel: die elektromagnetische Aufladung hinter Gefühlen, Gedanken und erlernten Glaubenssätzen lösen.

4. Sich durch den Food-Himmel von Koh Phangan futtern

Ich hätte mich in Thailand allein von Mini-Spießen ernähren können. Garnelen, Oktopus, Brokkoli, Mais, Tofu, allerlei Fisch- und Fleischarten – es gibt kaum etwas, das es nicht am Holzspieß gibt. Auf dem Phantip-Nachtmarkt in Koh Phangans Hauptstadt Thong Sala steht ein Spieß-Stand neben dem nächsten. Genug von den mitunter sehr fettigen Fast-Food-Hölzern, probiere ich mich auf dem Nachtmarkt wie in vielen Restaurants auf der Insel auch durch zahlreiche typische Thai-Speisen. Lecker sind fast alle. Das einzige Manko: die Auswahl ist gefühlt in jedem Restaurants die gleiche. Da kommt es dann doch ganz gelegen, dass die Touristen-überladene Insel ein ebenso großes Angebot an westlichen und östlichem Essen sowie an veganem Healthy Food hat.

5. Lieblingsstrand suchen

Irgendeiner Abzweigung folgend, ist die Straße plötzlich zu Ende. Ein steiler Betonweg mit Treppe an der Seite führt abwärts. Neugierig stapfe ich die Treppe runter – und komme an der kleinen Strandbucht an, die ab sofort meine Lieblingsstrand-auf-Koh-Phangan-Krone trägt: Haad Son Beach. Einige Paare und kleine Menschengruppen sitzen hier bei Sonnenuntergang auf weißem Sand und unter Palmen. Eng umschlungen, Kokosnüsse trinkend und Heile-Welt-Weisheiten teilend. Schön ist’s hier. Fast genauso schön finde ich die kleine vorgelagerte Insel Koh Ma im Norden, die durch einen Strandabschnitt mit Phangan verbunden ist. Weitere bekannte Lieblingsstrände sind Srithanu Beach, Salad Beach, Bottle Beach, Malibu Beach, Haad Chao Phao und noch einige andere. So richtig viel falsch machen kann man auf Koh Phangan eigentlich nicht mit Stränden. Sie alle entsprechen dem südostasiatischen Strand-Klischee. An vielen sind Resorts und Lokale angesiedelt. Unterschiede gibt es vor allem bei der Klientel. Die Südstrände sind besonders von touristischen Stereotypen überladen, die zum Partymachen auf die Insel gekommen sind. Die Strände im Westen und Norden sind häufig leerer und werden vor allem von peacigen Menschen und Hippies bevölkert, die hier entspannen, meditieren und stundenlang auf’s Meer gucken. Um den persönlichen Lieblingsstrand zu finden, hilft nur eins: die Strände abfahren. Sprechen Sie außerdem mit Einheimischen, verraten die Ihnen im Bestfall noch (fast) geheime Strände.

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6. Die Sonnenuntergänge von Koh Phangan gucken

Taucht sich der Himmel in fast irreal erscheinende Pastelltöne, die in eine völlig übertriebene Knallfarben-Palette von Orange bis Lila übergehen, wird es ruhig auf der Insel. Hippies, Familien, Partywütige, Paare und alle anderen sitzen dann an den diversen Stränden rund um das Eiland und gucken. Schauen einem dramatischen Himmelschauspiel zu, das jeden Abend wieder stattfindet. Die Sonnenuntergänge sind so schön, dass sie jeden Abend auf der Bucketlist stehen sollten.

Sonnenuntergang Koh Phangan
Traumhafte Sonnenuntergänge gehören auf Koh Phangan jeden Abend zum Programm Foto: Anna Wengel

7. Ins Inland fahren

Koh Phangan ist Grün. Und in dem Grün verstecken sich sehr hübsche Naturschönheiten. Der Paradise Waterfall ist ein Beispiel. Zum Wasserfall führen erst befestigte, dann unbefestigte Wege durch den Dschungel. Gibt man sich die Kletterpartie parallel zum Wasserfall, wartet eine hübsche Aussicht – wie an mehreren Stellen auf der Insel. Wer ein bisschen Zeit mit nach Koh Phangan bringt, sollte unbedingt Ausflüge in das Inselgrün unternehmen. Neben dem Paradise sehen Sie hier zum Beispiel die Wasserfälle Phaeng, Than Sadet und Than Prawet. Je nach Wetterlage können die Wasserfälle übrigens nicht nur angeguckt, sondern es kann auch in ihren Becken gebadet werden. Außerdem sehen Sie Dschungel. Puren, dichten, grünen Dschungel. Der allein ist schon beeindruckend genug.

Paradise Waterfall
Der Paradise Waterfall auf Koh Phangan ist einer von vielen Wasserfällen auf der Insel Foto: Anna Wengel
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Wie kommt man nach Koh Phangan?

Mit dem Boot. Verschiedene Anbieter sorgen für einen sehr regelmäßigen Bootsverkehr vom Festland oder den Nachbarinseln. Wer ausschließlich nach Koh Phangan möchte, fliegt nach Koh Samui und nimmt von dort eine Fähre. Die braucht 30 Minuten.

Themen Asien Thailand
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