30. Juli 2022, 13:15 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Azurblaues Meer, geheimnisvolle Grotten, zerklüftete Felsen: Die italienische Insel Capri ist bei Urlaubern wie Prominenten gleichermaßen beliebt. Beyoncé und Jay Z entspannen hier, und Heidi Klum und Tom Kaulitz feierten sogar ihre Hochzeit auf Capri. Was macht die Insel so besonders? TRAVELBOOK hat die besten Reisetipps für einen Urlaub auf Capri.
Auf Capri gibt es wirklich einiges zu bestaunen. Unter anderem die Faraglioni, die geheimnisvolle Blaue Grotte, die Villa San Michele mit ihrem traumhaften Garten – und natürlich den gleichnamigen Ort Capri auf der Insel. TRAVELBOOK weiß, was Reisende sich anschauen sollten.
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Übersicht
Sehenswürdigkeiten auf Capri
Die Blaue Grotte
Sie ist weltbekannt und die größte touristische Attraktion auf Capri: Die Blaue Grotte, auf italienisch „Grotta Azzurra“. Ihren Namen hat die Höhle im Nordwesten der Insel von dem azurblauen Licht, in das sie getaucht ist. Diese besonderen Lichtverhältnisse entstehen durch die außergewöhnliche Lage der Höhle. Ihr Zugang ist nur durch ein knapp 1,5 Meter großes Felsloch über dem Meer möglich, bei starkem Seegang wird die Grotte sogar gesperrt. Das Licht in der Grotte fällt aber überwiegend nicht durch diesen Zugang ein, sondern strahlt durch das Wasser in die Höhle. Dabei wird das rote Spektrum gefiltert und die Grotte strahlt besonders leuchtend blau. Die Blaue Grotte ist etwa 52 Meter lang, 30 Meter breit und das Wasser in ihr ungefähr 15 Meter tief.
Die Grotte war zwar schon in der Antike bekannt, wurde aber bis ins 19. Jahrhundert aus Aberglauben gemieden. So befürchteten Einwohner von Capri, die Insel sei von Sirenen oder Hexen bewohnt. Erst der deutsche Dichter August Kopisch löste in den 1820er-Jahren einen Touristen-Boom aus – der bis heute anhält. Urlauber sollten sich deswegen auf große Gesellschaft und längere Wartezeiten vor der Grotte einstellen.
Besuchszeit: 9.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt: Am Pier gibt es verschiedene Bootsführer, die einen meist ab 15 Euro zu der Blauen Grotte fahren. Der Eintritt in die Grotte kostet in vielen Fällen nochmals 14 Euro. Die Preise können jedoch variieren. Es ist möglich, die blaue Grotte auch mit dem Bus zu erreichen.
Die Faraligioni
Die vier Faraglioni sind kegelförmige Felsformationen aus Kalkstein. Der „Faraglione di terra“ ist mit 109 Meter Höhe der größte und sein nördlicher Rand ist nur etwa 20 Meter von der Inselküste entfernt. In 100 Metern Abstand folgt der „Faraglione di mezzo“, der 81 Meter hoch ist und auf Meereshöhe einen natürlichen Tunnel von 60 Metern Länge besitzt, welcher mit kleineren Booten durchfahren werden kann. Der „Faraglione di fuori“ ganz im Süden ist vom mittleren Felsen lediglich durch 20 Meter Wasser getrennt und 104 Meter hoch.
Etwa 200 Meter östlich des größten Faraglione, in Richtung der „Bocca Piccola“, der Kleinen Mündung des Golfs von Neapel, ragt ein vierter, kleinerer Felsen aus dem Meer, der „Scoglio del Monacone“. Übersetzt heißt er Einsiedler-Klippe – wegen der Lage abseits der Dreiergruppe.
Die Felsengruppe ist ein mystischer Ort und Einheimische sagten früher, dass sie ein Treffpunkt für Sirenen seien, welche die Matrosen mit ihrem Gesang verzauberten.
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Via Krupp
Die Via Krupp (übersetzt: Krupp-Straße) liegt an der Südküste und ist ein historischer Serpentinenpfad, der in den Steilhang des Monte Castiglione gehauen wurde. Er ist 1346 Meter lang, lediglich 3 Meter breit und nur für Fußgänger zugänglich. Mitte der 70er-Jahre wurde die Straße wegen Steinschlaggefahr geschlossen und konnte erst seit 2008, nach einer sieben Millionen Euro teuren Sanierung, wieder begangen werden. Doch das hielt nicht lange an, denn aufgrund der Steinschlaggefahr wurde die Via Krupp auf unabsehbare Zeit wieder gesperrt.
Ihren Namen hat die Via Krupp von dem deutschen Industriellen Friedrich Alfred Krupp, Erbe des Kruppstahl-Erfinders. Der jüngere Krupp hielt sich regelmäßig auf Capri auf und ließ von 1900 bis 1902 die, erst deutlich später nach ihm benannte, Via Krupp bauen. Mit der Straße wollte er schneller vom hoch gelegenen Hotel Quisiana zur südlichen Anlegestelle Marina Piccola gelangen. Leider starb Krupp kurz nach der Fertigstellung im November 1902.
Man erreicht die Via Krupp von der Piazza Umberto I. aus zu Fuß in etwa 15 Minuten über die Via V. Emanuele, Via F. Serena und Via Matteotti. Tipp: Die Straße führt entlang der ebenfalls sehenswerten Gärten Augustus, die jeden Tag vom 1. März bis 15. November von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet sind. Der Eintritt ist für Kinder bis 12 kostenlos, alle anderen zahlen 1,50 Euro. Mehr Infos gibt es hier.
Der Monte Solaro
Den vermutlich spektakulärsten Blick auf Capri hat man von der Spitze des Bergs Monte Solaro. Auf einer Höhe von 589 Metern schaut man nicht nur auf die Insel, sondern auch auf den Golf von Neapel und Salerno bis nach Ischia. Hinauf geht es entweder zu Fuß von der Via Capodimonte über die Via Monte Solaro und den direkt folgenden Weg entlang oder für alle Wander-Faulen, mit einem, zugegebenermaßen etwas in die Jahre gekommenen, Sessellift von der Piazza Vittoria aus. Den Abstieg kann man einfacher zu Fuß bewältigen, denn dieser dauert nur circa eine Stunde.
Der Ort Capri
Zentrum von Capri ist die Piazza Umberto I, auch Piazetta di Capri genannt. Nördlich von hier aus befindet sich das älteste Viertel von Capri, das sich um die kleine Kirche S. Maria delle Grazie (11. Jahrhundert) herum entwickelte. Von der Kirche aus kann man den Straßen Via Listrieri (Engpässe), Via Li Curti, Via Parroco Canale, Via Le Botteghe und Via Longano folgen, die entlang der Stadtmauer aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. führen.
In Capri selbst sollte man sich auf keinen Fall das Nachtleben entgehen lassen. Gönnen Sie sich ruhig einen eisgekühlten Limoncello und frönen Sie dem „Dolcefarniente“ – dem süßen Nichtstun.
Anreise nach Capri
Flüge nach Neapel gibt es ab mehreren deutschen Airports. Vom dortigen Hafen kommt man dann mit der Fähre oder dem Tragflächenboot auf die Insel Capri. Die Überfahrt dauert ca. 50 bis 70 Minuten.