13. August 2024, 6:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schon der Berliner Adel reiste zum Entspannen auf die Insel – deshalb wurde hier auch extra eine Bahnverbindung geschaffen. Zwar brauchten die Hauptstädter Anfang des letzten Jahrhunderts nur zwei Stunden mit dem Zug bis nach Usedom, heute sind es fast vier. Aber der Weg dorthin lohnt sich immer.
Die Insel Usedom gehört zu den beliebtesten Urlaubszielen an der Ostsee. Das liegt an den breiten, feinsandigen Ostsee-Stränden, an der Natur und an den Orten mit ihren prachtvollen Villen im Stil der Bäderarchitektur. Und es liegt an der Sonne, die auf Usedom besonders viel scheint: Mehr als 1900 Sonnenstunden werden auf der Insel pro Jahr gezählt – mehr als an den meisten anderen Orten in Deutschland. TRAVELBOOK hat die besten Tipps für die Insel.
Gesund ist es auf Usedom auch noch: Denn da, wo Sonne, Wind und Wellen zusammentreffen, entstehen sogenannte Brandungsaerosole – die mit Salzen angereicherte Luft befreit die Bronchien, Ausdauer und Leistungsfähigkeit steigen und die Abwehrkräfte werden fit.
445 Quadratkilometer groß ist die Insel Usedom, 72 Quadratkilometer davon liegen auf polnischer Seite. Peenestrom, Swine und Stettiner Haff trennen sie vom Festland. Die Landschaft auf der Insel ist leicht hügelig, von kleinen Seen und Mooren durchzogen und mit Wäldern bedeckt.
Urlaub auf Usedom – die besten Tipps
Die schönsten Strände und Orte auf Usedom
Was die Menschen aber am meisten lockt, sind die Ostsee-Strände. 42 Kilometer lang sind sie und an vielen Stellen 40 Meter breit. Auf der Strandpromenade, der mit zwölf Kilometern längsten in Europa, kann man von Bansin bis nach Swinemünde wandern. Die Traumstrände sind einer der Gründe, warum die Menschen schon vor mehr als 100 Jahren ihren Urlaub auf Usedom verbrachten.
An den meisten Stellen auf der Insel fällt der Strand sanft ab, nordwestlich von Bansin aber erhebt sich eine Steilküste, deren höchster Punkt der 54 Meter hohe Lange Berg ist.
Die bekanntesten Seebäder Usedoms sind Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin, die auch als drei Kaiserbäder bezeichnet werden und für ihre Häuser im Stil der Bäderarchitektur mit Türmchen, Giebeln und sehr viel Liebe zum Detail berühmt sind. Das Seebad Zinnowitz, weiter westlich gelegen und ebenfalls bekannt für prachtvolle Villen, gilt als einer der schönsten Orte. Die Pracht erinnert an die Zeiten, in denen wohlhabende Menschen ihre Sommerfrische auf der Insel Usedom erbauen ließen. Heute sind die meisten der Villen Hotels oder Ferienwohnungen.
Im Norden der Insel Usedom schließlich liegen Karlshagen, Trassenheide und das schon erwähnte Zinnowitz, allesamt mit der Blauen Flagge für hervorragende Badequalität und besonderes Umweltmanagement ausgezeichnet.
Neue Seebrücke in Kuserow besichtigen
Im Ostseebad Kuserow hat Ende Juni eine neue Seebrücke eröffnet. Das rund 280 Meter weit ins Meer ragende Bauwerk inklusive Anleger, Rampe und Plattform ist auf 67 Gründungspfählen errichtet worden. Die neue Seebrücke kostete insgesamt knapp 7,4 Millionen Euro, vom Wirtschaftsministerium kamen aus Fördertöpfen rund 4,9 Millionen Euro. Zudem wurden auf dem Seebrückenkopf ein acht Meter hoher Glockenturm installiert sowie eine Sitz- und Liegelandschaft eingerichtet. Ende Juni wird die Seebrücke vorübergehend für die Besucher geöffnet, ehe voraussichtlich ab Mitte September die Restarbeiten geplant sind.
Bernstein finden auf Usedom
Koserow zählt mit Zempin, Loddin und Üderitz zu den sogenannten Bernsteinbädern – die Orte liegen an der schmalsten Stelle der Insel, zwischen Ostsee und Achterwasser. Den Namen Bernsteinbäder tragen die Orte zu Recht, denn das „Gold des Meeres“ ist an dieser Stelle besonders nach Stürmen gar nicht so selten.
Allerdings: Nicht alles, was so aussieht, ist auch wirklich Bernstein. Oft handelt es sich dabei nur um gelbbraune Kieselsteine oder vom Meer geschliffenes Glas. Ob es tatsächlich Bernstein ist, lässt sich aber leicht feststellen: an der Kleidung reiben und schauen, ob es sich elektrostatisch auflädt, also zum Beispiel kleine Papierschnitzel daran kleben bleiben.
Das Wetter auf Usedom
Das Wetter auf Usedom ist zuverlässig, mit viel Regen muss man nicht rechnen. Allerdings sorgt der stetige Wind dafür, dass es auf der zweitgrößten deutschen Insel (nach Rügen) auch nur selten richtig heiß wird. Entsprechend erfrischend ist das Wasser der Ostsee.
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Über die Seebrücke Heringsdorf spazieren
Natürlich scheint auch auf der Insel nicht immer die Sonne, und mitunter kann es selbst im Sommer recht kühl werden. Aber auch für solche Tage gibt es tolle Usedom-Tipps. Die Seebrücke in Heringsdorf ist vorbildhaft wetterfest, denn 300 des insgesamt 508 Meter langen Stegs hinaus aufs Meer sind überdacht. Zudem trennt eine Glasscheibe den Spaziergänger vor den Winden, die schon mal heftig über das Meer wehen können.
Die größte Schmetterlingsfarm Europas besuchen
In der Freiflughalle auf der größten Schmetterlingsfarm Europas wandelt man bei angenehmen Temperaturen das ganze Jahr hindurch wie in einer überdachten Parkanlage und beobachtet die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Schmetterlinge – vom Ei über Raupe und Puppe bis zum Falter. 1.500 bis 2.000 Schmetterlinge aus den tropischen Regionen der Welt flattern hier in Trassenheide über Bananenstauden, riesigen Baumstrelizien, Ananas, Ingwer und Vanillepflanzen. Adresse: Wiesenweg 5, 17449 Trassenheide.
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Wellness!
Was gibt es Schöneres, als seinen ausgekühlten Körper in 32 Grad heißes Thermalwasser zu tauchen? Vom Becken direkt in die Sauna und den Alltagsstress ausschwitzen, während die Kinder im Wasserspielpark planschen. Diesen Luxus können Sie in der Bernsteintherme in Zinnowitz genießen.
Wem die Ostsee zum Schwimmen zu kalt ist, kann alternativ auch das Salzwasserbecken der Therme ausprobieren. Der hohe Salzgehalt im Wasser ist gut für die Haut und sorgt dafür, dass Sie sich ohne große Anstrengung an der Oberfläche treiben lassen können. Ebenfalls lohnenswert bei Regen: ein Besuch in der Ostseetherme in Ahlbeck.
(Mitarbeit am Text: Silke Böttcher)