22. Oktober 2024, 7:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Insel des ewigen Frühlings, Garten Europas: Madeira hat viele Beinamen. Zutreffend sind sie alle. Denn auch wenn die portugiesische Atlantikinsel nur 740 Quadratkilometer groß ist – sie bietet Abwechslung auf kleinstem Raum.
Dank der exotischen Flora Madeiras wird die 1000 Kilometer vom portugiesischen Festland entfernt liegende Insel auch als „schwimmender Garten“ bezeichnet. Madeira bietet aber auch atemberaubende Steilküsten, wildromantische Berge und einsame Vulkanlandschaften. Bedingt durch den Golfstrom ist das Wetter ganzjährig mild.
Übersicht
Die Hauptstadt Funchal
Ausgangspunkt jeder Madeira-Reise ist die Hauptstadt Funchal. Unbedingt angucken: den „Mercado dos Lavradores“. Die zweistöckige Markthalle im Herzen der Stadt ist vor allem eines: bunt. Es duftet nach Tausenden Blumen und exotischen Früchten. Souvenirjäger finden dort die traditionellen Korbwaren – das beliebteste Madeira-Mitbringsel.
Außerdem gibt es fangfrischen Fisch, darunter auch den Schwarzen Degenfisch, eine Spezialität der Insel. Der goldbraune Fisch lebt in rund 1000 Meter Tiefe. Erst wenn ihn die Fischer nach oben ziehen, färbt er sich durch den Druckverlust pechschwarz. Ganz in der Nähe startet die 15-minütige Seilbahnfahrt nach Monte , einem Städtchen hoch über Funchal.
Am Fuße der Kirche Nossa Senhora do Monte reihen sich die Korbschlitten auf, in denen Touristen von Lenkern etwa zwei Kilometer abwärts Richtung Tal geschoben werden. Eine Mordsgaudi. Durchatmen können Sie danach im Jardím Tropical Monte Palace . Der exotische Garten bietet Erholung zwischen farbenfrohen Blumen, Koi-Karpfen-Teichen und Kunst.
Die Piscinas Naturais in Porto Moniz
Ein echtes Erlebnis ist das Bad im Naturschwimmbad Piscinas Naturais in Porto Moniz. Das Schwimmbecken liegt zwischen Lavafelsen, den Boden des Beckens bildet unebener Naturstein. Gespeist wird der Lavapool aus dem Atlantik, bei Wellengang spritzt Schwimmern die Gischt über die Mauer hinweg direkt ins Gesicht.
Levada-Wanderungen
Rund 2000 Kilometer Wanderwege durchziehen die Insel, immer an den „Levada“ genannten Bewässerungsgräben entlang. Die Wege führen durch dichte Wälder, vorbei an Wasserfällen und zu atemberaubenden Aussichtspunkten.
Selbst für Wander-Muffel gibt es kurze, einfache Spazierwege, an deren Ziel Sie durch einen sensationellen Ausblick belohnt werden, zum Beispiel von Ribeiro Frio (1,5 km) zum Aussichtspunkt Balcões. Am Ziel angekommen, blickt man etliche hundert Meter in die Tiefe eines üppig grünen Tals. Wenn Ihnen dabei schwindelig wird, schauen Sie geradeaus – direkt auf die höchsten Berge der Insel, darunter den Gipfel des Pico Ruivo (1861 m).
Madeiras Hochebene Paul da Serra
Die Hochebene Paul da Serra liegt etwa 1400 bis 1500 Meter hoch und ist oft sehr windig und neblig. Dort oben gibt es nur wenig Bäume. Die Landschaft erinnert an die schottischen Highlands, die Stille ist beeindruckend. Menschen trifft man entlang der Straßen selten, nur weidende Kuhherden. Ein perfektes Ausflugsziel, um richtig zur Ruhe zu kommen.
Der Cabo Girão
Für Mutige lohnt sich ein Besuch des Cabo Girão in der Nähe der Ortschaft Câmara de Lobos. Fast senkrecht fällt dort die Klippe zum Meer hinab – 580 Meter in die Tiefe! Damit ist das Kap eines der höchsten Europas. Wer sich traut, in den Abgrund zu spähen, entdeckt in der Tiefe terrassenförmig angelegte Felder im Gestein.
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Der karge Osten von Madeira
Nahezu unberührt ist der Ostzipfel von Madeira, die Landzunge Ponta de São Lourenço. Dort bricht sich die Brandung an schroffen Klippen, es gibt wenig Vegetation und ein schier endlos langer Weg führt durch rotbraunes Gestein. Die Landschaft bietet einen unwirklichen Kontrast zum grünen Rest der Insel und gibt gleichzeitig den Blick auf den Atlantik und faszinierende Gesteinsformationen frei.
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Die Finca Faja dos Padres
Auch Madeiras Küche ist eine Entdeckung. „Wenige kommen mit hohen gastronomischen Erwartungen“, räumt Mario Jardim Fernandes ein, der Urlaubern Köstlichkeiten auf seiner Finca Faja dos Padres auftischt. „Doch die meisten geben hinterher das Essen als einen der Gründe an, nach Madeira zurückkommen zu wollen“, sagt er. Die Finca mit Restaurant und Ferienwohnungen war langenur per Boot erreichbar. 300 Meter hohe Steilklippen isolierten die Langzunge, bis 2016 ein Gondel-Lift installiert wurde. Das Restaurant ist inselweit für seinen frischen Fisch und die Napfmuscheln bekannt. Dazu das Nationalgetränk „Poncha“ probieren, eine Mischung aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronensaft. Prost!