6. August 2021, 5:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eisgekühlte Cocktails, schneeweiße Strände, Kokospalmen, die im zarten Passatwind tanzen. St. Lucia hat einfach alles, was zu einem Traumurlaub in der Karibik gehört. TRAVELBOOK verrät, was es dort zu sehen gibt, wie man hinkommt und wann die beste Reisezeit ist.
Eine Insel, die dem Paradies ganz nah ist: Es gibt jede Menge Badebuchten, bonbonfarbene Häuser und fröhliche Menschen. Auch heute noch ist St. Lucia ein unverdorbenes Antillen-Idyll und der größte Teil der Insel von dichtem, tropischen Regenwald bedeckt.
Übersicht
Woher stammt der Name St. Lucia?
Einst hatte die Insel einen anderen Namen. „Louanalao“ sagten die Ureinwohner der Karibik-Insel St. Lucia, wenn sie von ihrer Heimat sprachen – „dort, wo der Leguan lebt“. Sie hätten noch mehr sagen können über die 616 Quadratkilometer große Insel der Kleinen Antillen, die einen Katzensprung südlich von Martinique und einen größeren Sprung südöstlich von Barbados liegt. Denn die Natur ist grandios und die Strände paradiesisch schön. Aber vielleicht war der St. Lucia-Leguan für die Menschen einfach so faszinierend, dass sie ihn zum Namenspatron machten. Heute ist die Tierart vom Aussterben bedroht, aber die Menschen bemühen sich, seine Lebensräume zu erhalten.
Ihren heutigen Namen verdankt die Insel einem Unglück, das glimpflich endete. Legenden behaupten, dass französische Seeleute 1502 vor der Insel Schiffbruch erlitten, sich ans Ufer retten konnten und das Eiland nach der Heiligen Lucia von Syrakus benannten. Sie waren allerdings nicht die ersten, die St. Lucia betraten: Christoph Kolumbus kam ihnen zuvor. Allerdings wurde die Insel erst ab etwa 1650 von Franzosen besiedelt. Auch die Briten erhoben Anspruch auf St. Lucia. Nach langem Hin und Her beschloss der Wiener Kongress 1817, die Insel an das Vereinigte Königreich zu übertragen. St. Lucia wurde Kolonie und Anbaugebiet für Zuckerrohr. Heute gehört die Karibik-Insel zum Commonwealth of Nations, Staatsoberhaupt ist die britische Königin. Soviel zur Geschichte.
Highlights auf St. Lucia
Wer die 43 Kilometer lange und 23 Kilometer breite Insel besucht, dem kommt der Begriff „Paradies“ häufiger in den Sinn. Dichter Regenwald überzieht weite Teile des Landes, es gibt idyllische Flusstäler und kilometerlange Strände mit weißem oder schwarzem Sand. Eine der schönsten und romantischsten Buchten auf St. Lucia ist die Marigot Bay auf der Westseite der Insel. Hier wurde einst der Film „Dr. Doolittle“ (1967) mit Rex Harrison gedreht.
Wahrzeichen von St. Lucia sind die Berge Twin Pitons bei Soufriére, die von einem Naturschutzgebiet umgeben sind und seit 2004 zum Unesco-Weltnaturerbe zählen. Die aufragenden Kuppen des Gros (770 Meter hoch) und des Petit Pitons (743 Meter) waren einst Vulkane. Kein Wunder, dass es in der Umgebung Schwefelfumarolen und Thermalquellen gibt. In der Stadt Soufrière kann man bei geführten Touren kochende Schwefelmasse sehen, und im nahen Botanischen Garten („Diamond Estate“) fließen Wasser und Schwefelmasse zusammen und bilden den Diamond Wasserfall. Ganz in der Nähe finden sich auch Mineralbäder, die König Ludwig XVI. einst bauen ließ – vermutlich in der Hoffnung, darin ewige Jugend zu finden.
St. Lucias Hauptstadt Castries
Die Städte auf St. Lucia sind klein. Selbst die Hauptstadt Castries mit ihrem hübschen Markt hat nur knapp 67.000 Einwohner, die ganze Insel wird von gerade einmal 174.000 Menschen bewohnt. Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Karibik-Insel. Taucher und Windsurfer lassen sich von Wind und Wasser anlocken, Wanderer und Naturliebhaber von reizvollen Wegen oder von geführten Touren zu Walen, Delphinen oder Schildkröten. Wer die Insel erkunden möchte, dem seien Busse oder Taxis empfohlen, denn die Straßen sind kurvenreich und sehr eng, der Fahrstil der Einheimischen dagegen überaus temperamentvoll.
Yachten wie auch Kreuzfahrtschiffe legen in Marinas an der reizvollen Marigot Bay an. An den Stränden entstanden Hotelanlagen und Resorts, in denen auch Promis wie Tyra Banks, Morgan Freeman oder Harrison Ford Urlaub machten. Paradiese sprechen sich halt rum!
Tipps für Tauch- und Schnorchreviere
Die Korallengärten an der Westküste von St. Lucia gehören zu den schönsten Tauch- und Schnorchelrevieren der Kleinen Antillen. Hier wimmelt es nur so von vorwitzigen Trompeten- und Engelsfischen, auch Schildkröten sind oft zu sehen. Selbst Seepferdchen sind – wie in einem Aquarium – zum Greifen nah! Unser Schnorchel-Tipp: die Bucht von Anse Chastanet, nördlich von Soufrière.
Einreisebestimmungen für St. Lucia
Bedingt durch die Corona-Pandemie müssen Reisende rechtzeitig vor Einreise per Online-Formular eine Einreisegenehmigung beantragen und bei Einreise ein negatives PCR-Testergebnis mitführen, schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Webseite. Des Weiteren müssen Touristen während des gesamten Aufenthalts in ihrem Hotelbereich bleiben. Dieser darf nur für Touren und Besichtigungen mit zertifizierten Veranstaltern verlassen werden. „Reisende, die nicht in einem der zugelassenen Hotels übernachten, müssen sich in eine staatliche Quarantäneunterkunft begeben und diese vor Einreise für den gesamten Aufenthaltszeitraum buchen“, schreibt das AA weiter. Für vollständig Geimpfte besteht grundsätzlich keine Quarantänepflicht, kann aber in Einzelfällen weiterhin angeordnet werden. Über weitere Einzelheiten zur Einreise informiert die Regierung von St. Lucia.
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise nach St. Lucia einen noch mindestens sechs Monate über die Reise hinaus gehenden gültigen Reisepass. Für eine Aufenthaltsdauer bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Flugreisende sollten im Besitz eines gültigen Rückflugtickets sein. Bei Ein- und Ausreise über die USA gelten die Einreisebestimmungen für die USA.
Beste Reisezeit für St. Lucia
Die beste Reisezeit für St. Lucia sind die weitgehend trockenen Monate von Mitte/Ende Dezember bis Mai. In dieser Zeit liegen die Temperaturen zwischen etwa 28 und 30 Grad Celsius. Weniger empfehlenswert für einen Urlaub auf St. Lucia ist die Hurrikan-Saison von Juni bis Ende November. In dieser Zeit ist laut Auswärtigem Amt insbesondere an den Küsten mit Tropenstürmen und intensiven Regenfällen zu rechnen.
Anreise nach St. Lucia
Direktflüge nach St. Lucia gibt es von Europa aus ab London-Gatwick mit British Airways. Die Flugzeit beträgt knapp neun Stunden. Alternativ bestehen auch Direktverbindungen ab New York (u. a. mit Jetblue Airways, Flugdauer: 5 h 45 min) und Toronto (u. a. mit Westjet Airlines, Flugdauer: 5 h). Des Weiteren steht St. Lucia auf dem Programm verschiedener Karibik-Kreuzfahrt-Reedereien.
LGBTIQ
In St. Lucia sind Homosexuelle Handlungen strafbar. Laut Auswärtigem Amt seien jedoch keine Fälle bekannt, bei denen es in diesem Zusammenhang zu einer strafrechtlichen Verfolgung gekommen sei.
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Karte: Lage von St. Lucia
(Text: Silke Böttcher)