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Castros Limos sind jetzt Taxis

In Fidels Flotte fahren jetzt Touristen durch Havanna

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TRAVELBOOK Redaktion

10. Juli 2014, 12:16 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Jahrzehnte saß „El Commandante“ auf der Rückbank, jetzt können Urlauber in den Limousinen des Ex-Präsidenten Platz nehmen und kommunistisches Castro-Flair zwischen Sonne, Strand und Rum erleben.

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„Das kann ich nicht glauben“, sagen erstaunte Havanna-Touristen, wenn sie im Limousinen-Taxi von Moises Suarez sitzen. Sie befinden sich genau da, wo Ex-Staatschef Fidel Castro Platz nahm – bis er 2005 abdankte und die Präsidentenlimos zu Taxis wurden. Die Luxuswagen chauffieren nun Urlauber durch die kubanische Hauptstadt, wie die Huffington Post berichtet.

Sowjet-Charme aus alten Zeiten

In den 1960ern und -70ern in Russland gebaut rollten die Sowjet-Limousinen in Castros knapp 50 Präsidentschaftsjahren über Kubas Straßen. Sie brachten „El Commandante“, an dessen Lippen sein Volk bei jeder Kundgebung hing, zu Staatsbesuchen. Der damalige Regierungschef holte 2002 sogar den früheren US-Präsidenten Jimmy Carter in einer sowjetischen Stretchlimo vom Flughafen ab, schreibt die Onlinezeitung, obwohl nigelnagelneue Mercedes Benz’ bereits in Castros Fuhrpark standen.

Die Jahrzehnte haben ihre Spuren hinterlassen, doch das Sowjet-Flair ist geblieben. Die Kunstholz-Intarsien blättern ab, die verblichenen braun-geblümten Polster riechen moderig nach abgestandenem Zigarrenqualm. Aber immerhin: Die Luxuswagen der russischen Automarken GAZ und ZIL sind zumeist im Originalzustand. Sogar das Autoradio mit den kyrillischen Buchstaben auf Knöpfen und Schaltern funktioniert noch.

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Rundfahrt wie auf Castros Schoß

Vor fünf Jahren gingen 14 Limos an den staatlichen Taxiverband Cubataxi über, erinnert sich Fahrer Suarez im Gespräch mit der Huffington Post. Zehn fahren heute als Taxi jeweils bis zu sechs Passagiere durch Havanna. Und in einer übernimmt der fast sechzigjährige Suarez das Steuer. Für ihn fühlt es sich immer noch neu an, am Lenkrad eines so mächtigen Autos zu sitzen.

Was für Touristen ein beliebtes Fotomotiv ist, verdreht auch Kubanern den Kopf: Viele drehen sich auf der Straße nach den mächtigen schwarzen Kolossen um. Taxifahrer Suarez erklärt in der Onlinezeitung: „Sie lachen und sagen: ‚Du hättest dir niemals träumen lassen, mal das Auto von El Commandante zu fahren, was? Du hast ein großartiges Auto in deinen Händen‘.“

Für ein paar Dollar fährt Moises Suarez Urlauber zum Boulevard Malecón, zum Platz der Revolution und vorbei an der Che-Guevara-Statue. Oder für umgerechnet 70 bis 100 Euro einen ganzen Tag rund um Havanna.

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