17. Mai 2016, 13:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die thailändischen Behörden haben eine drastische Maßnahme ergriffen und die Insel Koh Tachai komplett für Touristen gesperrt. Grund: Obwohl sie nur etwa 70 Urlauber verträgt, seien bisweilen bis zu 1000 Menschen gekommen. Könnte das Gleiche nun auch auf anderen Inseln passieren?
Kristallblaues Wasser, Puderzucker-Traumstrände, Palmen und tropische Temperaturen – das thailändische Koh Tachai in der Andamanen-See ist der Inseltraum unzähliger Urlauber. Oder besser gesagt: war es. Denn die Behörden vor Ort haben jetzt beschlossen, sie vorerst für Touristen zu schließen. Der Grund: Koh Tachai ist völlig überlastet, die Natur könnte sonst für immer zerstört werden. Nur für maximal 70 Urlauber ausgelegt, kamen laut Angaben eines Offiziellen pro Tag teilweise bis zu 1000 Menschen auf die Insel.
Ab dem 15. Oktober wird Koh Tachai deshalb für Touristen auf unbestimmte Zeit gesperrt werden, wie Tunya Netithammakul, Generaldirektor der thailändischen Nationalparks, der „Daily Mail“ sagte. „Die Überfüllung hat zur Zerstörung natürlicher Ressourcen und der Umwelt geführt.“ Die nur etwa zwölf Quadratkilometer große Insel (zum Vergleich: Sylt ist rund 100km² groß) wird also abgeschottet, um sie zu retten.
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Professorin Carolyn Roberts vom Gresham College in London erklärte der „Daily Mail“, Touristen würden im Wasser Schaden verursachen, „indem sie zum Beispiel Korallen abbrechen“. Zudem störten sie an Land Wildtiere und hinterließen Müll. Hinzu käme dann die angespannte sanitäre Situation, weswegen Roberts die Initiative begrüße.
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Wird nun auch der Strand aus „The Beach“ geschlossen?
Auch der Traumstrand Maya Bay auf Koh Phi Phi Don könnte laut einem Bericht der „Phuket Gazette“ bereits nächsten Monat geschlossen werden, um das marine Leben dort zu schützen. Besonders nachdem dort im Jahr 2000 der Film „The Beach“ gedreht worden war, explodierten die Besucherzahlen förmlich. Die Folge: Korallensterben. Laut dem Artikel könnten nun auch noch weitere Inseln zumindest zeitweise für den Tourismus gesperrt werden.
Wie TRAVELBOOK bereits 2014 berichtete, haben die Behörden nach der Machtübernahme der Militärjunta an den Stränden einige Maßnahmen ergriffen, um sie in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen: So wurden zum Beispiel ohne Genehmigung aufgebaute provisorische Strandhütten abgerissen, in denen es vorher Drinks, Massagen und viele weitere Angebote gab. Der sogenannte „Beach-Clean-pp“, der mithilfe der Militärpolizei durchgeführt worden war, wurde damals kontrovers diskutiert.
Ein Sprecher des Thailändischen Fremdenverkehrsamts sagte auf Anfrage zu TRAVELBOOK: „Zu der Situation von Koh Tachai können wir momentan noch nichts sagen – aber wir sperren jedes Jahr etwa um die Zeit von Oktober bis Dezember viele Gebiete in der Andamanen-See zumindest für den Tauch-Tourismus.“