7. Oktober 2014, 9:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Finnland ist Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse, die am Mittwoch beginnt. Anlass für TRAVELBOOK, sich das skandinavische Reiseland mal genauer anzusehen. Wir haben 9 gute Gründe gefunden, warum sich eine Reise in den hohen Norden lohnt.
1. Der Weihnachtsmann
In Finnland muss niemand auf den Weihnachtsmann warten: Man geht einfach hin. Sein Büro in Rovaniemi ist ganzjährig geöffnet und der Mann mit dem roten Mantel heißt dort jeden willkommen. Man darf seine Wünsche äußern und sogar am Bart des Weihnachtsmannes ziehen. Außerdem gibt es eine Herde Rentiere zu sehen. Seine Reise zu den Kindern der Welt beginnt übrigens alljährlich in Korvatunturi, wo der Weihnachtsmann die Geschenke in seinen Schlitten packt, die Rentiere anspannt und sich auf den Weg macht.
2. Die finnische Sauna
Wer hat’s erfunden? Die Finnen natürlich, zumindest die finnische Sauna, der wohl größte kulturelle Exportschlager des Landes. Doch es hört nicht auf: Die Finnen erfinden ständig neue Saunen. Die Eis-Sauna zum Beispiel, die man lieber nur mit Socken an den Füßen betritt, die Hot Cube Sauna, die sich überall leicht aufbauen lässt oder die Kultur-Sauna: In einer kleinen öffentlichen Sauna in Helsinki, direkt am Wasser, werden hier verschiedene Kulturveranstaltungen organisiert, von Gedichtvorträgen bis hin zu Vorlesungen.
3. Das Licht
Laut einer Legende der Sami rennt ein Fuchs den Nachthimmel entlang und Funken schlagen aus seinem Schwanz, die den Himmel erhellen. Was die Menschen auf der Erde dann sehen, nennen sie Polarlichter – und diese sind ein großartiges Naturschauspiel. Überhaupt, das Licht in Finnland! Im Sommer geht die Sonne monatelang gar nicht unter. Stattdessen nimmt sie eine rötlich-gelbe Farbe an – fast so wie bei Sonnenaufgang oder -untergang – und taucht die Welt in ein atemberaubend warmes, helles Licht. Das sollte man unbedingt einmal erlebt haben!
4. Die Festivals
Es ist unglaublich, wie viele Festivals in so einen kurzen finnischen Sommer passen. Das älteste ist Ruisrock in Turku an der Westküste, das 2014 zum 45. Mal gefeiert wurde. Weitere Hauptevents sind das Ilosaarirock in Joensuu in der Seenplatte und Provinssirock in Seinäjoki an der Küste. Heavy Metal Fans pilgern zu Tuska (was „Schmerz“ bedeutet), ein dreitägiges Metal-Festival in Helsinkis Innenstadt, und Hip-Hop-Fans Ende August zum Blockfest in Tampere. Einen eher alternativen Ansatz verfolgt hingegen das Kuudes Aisti (Sechster Sinn) Festival, das Anfang Juli auf einem sanierten Fabrikgelände in Helsinkis Stadtteil Kallio abgehalten wird. Das klingt schon nach einer ganzen Menge Musik? Nun, der Festivalkalender der Finnen hat noch sehr viel mehr zu bieten.
5. Ein Haus am See
In der Feriensaison ziehen die Finnen in die Hütten: Das Sommerhaus ist eine finnische Institution. Hier frönen sie dann der „Kunst des Müßiggangs“ – gern auf einem Steg sitzend, die Zehen im Wasser. Wer sich darüberhinaus noch weiter betätigen möchte, fährt mit dem Boot raus, macht eine Kanutour, spielt im Garten, geht angeln oder in die Sauna. Und das schönste an dieser finnischen Tradition: Auch Touristen können teilhaben – und sich einfach ein Ferienhaus mieten. Am See, versteht sich.
6. Finnisches Design
Finnisches Design ist weltberühmt und allgegenwärtig. Mehr noch: Es ist eine Lebensart. Im Café trinkt man aus Gläsern von Iittala, sitzt auf Stühlen von Alvar Aalto und sieht Frauen vorbei gehen, die Kleider von Marimekko tragen. Das besondere am Design aus Finnland ist dessen Klarheit und Funktionalität und: dessen Naturverbundenheit. Nicht nur wurden die Designer inspiriert durch die Natur und Landschaften, auch gelingt es ihnen, die natürliche Welt nahtlos mit dem Alltagsleben zu verbinden.
7. Die Sprache
Keine Panik, Sie müssen kein Finnisch lernen. Die meisten Finnen sprechen ausgezeichnetes Englisch und selbst in abgelegenen Regionen findet sich meist eine Person, mit der man sich auf Englisch verständigen kann. Allerdings: ein bisschen Finnisch lernen macht durchaus Spaß. Und legen Sie sich am besten gleich einen finnischen Namen zu. Einfach im Finngenerator den vollständigen Namen eingeben und staunen, was dabei herauskommt. Alli Lahti zum Beispiel: Alli heißt Wildente und Lahti Bucht. Oder Tellervo, die Tochter des Waldgottes. Hier geht es zum Finngenerator.
8. Verrückte Dinge machen
Wenn es um skurrile Wettkämpfe geht, sind die Finnen Weltmeister. So wird in Sonkajärvi seit 13 Jahren die Weltmeisterschaft im Ehefrauentragen veranstaltet. Sehr populär auch die Handyweitwurf-Weltmeisterschaften in Savonlinna, die WM im Luftgitarre spielen in Oulu sowie die Yukigassen Schnellballschlacht in Kemijärvi. Desweiteren werden auf finnischem Boden ausgetragen: Wettbewerbe im Melkschemel-Werfen (auf Bauernhöfen in ganz Finnland), im Tisch-Trommeln (in sämtlichen Bars und Restaurants), im Beerenpflücken (Suomussalmi, Ostfinnland) sowie der Wettbewerb „Sitzen im Ameisen-Nest“ (im Wald, überall).
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9. Die absolute Entspannung
Einsamkeit, idyllische Landschaften und dann diese herrliche Stille – keine Frage, Finnland ist Entspannung pur. Das Relax-Programm beginnt übrigens schon am Flughafen von Helsinki. Nämlich am Yoga Gate (nahe Gate 30), wo man gestressten Reisenden mit „Jetlag Yoga“ hilft, die innere Uhr wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Typisch finnisch, finden wir.