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Insel will unabhängig werden

Bekommt die Welt bald ein neues Land?

Buka in Bougainville
Bougainville könnte im Jahr 2027 ein eigenständiger Staat werden Foto: AFP via Getty Images
Anna Wengel
Freie Autorin

20. März 2025, 10:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

2027 könnte die Welt ein neues Land willkommen heißen. Die Bewohner von Bougainville stimmten bereits 2019 für ihre Unabhängigkeit. Jetzt könnte die Insel im Südpazifik tatsächlich ein eigenständiger Staat werden.

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Knapp 98 Prozent der Einwohner Bougainvilles wünschen sich die Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea. Dafür stimmten sie bereits 2019 in einer Volksabstimmung. Ein Forum von Bougainville-Führern empfiehlt nun den September 2027 als Datum für die Unabhängigkeit der autonomen Region von Papua-Neuguinea, schreibt die öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft „Australian Broadcasting Corporation“ (ABC). Damit könnte Bougainville bereits in zweieinhalb Jahren der jüngste Staat der Welt werden.

Unabhängigkeitsgespräche zwischen Bougainville und Papua-Neuguinea

Das Jahr 2027 ist bereits seit einer Weile im Gespräch, einigten sich Bougainville und Papua-Neuguinea laut „ABC“ bereits im Jahr 2022 auf diesen Zeitpunkt, nachdem die Bewohner des möglicherweise zukünftigen neuen Inselstaats bereits drei Jahre zuvor mit einer großen Mehrheit für ihre Unabhängigkeit gestimmt hatten. Das Ergebnis des unverbindlichen Referendums muss das Parlament Papua-Neuguineas jedoch ratifizieren.

Die neue Resolution des Forums sei von Bougainvilles Präsident Ishmael Toroama sowie regionalen Abgeordneten unterzeichnet worden, schreibt „ABC“. Sie erfolge im Vorfeld der Unabhängigkeitsgespräche zwischen Bougainville und Papua-Neuguinea.

Auch interessant: Warum man auf Papua-Neuguinea mit Muschelgeld zahlen kann

Das Ende der blutigen Kämpfe?

Wird die autonome Provinz Bougainville tatsächlich demnächst zu einem unabhängigen Staat erklärt, bedeutet dies das Ende jahrzehntelanger Kämpfe. Diese dauern bereits seit den 1960er-Jahren an und wurden teils blutig geführt. Wie die „Deutsche Welle“ (DW) in einem Artikel von 2019 schrieb, war das Unabhängigkeitsreferendum bereits „2001 im Rahmen eines Friedensabkommens zugesagt worden, mit dem ein Konflikt zwischen Rebellen auf Bougainville einerseits und dem Sicherheitsapparat von Papua-Neuguinea sowie ausländischen Söldnern andererseits beendet wurde“. Mehr als 15.000 Menschen waren bis dahin in dem ein Jahrzehnt andauernden Konflikt getötet und etliche vertrieben worden.

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Arm trotz zahlreicher Bodenschätze

Bougainville liegt östlich von Papua-Neuguinea und nordöstlich von Australien und ist knapp 9.000 Quadratmeter groß. Rund 249.358 Menschen leben hier. Neben der Hauptinsel Bougainville umfasst das Gebiet die Insel Buka sowie weitere kleinere Inselgruppen. Nachdem Bougainville zwischen den 1880er-Jahren und dem Ersten Weltkrieg zu Deutsch-Neuguinea gehörte, besetzte Australien das Territorium. Seit 1975 gehört Bougainville zu Papua-Neuguinea. Laut der „DW“ ist die Bevölkerung trotz größerer Vorkommen an Gold und Kupfer sehr arm und die Insel leidet wegen des Abbaus der Rohstoffe unter Umweltproblemen.

Themen Südpazifik
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