28. März 2024, 13:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In welchem Land wird eigentlich am meisten gespendet? Und welche Nation zeichnet sich besonders durch ihre Hilfsbereitschaft aus? Diese Fragen versucht seit 2010 die britische „Charities Aid Foundation“ (kurz CAF) mit ihrem „World Giving Index“ zu beantworten. Das Ergebnis ist ein Ranking von 142 Ländern. An der Spitze der großzügigsten Länder der Welt steht ein asiatischer Inselstaat.
Der CAF „World Giving Index“ wurde nun schon zum dreizehnten Mal durchgeführt. Laut der Charities Aid Foundation ist es eine der umfangreichsten Studien über Spenden und wohltätige Aktivitäten. Entscheidend für die Platzierung sind drei Kategorien: die Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden, die Bereitschaft zu Spenden und die verrichtete ehrenamtliche Arbeit. Die Bewertung stützt sich dabei auf Daten aus der „World Poll“, einem Forschungsprojekt des US-amerikanischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Gallup.
Indonesien erneut das großzügigste Land
Wie auch schon in den letzten beiden Rankings des „World Giving Index“ landet der asiatische Inselstaat Indonesien erneut auf Platz 1 der großzügigsten Länder der Welt. An zweiter Stelle folgt die Ukraine und auf dem dritten Platz landet Kenia. Mit 82 Prozent aller Befragten überzeugt Indonesien überzeugt vor allem mit einer hohen Bereitschaft zu Spenden, während Kenia und die Ukraine vor allem bei der Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden punkten. Die Ukraine ist unter den großzügigsten Ländern der größte Aufsteiger des Jahres 2023. Dazu heißt es in dem „World Giving Index“, dass die Spendenbereitschaft in der Ukraine seit 2019 deutlich zugenommen habe. Zudem soll das Land in Krisenzeiten eine außergewöhnliche Reaktionsfähigkeit und Verantwortung bewiesen haben. Das unerschütterliche Engagement der Ukrainer bei der Unterstützung von Bedürftigen stellen sie auf das Siegertreppchen der großzügigsten Länder.
Top Ten der großzügigsten Länder laut World Giving Index
Deutschland landet im internationalen Ranking der großzügigsten Länder auf Platz 45 und schafft es somit nicht in die Top Ten. Allerdings ist das immerhin eine Verbesserung gegenüber dem „World Giving Index“ von 2022, bei dem Deutschland auf Platz 55 landete. Das sind die zehn großzügigsten Länder der Erde:
- Indonesien
- Ukraine
- Kenia
- Liberia
- USA
- Myanmar
- Kuwait
- Kanada
- Nigeria
- Neuseeland
Die geizigsten Länder der Erde
Insgesamt wurden 142 Länder in dem Ranking betrachtet. Einige schnitten dabei besonders schlecht ab und konnten weder mit der allgemeinen Bereitschaft zu Spenden, noch der Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden oder mit verrichteter ehrenamtlicher Arbeit überzeugen. Das sind die geizigsten und am wenigsten hilfsbereiten Länder der Erde:
- Polen (Platz 142)
- Kroatien (Platz 141)
- Jemen (Platz 140)
- Japan (Platz 139)
- Griechenland (Platz 138)
- Afghanistan (Platz 137)
- Kamboscha (Platz 136)
- Libanon (Platz 135)
- Vietnam (Platz 134)
- Bulgarien (Platz 133)
World Giving Index Die großzügigsten Länder der Erde
„Prosperity Index“ Die besten & schlechtesten Orte zum Leben sind…
Aktuelles Ranking Die 10 gastfreundlichsten Urlaubsländer in Europa
Hilfsbereitschaft ist vor allem in wirtschaftlich schwachen Ländern groß
Besonders interessant bei dem „World Giving Index“ ist es, sich die Ergebnisse der einzelnen Kategorien anzusehen. In der Kategorie ‚Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden‘ findet sich bis auf die Ukraine kein europäisches Land in den Top Ten. Die hilfsbereitesten Menschen leben laut dem Index in Nigeria. Dicht darauf folgen Liberia und Libyen.
In Bezug auf Geldspenden führen folgende Länder das Ranking an: Myanmar, Indonesien und das Vereinigte Königreich. In Deutschland gaben nur 49% der Befragten an, Geld zu spenden. Bei der Freiwilligenarbeit schneidet Deutschland mit 19% noch schlechter ab. Angeführt wird das Ranking der Länder mit der meisten ehrenamtlichen Arbeit von Liberia, Indonesien und Tadschikistan. Bemerkenswert ist außerdem, dass Immigranten im weltweiten Durchschnitt hilfsbereiter und großzügiger sind, als Einheimische. Außerdem sind gläubige Menschen meist mehr dazu bereit, zu spenden und zu helfen.