17. April 2021, 12:56 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Vor einem imposanten Bergpanorama liegt ein idyllischer See, an dem ein altes Holzhaus steht, dessen Balkon frische Blumen zieren. Nein, das muss kein Traum bleiben – ganz in der Nähe gibt es solche märchenhaften Orte. Österreichs Dörfer überzeugen so sehr, dass eines davon sogar in China nachgebaut wurde. Wenn das mal nicht Grund genug ist, sich die Dörfer im Nachbarland genauer anzusehen.
Rund ein Viertel aller Einwohner Österreichs wohnt in Wien. Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt sind weitere Ballungsräume im Land, die aber mit ihrer Größe nicht annähernd an die Hauptstadt des Landes herankommen. Der Rest der Einwohner Österreichs verteilt sich auf Kleinstädte und Dörfer, von denen es in der Alpenrepublik genug gibt.
Aus den unzähligen Dörfern, die malerisch an Seen oder in Berglandschaften liegen, die schönsten auszuwählen ist eine schier unmögliche Aufgabe. Unsere ortskundige Redakteurin verrät aber doch ein paar Tipps und stellt ihre Lieblingsdörfer in Österreich vor.
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Die 5 schönsten Dörfer in Österreich
Zell am See Kaprun, Salzburg
Das gemütliche Dorf in Salzburg bietet die unschlagbare Kombination aus Bergen und Seen. Im Zentrum des Ortes kann man zwischen Geschäften, Restaurants und Cafés bummeln. Wer sich einen Überblick verschaffen will, sollte mit der Gondel auf die Schmittenhöhe fahren. Vom Gipfel aus hat einen grandiosen Ausblick auf das Dorf. Im Winter kann man hier sogar Skifahren. Auf der Suche nach dem perfekten Skigebiet in Österreich? Wir haben die besten Skigebiete in Österreich hier zusammengefasst.
Auch eine Bootsfahrt am Zeller See lohnt sich – das Wasser ist so klar, dass man es sogar trinken kann. In elf Kilometern geht man einmal um den See herum. Dreimal wöchentlich gibt es auf der Seepromenade etwas ganz besonderes zu sehen: die kostenlose Licht- und Soundshow Zeller Seezauber. Option für einen Ausflug sind die sehenswerten Krimmler Wasserfälle, die größten Wasserfälle Österreichs.
Hallstatt, Oberösterreich
Sie waren noch nicht in Hallstatt? In China würde man wohl nicht damit durchkommen, von einem Österreichurlaub zurückzukommen, ohne das oberösterreichische Dorf gesehen zu haben. Die Asiaten sind so verrückt nach Hallstatt, dass sie den Ort sogar in einem chinesischen Vergnügungspark nachgebaut haben. Hallstatt hat es aber auch wirklich in sich. Das Dorf liegt direkt am Hallstättersee mit Blick auf den Dachstein. Wahrscheinlich dürfte es das einmalige Fotomotiv von dem Dorf am See mit Bergen im Hintergrund gewesen sein, dass Hallstatt vor allem über die sozialen Medien so berühmt gemacht hat. Das Gute daran: dieser Million-Dollar-Schuss gelingt wirklich jedem.
Heute zählt Hallstatt zum UNESCO Weltkulturerbe. Doch die kleine Gemeinde mit nur 754 Einwohner fühlte sich in den vergangenen Jahren von den Touristenmassen zunehmend überfordert, zu normalen Zeiten kommen jährlich etwa eine Million Besucher in den Ort. Wer nicht gerne zwischen Besuchermassen unterwegs ist, sollte möglichst früh, am besten vor neun, durch das idyllische Dorf spazieren.
Alpbach, Tirol
Das tirolerische Alpbach ist stolz darauf, als das schönste Dorf Österreichs gekürt worden zu sein. Der Titel wurde in den 80ern in einer TV-Sendung vergeben, Grund dafür sollen die Holzhäuser des Dorfes gewesen sein, die aussehen wie aus dem Bilderbuch entsprungen. Die blumengeschmückten Balkone brachten dem Dorf außerdem den Titel „schönstes Blumendorf Europas“ ein, der von einer internationalen Jury vergeben wurde.
Dank dem Europäischen Forum Alpbach besuchten schon internationale Gäste wie Theodor Adorno und der Philosoph Karl Popper das Dorf. Inspiriert davon nennt sich Alpbach auch „Dorf der Denker“. 360.000 Nächtigungen pro Jahr soll es in diesem Dorf mit nur 2.651 Einwohnern geben, zumindest war das in Zeiten vor Corona so. Vor allem im Sommer ist eine Vielzahl an Gästen zum Wandern im Ort. Besonders der Wanderweg zum Wiedersbergerhorn ist zu empfehlen. Sportmuffel dürfte die Sommerrodelbahn begeistern.
Going, Tirol
Vielleicht kommt Ihnen Going ja bekannt vor? Fans der TV-Serie „Bergdoktor“ müssten Going und seinen Nachbarort Ellmau kennen. Die Dörfer dienen als Kulisse der Serie, die unter anderem im ZDF zu sehen ist. Schön aussehen kann Going alle mal – die Barockkirche auf dem Dorfplatz und der Dorfbrunnen überzeugen. Das Dorf lässt jeden, der es betritt, zur Ruhe kommen.
Wanderer sollten sich das Ellmauer Tor im Kaisergebirge nicht entgehen lassen. Auch der Schleierwasserfall ist sehenswert. Von Going aus kann man ihn auf einem dreieinhalbstündigen Rundwanderweg ansehen. Im Winter gibt es Ski-Action auf 284 Pistenkilometern. Die Ski-Region Wilder Kaiser bietet 90 Bergbahnen auf über 1.800 Metern.
Bad Ischl, Oberösterreich
Bad Ischl gilt als die Kaiserstadt. Warum? Weil sich Kaiser Franz Joseph und seine Sissi hier, in ihrer Sommerresidenz, einst verlobt haben. Schon 1822 etablierte sich Bad Ischl als Kurort, heute entspannt man im Eurothermen Resort. Die kaiserliche Sommerresidenz kann man heute noch besichtigen, auch Führungen werden angeboten. Außerdem lohnt sich ein in Spaziergang durch die kleine Innenstadt.
Auch den Kaiserschmarrn sollen wir Bad Ischl zu verdanken haben. Die berühmte österreichische Süßspeise soll erstmals im Gasthaus Rettenbachmühle für Franz Joseph zubereitet worden sein. Ein Kaiserschmarrn gehört also auf jeden Fall zu jedem Besuch in Bad Ischl dazu. Den besten Blick auf das Dorf bekommt man vom Aussichtsturm auf dem Siriuskogl.
Hinweis: Derzeit warnt das Auswärtige Amt aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen noch vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Österreich. Davon ausgenommen sind die Gemeinde Jungholz in Tirol, das Kleinwalsertals und die Gemeinde Mittelberg in Vorarlberg (Stand: 16. April 2021).