23. Januar 2023, 14:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Peru zählt zu den beliebtesten Reiseländern in Südamerika – vor allem wegen seiner weltberühmten Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen allen voran die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu, die einstige Hauptstadt des Inkareichs Cusco und der Titicacacsee. Momentan ist die Sicherheitslage im Land jedoch mehr als angespannt. Angesichts teils blutiger Demonstrationen rät das Auswärtige Amt aktuell von nicht notwendigen Reisen nach Peru ab.
Seit Dezember kommt es in Peru immer wieder zu teils gewaltsamen politischen Demonstrationen. Mehrere Dutzend Menschen kamen dabei bereits ums Leben. Berühmte touristische Sehenswürdigkeiten wie die Inka-Ruinenstadt Machu Picchu wurden Medienberichten zufolge daher aus Sicherheitsgründen geschlossen. Angesichts der angespannten Sicherheitslage im Land rät das Auswärtige Amt derzeit von nicht notwendigen Reisen nach Peru ab. Dringend abgeraten wird von Reisen in die beliebten Touristen-Regionen Cusco, Arequipa, Puno (Titicacasee), Puerto Maldonado und Apurímac (alle im Süden des Landes).
Der Auslöser für die anhaltenden Demonstrationen in Peru ist die Absetzung und Inhaftierung des umstrittenen Präsidenten Pedro Castillo im Dezember vergangenen Jahres gewesen. Ihm wird vorgeworfen, dass er widerrechtlich das Parlament auflösen wollte, um einem Amtsenthebungsverfahren zu entgehen. Amtierende Präsidentin ist seither Dina Boluarte, die zuvor das Vize-Amt innehatte. Castillos Anhänger fordern Neuwahlen, die Freilassung des Politikers, den Rücktritt Boluartes sowie die Auflösung des Parlaments und Verfassungsänderungen.
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Die aktuelle Sicherheitslage in Peru
Die peruanische Regierung hat am 14. Januar 2023 einen 30-tägigen Notstand u. a. für die Regionen Lima, Callao, Cusco und Puno verhängt. In Puno gilt zudem eine nächtliche Ausgangssperre von 20 bis 4 Uhr, schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Webseite. In mehreren Regionen Perus, vor allem in den südlichen Regionen um Cusco, Arequipa, Puerto Maldonado und Puno, seien Strecken durch Straßenblockaden nicht passierbar. Es komme immer wieder zu teilweise blutigen Demonstrationen, die bereits zahlreiche Tote gefordert haben.
Angesichts der angespannten Situation sind in der Region Cusco bereits viele Hotels aus Sicherheitsgründen geschlossen. Zu Einschränkungen kommt es derzeit auch im Flug-, Bahn und Busverkehr. Der Flughafen in Cusco musste aufgrund der Proteste bereits mehrfach geschlossen werden, berichtet u. a. „Stern“. Die bei Touristen beliebten Zugstrecken Cusco – Titicacasee und Cusco – Juliaca – Arequipa sind bis auf Weiteres eingestellt, heißt es auf der Webseite des Auswärtigen Amts weiter. Zudem führen Überlandbusse größtenteils keine Ziele mehr im Süden Perus an, die Panamericana sei aufgrund der Grenzschließungen zu Bolivien nicht passierbar. Die Landgrenzen zwischen Peru und Bolivien sind aktuell geschlossen.
Reisenden, die sich derzeit in Peru aufhalten, rät das Auswärtige Amt, mit ihrer Weiterreise zu warten, bis die Straßen im Land wieder passierbar sind oder sie einen bestätigten Flug nach Lima haben. Ohne bestätigten Flug bzw. Vorlage eines gültigen Flugtickets sei der Zutritt zum Flughafen aktuell nicht möglich.
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Generelle Einreise-Regeln für Peru
Für die Einreise nach Peru benötigen deutsche Staatsangehörige einen bei Einreise noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. Kinderreisepässe werden akzeptiert. Für touristische Aufenthalte von bis zu 90 Tagen pro Halbjahr benötigen deutsche Staatsangehörige kein Visum. Allerdings wird diese Aufenthaltsdauer nicht automatisch bewilligt. Die Entscheidung darüber obliegt den Grenzbehörden und hängt u. a. von den Angaben ab, die Touristen bei der Einreise nach Peru machen.
Im Zusammenhang mit der Pandemie bestehen aktuell keine Einreise-Beschränkungen mehr für Peru. Kurzfristige Änderungen der Bestimmungen sowie stichprobenartige PCR-Tests durch die peruanischen Behörden seien laut Auswärtigem Amt jedoch nicht auszuschließen.
Mit Material von Reuters