1. April 2016, 12:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Holland gehört mit seinen Stränden, historischen Städtchen, Tulpen und schier unendlichen Möglichkeiten, Fahrrad zu fahren, zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Doch neben den hinlänglich bekannten Dingen gibt es auch einige skurrile Fakten, die Holland so besonders machen. Oder kennen Sie ein anderes Land, in dem Hellsehen ein anerkannter Ausbildungsberuf ist und man für Penis und Blödmann dasselbe Wort verwendet? TRAVELBOOK verrät sechs Dinge, die Sie bestimmt noch nicht über Holland wussten.
Fast 14 Millionen Touristen kommen jährlich nach Holland, davon allein 3,9 Millionen Deutsche. Kein Wunder, dass unser Nachbarland so ein beliebtes Reiseziel ist, hat es doch so ziemlich alles zu bieten, was es für einen Urlaub mit Freunden, der ganzen Familie oder dem Partner braucht: coole Städte und Museen, endlos lange Strände, die raue Nordsee, Fahrradwege, Schafsbauernhöfe zum Mitmachen, gigantische Tulpenfelder, leckeren Käse, Pommes Spezial (mit Ketchup, Mayo und rohen Zwiebelwürfeln), Frikandel (Frikadellen-Wurst), und, und, und.
Für alle Holland-Fans haben wir sechs skurrile Fakten aus dem Buch „Holland für die Hosentasche“ von Ulrike Grafberger* zusammengestellt, die bestimmt noch nicht jeder kennt.
1. Hellsehen ist ein anerkannter Ausbildungsberuf
Kartenlesen oder eine Zauberkugel befragen mag zwar unter Esoterik-Fans ein sicheres Mittel für das Vorhersagen der Zukunft sein, doch die meisten Menschen tun es schlichtweg als Humbug ab. Nicht so die Holländer. Dort werden die Kosten für eine Ausbildung zum Hellseher in Höhe von rund 1000 Euro vom Arbeitsamt bezahlt. Die Begründung dafür ist, dass man mit einer anerkannten Ausbildung mit einem Job bei einem telefonischen Hellseher-Service rechnen kann.
2. Für Penis und Blödmann gibt es dieselbe Vokabel
Wenn wir schimpfen, benutzen wir häufig Wörter aus der Exkremente-Schublade. Ganz ohne Beispiele zu nennen, weiß jeder, was damit gemeint ist. Die Holländer aber bedienen sich des Geschlechtsteil-Wortschatzes. Ist etwas schlecht gelaufen, benutzt man die Vokabel „kloten“, der Hodensack. Der Penis hingegen, holländisch der lul, ist nicht nur ein Körperteil, sondern auch das Wort für Blödmann. Wenn jemand in Holland der lul ist, hat er in Deutschland die Arschkarte gezogen.
3. 650 Millionen Kilo Käse
So viel Käse wird pro Jahr in Holland produziert – von 1,5 Millionen dort lebenden Milchkühen. 65 Prozent dieser Käselast wird exportiert, hauptsächlich in die EU. Und trotz der Käsemassen isst der Holländer durchschnittlich „nur“ 17 Kilo Käse pro Jahr, und gehört damit nicht zu den Spitzenreitern im europäischen Käse-Konsum-Ranking. Laut des Statistik-Portals Statista hatten die Deutschen im Jahr 2014 einen Pro-Kopf-Käse-Konsum von 24,6 Kilo, die Österreicher von 20,6 Kilo.
4. Holländer krümmen ihre Zehen beim Laufen
Zumindest diejenigen, die die traditionellen Holzschuhe tragen, die Klompen. Touristen sehen sie heutzutage meist nur noch in Souvenier-Läden – und scheitern kläglich bei ihren ersten Gehversuchen –, in ländlichen Regionen werden die Schuhe aber noch von den Holländern getragen. Der Trick dabei ist, die Zehe so zu krümmen, dass der Schuh nicht vom Fuß fällt. Klingt unbequem, ist es auch, aber man gewöhnt sich dran.
5. Ein Flughafen unter dem Meeresspiegel
Mehr als 25 Prozent der Niederlande liegen unter dem Meeresspiegel, so auch der Flughafen Schiphol, der mit seinen 3,35 Metern unter NAP (Normaal Amsterdams Peil) auch gleichzeitig der einzige Flughafen der Welt ist, der unter dem Meeresspiegel liegt. Am tiefsten gelegen ist mit 6,76 Metern unter NAP in Holland der Polder Zuidplaspolder.
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6. Holland ist nicht Holland
Was ist der Unterschied zwischen Holland und den Niederlanden? Wetten, dass da die meisten Holland-Niederlande-Urlauber ins Schwitzen kommen? Es gibt aber tatsächlich einen Unterschied. Der offizielle Name des Landes lautet Niederlande, das wiederum aus zwölf Provinzen besteht. Zwei davon, Nord- und Südholland, werden gemeinsam als Holland bezeichnet. Nichtsdestotrotz sind die Niederlande in der ganzen Welt als Holland bekannt. Laut Angaben der Webseite „Holland.com“ ist Holland inzwischen zu einer Art Marke für Geschäfts- und Freizeitreisen geworden. Auch steht dort: „Holland klingt außerdem einladender als das eher offizielle ‚die Niederlande‘.“
* Diese und viele weitere skurrile Fakten über unser Nachbarland gibt es in dem Buch „Holland für die Hosentasche. Was Reiseführer verschweigen“ von Ulrike Grafberger (Fischer Verlag, 10 Euro).