29. Januar 2022, 6:22 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer einmal die Everglades in Florida besucht hat, vergisst sie nie. Die tropische Wasserlandschaft ist so faszinierend, dass man sich viel Zeit nehmen sollte, um sie zu erkunden. TRAVELBOOK hat alle Tipps für einen Besuch des Nationalparks.
„Grasfluss“ sagen die Menschen auch zu den Everglades, und wer dort ist, der ahnt, warum: Eine rauschende Fläche aus Halmen überdeckt das Wasser an vielen Stellen. Dass der Fluss an der Spitze der Halbinsel Florida bis zu 60 Kilometer breit ist, kann man sich kaum vorstellen. Dafür ist er aber nur ein paar Zentimeter tief. Und auch wenn es nicht so aussieht: Dieser Fluss fließt! Das tut er allerdings im Zeitlupentempo, denn der Höhenunterschied in dem Gebiet liegt mit gerade einmal drei Metern sehr niedrig. Außer nassen Grasflächen gibt es im Everglades-Nationalpark auch noch dichte, von Wasseradern durchzogene Mangrovenwälder.
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Inhaltsverzeichnis
Everglades – Heimat von Flamingos und Krokodilen
Die Everglades sind ein idealer Ort für die unterschiedlichsten Sumpfpflanzen, die teilweise nur hier wachsen, sonst nirgendwo auf der Welt. Auch Tiere finden Rückzugsflächen, darunter die einzigen wild lebenden Flamingos der USA, Pelikane, Störche, außerdem Schlangen, Alligatoren und Krokodile. Die Tierart, die am häufigsten vorkommt, ist allerdings nur winzig: Mücken lieben die feuchtheißen Everglades – ohne Schutz vor den Plagegeistern macht der Besuch wirklich keinen Spaß.
Das einzige subtropische Naturschutzgebiet der USA
Die 6000 Quadratkilometer großen Everglades sind das einzige subtropische Naturschutzgebiet Nordamerikas – schon 1947 wurde es unter Schutz gestellt, seit 1979 gehört es außerdem zum Unesco-Weltnaturerbe. Kein Wunder: Ein solches Naturparadies ist sensibel, ohne Schutz wäre es vermutlich schon zerstört worden. Eingriffe gibt es trotzdem, denn ein Teil des Trinkwassers für die nahe Metropole Miami kommt aus den Everglades. Ungefährdet ist das Schutzgebiet auch sonst nicht: Wegen der Umweltverschmutzung sind besonders Fische in dem Gebiet mit Quecksilber belastet.
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Wandertouren durch die Sumpflandschaft
Es gibt mehrere Arten, den Everglades-Nationalpark in Florida kennenzulernen. Wer mag, wandert auf dem Anhinga Trail oder im Shark Valley – dort gibt es den mit Planken belegten Otter Cave Walk, der auch durch den tropischen Wald führt, und einen 24 Kilometer langen Rundweg, zu dem ein Aussichtsturm gehört (Vorsicht, zwischen Mai und Oktober können die Wege immer mal wieder überschwemmt sein). Im Shark Valley kann man durchaus Alligatoren begegnen, die auf den Wegen in der Sonne liegen. Weitere Wanderwege sind der 600 Meter lange Pinelands Trail, der durch einen subtropischen Pinienwald führt, der Mahogany Hammock Trail und der Gumbo Limbo Trail – diese drei Wege sind allesamt kurz, aber spektakulär.
Bootstouren durch die Everglades
Sehr beliebt sind die Everglades-Touren mit dem Airboat oder dem Propellerboot. Mit den ulkigen Schiffchen kommt man tief in die exotische Landschaft. Zwischen einer Stunde und einen ganzen Tag dauern die Touren, die vorbeiführen an Alligatoren, durch sumpfige Wälder und die nasse Graslandschaft. Aber auch per Kanu lässt sich die Wasserlandschaft bestens erkunden.
Wer mit dem Auto in den Everglades unterwegs ist, etwa auf dem Highway 41 (Tamiami Trail) oder der Interstate 75, sollte stets im Auto bleiben. Wer auf eigene Faust los wandert, kann sich schnell verlaufen, und das ist in dem Sumpfgebiet sehr gefährlich.
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Everglades – Infos für Besucher
Öffnungszeiten: das ganze Jahr über
Anfahrt: vom Internationalen Flughafen Fort Myers aus mit dem Auto 1,5 Stunden, vom Flughafen Miami bis zum östlichen Teil des Nationalparks.
Besucherzentren (Auswahl): Das Gulf Coast Visitor Center (815 Oyster Bar Lane, Everglades City) liegt acht Kilometer südlich des Highway 1 (Tamiami Trail) auf der State Road 29 in Everglades City. Von der Alligator Alley (Interstate 75) ab Ausfahrt 80 Süd (State Road 29) und dann etwa 32 Kilometer bis Everglades City, von dort aus ist das Zentrum ausgeschildert. Ernest F. Coe Besucherzentrum: Main Park Road, tgl. geöffnet, Mitte April bis Mitte Dezember, 9-17 Uhr, Mitte Dezember bis Mitte April, 8-15 Uhr.
Eintritt: 15 Dollar (7 Tage gültig) u. a. für Wanderer und Fahrradfahrer, Fahrzeuge kosten 30 Dollar (inklusive aller Insassen)
Wetter und Klima: wärmste Monate: Mai bis September (über 30 Grad), kühlste: Januar/Februar (24 Grad). Im Sommer muss man mit Gewittern und vielen Mücken rechnen
Weitere Infos zum Everglades-Nationalpark gibt es auf dieser Seite.
Infos zu den Einreisebestimmungen und zur aktuellen Corona-Lage in den USA finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amts.
Karte: Lage Everglades-Nationalpark
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(Text: Silke Böttcher)
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