14. August 2023, 17:00 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Eine Japan-Reise zu planen kann einschüchternd sein, schließlich ist das Land nicht nur 9043 Kilometern von Deutschland entfernt, sondern hat auch eine völlig andere Kultur und auch Einreiserichtlinien. Unsere Autorin war zum ersten Mal in Japan und verrät, welche Vorkehrungen bei der Reiseplanung getroffen werden sollten und organisatorische Tipps, die eine Reise nach Japan erleichtern können.
Bestimmte Dinge sollte man vor jeder Reise bedenken, zum Beispiel, dass man den Ausweis auch wirklich mitnimmt und den Koffer passend packt. Bei einer internationalen Reise kommt meist noch mehr hinzu. Auch Japan hat einige Einreisebestimmungen und Gesetze, die man als Tourist beachten muss.
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Checkliste zum Planen der Japan-Reise
1. Der richtige Reisezeitraum
Das Wichtigste beim Planen einer Japan-Reise ist der passende Reisezeitraum. Vor allem im August kann es in Japan mit ungefähr 42 Grad besonders heiß werden. Neben hohen Temperaturen und Regenmonaten kann es auch hilfreich sein, zu schauen, welche Feiertage anstehen, denn dann sind viele Orte bunt geschmückt und es finden Paraden statt. Auch als Tourist kann man an lokalen Veranstaltungen teilnehmen und ein authentisches Erlebnis genießen.
Der TRAVELBOOK-Feiertagskalender für Japan
2. Gültiger Reisepass für die Einreise nach Japan
Organisatorisch sollte man beim Planen der Japan-Reise sicherstellen, dass der Reisepass noch mindestens sechs Monate gültig ist. Die Aufenthaltserlaubnis in Japan wird für 90 Tage erteilt, in denen der Reisepass mindestens gültig sein muss. Da die Bearbeitung eines Reisepasses durchaus acht bis zehn Wochen dauern kann, sollte man den vorhandenen Reisepass frühzeitig überprüfen. Es kann zwar ein vorläufiger Pass erstellt werden, allerdings wird dieser nicht immer anerkannt.
3. Notwendige Dokumente und Anmeldungen
Für die Einreise in Japan gibt es einige Zoll- und Einreisebestimmungen. Um lange Warteschlangen am Flughafen zu vermeiden, ist es ratsam, vor der Reise die Reisedaten anzugeben. Es werden zwei QR-Codes benötigt, die durch die Angabe der Daten auf der Visit Japan Website ausgestellt werden. Benötigt werden Daten zur Unterkunft in Japan, das An- und Abreisedatum sowie die individuelle Reisepass-ID. Reist man in einer Gruppe, kann eine Person die Daten für alle Reisenden eintragen, damit man nicht mehrere Profile erstellen muss. Am Flughafen wird der erste QR-Code gemeinsam mit dem Reisepass von den Mitarbeitern für die Einreise gescannt und anschließend der andere QR-Code von den Zoll-Beamten.
4. Check-in der Unterkunft vorbereiten
Aufgrund von Tourismusgesetzen ist es in Japan üblich, dass beim Check-in in einer Unterkunft der Reisepass eingescannt wird und ein Foto von den einzelnen Reisenden gemacht werden muss. In einigen Fällen ist es notwendig, schon vor der Ankunft Online-Formulare mit den Informationen zu allen Reisenden auszufüllen. Vor allem bei Airbnb-Buchungen habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass im Voraus alle Daten angegeben werden mussten, um Zugang zur Unterkunft zu erhalten. In Hotels hingegen befinden sich oft Tablets oder andere Geräte im Eingangsbereich, an denen man den Check-in schnell durchführen kann.
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5. eSIM oder mobiles Wi-Fi bestellen
In einem fremden Land das Handy benutzen zu können, ist inzwischen ein Muss. Wer an einem Ort in Japan bleibt, kann sich mobile Wi-Fi Geräte am Flughafen ausleihen und diese am Ende der Reise zurückgeben. Wer mehrere Städte besucht, sollte beim Planen der Japan-Reise an eine eSIM denken. Diese kann man bei verschiedenen Anbietern online bestellen. Da oft eine SIM-Karte zugesendet wird, sollte diese mindestens eine Woche vor Abflug bestellt werden. Ich habe eine SIM-Karte für zwei Wochen mit 10 GB LTE Internet bestellt und das hat trotz nahezu dauerhafter Google-Maps-Nutzung vollkommen ausgereicht, da in den Unterkünften eigentlich immer WLAN vorhanden war.
6. Steckdosen-Adapter mitnehmen
Die Steckdosen in Japan haben ein anderes Format als in Deutschland, weshalb ein passender Adapter wichtig ist, um elektronische Geräte aufzuladen. In Japan gibt es zwar Geschäfte, in denen man auch Adapter kaufen kann, allerdings sind diese umgerechnet in der Regel teurer, als wenn man sie vor der Reise bestellt.
7. Powerbank nicht vergessen
Auf Entdeckungstour in Japan nutzt man viel das Handy, weshalb der Akku schneller schlapp macht. Um weiter Fotos machen zu können und sich zurechtzufinden, sollte für alle Fälle eine Powerbank zum Aufladen im Gepäck sein.
8. Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln
In Japan ist man an vielen Orten mit dem Zug am schnellsten Unterwegs. Zwischen den Städten fährt der Shinkansen. Die Züge sind mit den deutschen ICE-Zügen vergleichbar – mit dem Unterschied, dass sie um einiges schneller unterwegs sind. Innerhalb der Städte gibt es diverse Metro-Linien.
Um sich in Japan gut fortbewegen zu können, ist es sinnvoll, sich einen Japan Rail Pass (JR-Pass) zuzulegen. Der Pass lohnt sich besonders, wenn man Tagesausflüge machen möchte oder geplant hat, in weitere Städte zu fahren. Mit dem JR-Pass kann man auch die Shinkansen-Züge nutzen – und es ist oft sogar günstiger, als mehrere Einzeltickets für den Shinkansen zu kaufen. Der JR-Pass gilt für eine bestimmte Anzahl an Tagen und kann in ganz Japan benutzt werden. Die Karten können am Flughafen erworben werden, aber es ist ebenso möglich, sie online zu kaufen. Ab Oktober 2023 sollen die Preise drastisch erhöht werden, weshalb es empfehlenswert ist zu überprüfen, wie viel die einzelnen Zugfahrten kosten würden und ob sich der Kauf eines JR-Passes weiterhin rentiert.
Innerhalb der Städte lohnt es sich eine aufladbare Bahnkarte zu kaufen, da die JR-Stationen seltener sind, als die normalen Metro-Stationen. Die Karten sind unter den Namen Pasmo, Suica oder ICOCA-Card bekannt und haben alle dieselbe Funktion und können in ganz Japan eingesetzt werden. Je nachdem, in welcher Stadt man sich befindet, kann die jeweilige Karte mit einer Pfandgebühr von 500 Yen erworben. Wichtig ist allerdings, dass die Karten nur in den Teilen Japans zurückgegeben werden können, in denen sie gekauft wurden. So kann man die ICOCA-Card, die man nur im Süden kaufen kann, auch nur dort zurückgeben – obwohl man sie auch in Nord-Japan nutzen kann. Ich wusste das vor meiner Reise nicht und habe die Karte nicht zurückgeben können. Das Gute an den aufladbaren Karten ist jedoch, dass sie ihre Gültigkeit nicht verlieren.
9. Das passende Reisebudget für Japan
Das Wichtigste zuerst: Beim Reise-Taschengeld sollte nicht gespart werden. Das Essen in Japan ist verhältnismäßig günstig, allerdings kosten Museen und andere Sehenswürdigkeiten umgerechnet gerne mal um die 10 bis 20 Euro pro Person. Die Ausgaben summieren sich schnell, vor allem wenn man Souvenirs kauft.
Bei der Ankunft in Japan muss das Geld zunächst umgetauscht werden. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich dazu raten, am Flughafen nur das Nötigste zu tauschen, da die Wechselrate innerhalb der Stadt meist deutlich besser war. Es lohnt sich die aktuellen Wechselkurse zu beobachten und sich grob danach zu richten.
In Japan bezahlt man grundsätzlich viel mit Bargeld. Da es viele Münzen gibt, lohnt es sich definitiv, ein Portemonnaie mitzunehmen, in dem die Münzen schnell griffbereit sind. Besonders beim Aufladen der Metro-Karte ist man auf Bargeld angewiesen. In Geschäften und Restaurants ist es aber auch in der Regel möglich, mit der Kreditkarte zu bezahlen. Hierbei sollte man von der Reise prüfen, ob Abbuchungen mit der gewählten Kreditkarte möglich sind und ob beim Bezahlen im Ausland Gebühren anfallen.
10. Platz im Koffer einplanen
In Japan gibt es viele Dinge, die man in Deutschland nicht findet und als Souvenir mitbringen kann. Wenn man nicht schon beim Planen der Japan-Reise etwas Platz im Koffer lässt, kann es nötig sein, sich vor Ort einen weiteren Koffer zu kaufen. Es hilft also, vorausschauend zu packen.
Unabhängig davon sollte man unbedingt ein kleines Handtuch mitnehmen, welches unterwegs genutzt werden kann, um die Hände oder das Gesicht abzutrocknen, denn in Japan ist es oft schwül und viele öffentliche Toiletten haben keine Handtücher zum Abtrocknen der Hände.
11. Angemessene Kleidung einpacken
Wie in jedem Land gibt es einige kulturelle Regeln, an die man sich möglichst halten sollte. So sollte man darauf achten, nur Socken ohne Löcher einzupacken, da es in einigen Restaurants dazu kommen kann, dass man die Schuhe ausziehen muss. Auch nackte Schultern werden nicht gerne gesehen und sollten vor allem beim Besuch von Tempeln und anderen religiösen Stätten bedeckt sein.
12. Aktivitäten nicht vor 10 Uhr morgens planen
In Japan gibt es viele Aktivitäten und spannende Orte. In der Planung sollte man jedoch beachten, dass viele Geschäfte und Sehenswürdigkeiten in Japan erst nach 10 Uhr öffnen. Die Zeit am Morgen kann man also zum Ausschlafen oder Frühstücken nutzen.
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13. Nützliche Apps vor der Einreise in Japan herunterladen
Kommen wir zum letzten Tipp: es gibt einige Apps, die die Reise in Japan erleichtern. Bei einer Übersetzer-App ist es hilfreich eine Kamerafunktion zu haben, mit der man unter anderem Menüs in Restaurants oder Schilder übersetzen kann. Ebenso ist es gut, wenn man sich bei Google Maps oder einer anderen App die Orte, die man besuchen möchte, abspeichert. Dann kann man den Weg offline abrufen, falls das Internet mal nicht funktionieren sollte. Für Nutzer der SUICA-Card gibt es ebenfalls eine App, mit der man sich die Metro-Karte aufs Handy holen kann. Und wer weitere Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Orten in Japan möchte, kann sich auch die offizielle Japan-Reise App herunterladen.