16. Februar 2017, 11:51 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Majestätische Anden, tropische Regenwälder und weite Sandstrände: In Peru kommen Abenteurer, Feinschmecker und kulturell Interessierte gleichermaßen auf ihre Kosten. Die beiden Reisebloggerinnen Nora Teichert und Anne Prinz de Serván haben mehrere Jahre in Peru gelebt und gerade den Reiseführer „Quer durch Peru“ veröffentlicht. In ihrem Gastbeitrag auf TRAVELBOOK verraten sie, wieso Peru das ideale Einsteigerland für Südamerika ist.
Peru ist einfach atemberaubend! Nicht nur wegen der dünnen Andenluft, sondern auch wegen seiner Sehenswürdigkeiten der Superlative – zum Beispiel dem berühmten Machu Picchu oder dem sagenumwobenen Titicacasee. Für uns ist das exotische Land am Pazifik sogar ein zweites Zuhause geworden. Immer wieder zieht es uns zurück nach Peru, in das Land, das unsere Begeisterung für einen ganzen Kontinent ausgelöst hat. Wer eine Reise durch das Land der Inka und Lamas wagt, wird mit unzähligen Wow-Momenten und unvergesslichen Reise-Erinnerungen belohnt.
Andengipfel, Pazifikwellen und Dschungel-Flair
Fast jeder verbindet Peru mit Machu Picchu – die wolkenverhüllte Inkastätte, verschlungen inmitten majestätischer Anden. Doch Peru wächst längst über seinen Besucher-Liebling hinaus. Kaum ein anderes Land bietet solch eine landschaftliche Vielfalt wie Peru. Bei einer Rundreise erlebt man Küste, Anden und Regenwald im Komplettpaket. Verbunden sind die einzelnen Orte durch ein gutes Busnetz. Auf der küstennahen Panamericana führt der Weg entlang verträumter Fischerdörfer und Surfer-Hotspots. Ins Landesinnere schlängeln sich staubige Serpentinen, immer hinauf, bis die schneebedeckten Gipfel im Licht erstrahlen. Und wenn die Straßen im Regenwald doch einmal enden, dann steigt man ins Frachtschiff oder in den Holzkahn um.
Und für alle Wanderer und Abenteurer? Die erleben Peru auf alten Inka-Pfaden, machen Bekanntschaften mit Einheimischen in verschlafenen Andendörfern, wo sie gemeinsam mit „Chicha“ (Mais-Bier der Inka) in Hinterhöfen anstoßen. Oder aber sie kämpfen sich mutig mit der Machete durch den Dschungel. Peru ist abwechslungsreicher, als man im ersten Moment denkt!
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Machu Picchu und andere Ruinenstätten
Ja, Machu Picchu. Das Highlight Südamerikas muss man einmal in seinem Leben gesehen haben. Da sind wir uns alle einig. Und besser früher als später, denn Machu Picchu steht auf vielen Bucketlists ganz oben. Um unter den ersten Besuchern den Tages zu sein, muss man sehr früh aufstehen. Doch das Warten in der Shuttle-Bus-Schlange und am Eingang lohnen sich: Wer erst einmal durch das Postkartenbild namens „Machu Picchu“ läuft, für den erfüllt sich ein ganz großer Traum. Unsere drei Tipps für den Machu Picchu lauten:
1. Machu Picchu auf einem 4-Tages-Trek erreichen (Inka-Trail oder Salkantay)
2. Den Huayna Picchu oder Berg Montaña hochwandern (Super Panorama-Blick!)
3. Sich am Eingang Machu Picchu in den Reisepass stempeln lassen
Neben Machu Picchu wollen noch ganz andere Kulturen und archäologische Stätten erkundet werden. Viele wissen nicht, dass die Kultur der Inka auf einer 3000-jährigen Entwicklungsgeschichte diverser Kulturen basiert. Dazu gehört zum Beispiel die Chavín-Kultur bei Huaraz, die Moche- und Chimu-Kultur bei Trujillo oder die immer noch recht unerforschte Kultur der Chachapoya – auch „Wolkenmenschen“ genannt – in der Nähe der gleichnamigen Stadt Chachapoyas im Norden von Peru.
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Trekking auf den Dächern Lateinamerikas
Die Gebirgskette der Anden zieht sich von Nord nach Süd quer durch Peru. Die höchsten Gipfel des Landes befinden sich bei Huaraz in der Cordillera Blanca. Darunter der höchste Berg Perus, der Huascarán mit einer Höhe von 6768 Metern. Das ewige Eis und die sattgrünen Täler rufen alle Bergsteiger und Wanderfreunde, die auf Expeditionen völlig eins werden mit Natur.
Ebenfalls spannend für all diejenigen, die Machu Picchu zu Fuß erkunden wollen: Trekkings in der Region von Cusco. Der berühmteste Trek ist natürlich der Inka-Trail. Man überwindet hohe Pässe in den Anden, erlebt spektakuläre Aussichten, bis man schließlich hinab in den tropischen Bergregenwald steigt und plötzlich, nach tagelangem Wander-Abenteuer, vor Machu Picchu steht. Aber auch Tages-Trekkings zu türkisen Lagunen, archäologischen Anlagen und tosenden Wasserfällen gibt es landesweit.
Kulinarische Hauptstadt Südamerikas
Eine Reise quer durch Peru geht auch durch den Magen – aber auf Höchst-Niveau. Nicht ohne Grund wird Peru seit vielen Jahren von den World Travel Awards zur „besten kulinarischen Destination weltweit“ gekürt. Vielfältig, exotisch und kreativ ist das, was bei den Peruanern und seinen Gästen auf dem Teller landet. An der Küste ist Ceviche, das Nationalgericht aus rohem Fisch in Limetten-Marinade, berühmt, in den Anden dominieren würzige Suppen, Kartoffeln in pikanten Soßen und herzhafte Fleischspeisen die Küche, und im Regenwald macht es der Mix aus Bananen, Erdnüssen, Flussfischen und Maniok. Ebenfalls probierenswert ist der Drink Pisco Sour – der Stolz einer ganzen Latino-Nation und sehr beliebt bei den Reisenden. Eine sauer-frische Cocktail-Entdeckung, dessen Rezept jeder mit nach Hause bringen möchte.
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Peru ist günstig
Wo man in anderen Ländern wie Chile oder in Brasilien seinen Euro mehrmals umdreht, braucht man sich in Peru viel weniger Gedanken über die Reisekosten machen. Ein Euro entspricht knapp 4 Nuevo Sol (kurz nur Sol genannt), und dafür bekommt man mancherorts schon ein vollständiges Mittags-Menü inklusive Getränk, Suppe und Hauptgang. Ein dreiwöchiger Trip durch Peru muss nicht teurer sein als ein neuer Laptop. Mit 500 Euro kommt man vor Ort gut über die Runden. Speisen in Mittagsrestaurants, Streetfood, Fahrten in öffentlichen Bussen, Touren auf eigene Faust und Übernachtungen in kleinen familiengeführten Unterkünften sind nicht nur ein authentisches Reiseerlebnis, sondern auch ein erschwingliches. Und wer den Geldbeutel noch mehr schonen möchte, der reist abseits der Touristenpfade durch den Norden des Landes. Ein günstiges Preisverhältnis sorgt dafür, dass man direkt eine Woche länger unterwegs sein kann.
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Spanisch, por favor!
¿Hablas español? Sprichst du Spanisch? Spanisch sprechen war noch nie so einfach wie in Peru. Und das bestätigen viele Reisende. Das liegt vor allem an der Aufgeschlossenheit seiner Bewohner, die selbst „Spanisch-Muffeln“ die Hemmungen von den Lippen zaubern. Neugierige Fragen, verständnisvolles Nicken und lobende Worte wie: que bueno tu español, zu Deutsch: wie gut dein Spanisch ist, sind bei Gesprächen immer üblich. Und da fühlt man sich einfach wohl. Ob mit dem Taxifahrer, dem Hotel-Personal, im Geschäft an der Ecke oder im Restaurant – nach wenigen Tagen hat man die spanische Sprache intus und kann schon den Humor der Peruaner nachvollziehen. Für den Süden ist ein kleines Spanisch-Vokabular ratsam. Wer durch den noch weniger touristischen Norden reist, sollte Spanisch gut beherrschen – oder im Süden die Spanisch-Grundlagen erlernen.
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Peru auf eigene Faust
Gerade für diejenigen, die ein Land lieber auf eigene Faust erkunden und mitten ins Geschehen eintauchen wollen, für die ist Peru perfekt geeignet. Es ist kein Hexenwerk, eine Reise durch Peru zu planen, selbst wenn die Ansprüche an Unterkünfte, Touren und Speisen höher sind. Die Vorteile einer selbstorganisierten Reisen liegen klar auf der Hand. Man ist flexibel und kann sich seine Reisezeit frei einteilen. Die wichtigsten Bus- und Zugfahrten, Unterkünfte, Touren und Eintritte lassen sich über Internetseiten buchen. Auch lokale Reiseagenturen helfen dabei, Kurztrips und Trekkings vor Ort zu organisieren. Die touristische Infrastruktur ist im Süden sehr gut ausgebaut, und ohne lange danach zu suchen, findet man neue einheimische Freunde, andere Mitreisende und spannende Bekanntschaften aus der ganzen Welt.
Noch mehr tolle Tipps für eine Rundreise durch Peru finden Sie im gerade erschienenen Reiseführer „Quer durch Peru“ von Nora Teichert und Anne Prinz de Serván.