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Tipps von Weltreisendem

Was man vor einer Reise in die Republik Kongo wissen sollte

In der Republik Kongo gibt es mehrere Nationalparks, hier der Odzala-Kokoua National Park
In der Republik Kongo gibt es mehrere Nationalparks, hier der Odzala-Kokoua National Park Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

13. Dezember 2022, 5:08 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Christoph Heuermann hat schon fast jedes Land der Welt bereist – und berichtet vor allem über solche, die eher abseits der gängigen Reiserouten liegen. Auf seinem Ziel, wirklich alle Staaten der Welt zu erkunden, besuchte er auch das zentralafrikanische Land Republik Kongo. Was man vor einer Reise wissen sollte.

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Christoph Heuermann schreibt auf seinem Blog immer wieder über seine Reisen an Länder und Orte, die bei den meisten Menschen eher weiter unten auf der Bucketlist stehen. Auf seinem Ziel, die ganze Welt zu bereisen, führte es ihn unter anderem auch in die Republik Kongo (nicht zu verwechseln mit dem Nachbarland, Demokratische Republik Kongo, die nur der Fluss Kongo trennt). Auch wenn die Republik Kongo wenigen als Urlaubsziel bekannt ist, empfiehlt er Naturfans eine Reise. TRAVELBOOK hat er verraten, worauf man sich vor einer Reise einstellen sollte und was man in dem afrikanischen Regenwald-Land erleben kann.

Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“ auch zum Hören:

Was man vor einer Reise in die Republik Kongo wissen sollte

TRAVELBOOK: Für wen eignet sich ein Urlaub in der Republik Kongo?

Christoph Heuermann: „Kongo ist meiner Meinung nach ein tolles Urlaubsland für alle Abenteurer, was vor allem auf den dichten Dschungel zurückzuführen ist. Aber man kann auch ausgelassen feiern oder am Strand entspannen. Übrigens finde ich sogar, dass man den Kongo als Familie bereisen kann – gerade Kinder sind sehr an dem Atemreichtum interessiert.“

Was sollte man unbedingt auf einer Reise erleben?

Auf einer Reise in die Republik Kongo kann man Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten
Auf einer Reise in die Republik Kongo kann man Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten Foto: Getty Images

Heuermann: „Mein persönliches Highlight in der Republik Kongo war der Besuch des Lesio-Louna-Nationalparks. Er ist circa vier bis fünf Stunden mit dem Auto von der Hauptstadt Brazzaville entfernt und eine wirklich sehr spannende Landschaft, die man so in Afrika kaum sieht. Es ist relativ hügeliges Land, in dessen Tal sich der Regenwald befindet. Dort verläuft auch ein Fluss und hier leben sehr viele Gorillas, aber auch Nashörner und andere einheimische Tiere. Die Gorillas sind wirklich riesengroß, das ist sehr beeindruckend, selbst wenn man die Berggorillas vom Ostkongo kennt und auch die Flachlandgorillas in der Region in Westafrika. Ich kann sagen: Die Gorillas im Lesio-Louna-Nationalpark sind im Vergleich wirklich King-Kongs!“

Was kann man sich sparen?

Heuermann: „Es gibt Wasserfälle im Kongo, und zwar am Kongo River an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Die Wasserfälle sind zwar sehr gehypt, aber relativ langweilig. Außerdem muss man mit fast sieben Stunden Anfahrt von Brazzaville rechnen – obwohl die Wasserfälle eigentlich recht nahe sind. Das liegt daran, dass die Anfahrt sehr holprig ist, man muss die letzten vier Stunden über unbefestigte Schotterpisten fahren, die man auch wirklich nur bei allerbestem Wetter erreicht. Und was man dann bei der Ankunft sieht, ist ein relativ trostloses Rinnsal. Da gibt es deutlich schönere Wasserfälle in Westafrika.“

Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?

Heuermann: „Die meisten Urlauber in der Republik Kongo werden entweder in Brazzaville übernachten oder in Pointe-Noire, der zweitgrößten Stadt des Landes und wichtigen Wirtschaftsmetropole. Von hier aus kann man jeweils auch gut Tagestrips unternehmen. Es gibt auch einige Lodges in den Regenwaldgebieten, die sehr spannend sind für die Unterkunft. Ich würde grundsätzlich dazu raten, die Zeit zwischen Pointe-Noire und Brazzaville aufzusplitten.“

Pointe-Noire eignet sich als Ausgangspunkt für Tagesausflüge
Pointe-Noire eignet sich als Ausgangspunkt für Tagesausflüge Foto: Getty Images

Worauf sollte man sich bei einer Reise generell einstellen?

Heuermann: „Folgendes gilt für weite Teile Afrikas: Man sollte nicht mit dem deutschen Verständnis von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit reisen und auch nicht den Einheimischen trauen, wenn es um diese Themen geht. Das heißt, wenn ein Touristenführer versichert, dass man pünktlich am Flughafen ist, dann wird das wahrscheinlich nicht der Fall sein. Hier gilt es wirklich, die Sachen in die eigene Hand zu nehmen und darauf zu bestehen, wenn man einen sehr langen Ausflug macht, diesen vielleicht abzukürzen und einfach rechtzeitig umzudrehen, damit man den Flug und Termin tatsächlich wahrnehmen kann.“

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Wie sicher ist eine Reise in die Republik Kongo?

Im Vergleich zu den Nachbarstaaten, etwa der Demokratischen Republik Kongo, ist die Lage in der Republik Kongo laut dem Auswärtigem Amt (AA) weitgehend stabil. Allerdings sollten Reisende dennoch auf einiges achten. Demonstrationen und größere Menschenansammlungen sollte man eher meiden, da es zu Unruhen und gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen kann. An Stränden und nachts ist in einigen Stadtteilen von Brazzaville wie Ouenze, Talangaï, Bakongo, Poto Poto, Makélékélé sowie in der Hafenstadt Pointe-Noire das Risiko von Taschendiebstählen und Handtaschenraub erhöht.

Es wird davon abgeraten, innerkongolesische Flugverbindungen zu nutzen, da laut AA „alle in der Republik Kongo zugelassenen Fluggesellschaften teilweise alte, schlecht gewartete Flugzeuge haben“. Zudem sollte man bei der Nutzung der Nationalstraße Nr. 1 von Brazzaville über Dolisie bis Pointe-Noire aufgrund leichtsinniger Verkehrsteilnehmer, Straßenschäden und zahlreicher nicht gesicherter defekter Lastwagen sehr vorsichtig fahren, auf der Nationalstraße Nr. 2 von Brazzaville Richtung Norden bis Ouesso kann es Straßensperren geben.

Grundsätzlich rät das Auswärtige Amt dazu, nachts generell weder die Unterkunft zu verlassen noch in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder Auto zu reisen, Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher aufzubewahren und nur das jeweils pro Tag benötigte Bargeld mitzunehmen, die Nähe zu Polizei- und Militärposten zu vermeiden und auf keinen Fall polizeiliche oder militärische Einrichtungen zu fotografieren.

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