15. April 2019, 13:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Jedes Jahr feiert Thailand drei Tage lang eine ausgelassene Wasserschlacht. Aber warum? Und wo kommt der Brauch her? TRAVELBOOK erklärt das thailändische Songkran-Fest.
Massenweise Menschen laufen mit bunten Wasserpistolen bewaffnet durch die thailändische Hauptstadt, lachend, klatschnass und jeden Moment zum Angriff bereit: Es ist mal wieder soweit – Songkran hat begonnen und damit die größte Wasserschlacht des Jahres. Die findet jedes Jahr überall im ganzen Land statt.
Was ist Songkran?
Vom 13. bis 15. April feiert das Land des Lächelns sein Neujahrsfest Songkran. Zwar beginnt auch in Thailand das neue Jahr offiziell am 1. Januar, das beliebte Urlaubsland feiert aber zwei Neujahre. Songkran ist das traditionelle thailändische Neujahrsfest nach dem Mondkalender. Zelebriert wird der Übergang der Sonne in ein neues Tierkreiszeichen und damit das Voranschreiten vom Vergangenen ins Neue.
Das passiert mit Wasser – unter anderem. Der Tradition nach zollen die Jüngeren den Älteren an Songkran Respekt, bedanken sich und übergießen die Hände von Eltern und Großeltern mit Jasmin-Wasser. Auch Geschenke sind häufig Teil der Danksagungen. Die Älteren bedanken sich ihrerseits, indem sie ihrem Nachwuchs Glück für die Zukunft aussprechen.
Der Brauch der Wasser-Reinigung hat sich von einem ruhigen, bedachten Ritual mittlerweile zu einem riesigen Volksfest mit ausgelassenen Wasserschlachten überall im Land entwickelt. Einheimische wie Touristen nehmen daran teil – gewollt oder ungewollt muss man am Songkran-Wochenende damit rechnen, richtig nass zu werden.
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So wird das thailändische Neujahrsfest gefeiert
Das buddhistische Songkran-Fest beginnt traditionell mit Maha Songkran, dem letzten Tag des alten Jahres. An dem wird geputzt und alles für das neue Jahr und das große Fest vorbereitet. Der zweite Tag heißt Wan Nao. Da wird gekocht und weiter vorbereitet. Der dritte Tag ist der eigentliche Neujahrstag und heißt Wan Thaloeng Sok. Der Tradition nach ziehen die Menschen frische Kleidung an und bringen Speisen zum Tempel, um sie als Gaben den Mönchen zu überbringen. Neben den Händen der Älteren bekommen auch die Buddha-Statuen an diesem Tag eine Reinigung. Mancherorts werden diese auch in einem Umzug durch die Stadt gefahren und währenddessen von buddhistischen Gläubigen mit Wasser begossen.
Abseits der rituellen Zeremonien wird im ganzen Land mindestens die drei Tage, oft aber auch schon davor und danach ausgelassen gefeiert. Vor allem Touristenhochburgen wie Bangkok, Chiang Mai oder Phuket sind dann einzige rauschende Feste. Alle sind auf den Straßen, übergießen sich mit Wasser, hinzu kommen jede Menge Essen und Musik.
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Neben Thailand feiern auch seine Nachbarn Kambodscha, Laos und Myanmar das Wasserfest. Da heißen die Feste Bonn Chaul Chhnam Thmei (Kambodscha), Bun Pi Mai (Laos) und Thingyan (Myanmar). Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Wasser-Feste.