16. November 2024, 7:43 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Vietnam unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinen südostasiatischen Nachbarn. Der Ursprung seiner Einzigartigkeit liegt unter anderem in der bewegten Vergangenheit des Landes. TRAVELBOOK nennt Ihnen acht Gründe, weshalb Sie Ihren nächsten Urlaub unbedingt in Vietnam verbringen sollten!
Lange zählte das Land am Mekong nicht zu den klassischen Urlaubszielen für Reisende aus Europa und wurde eher von Individualtouristen und Abenteurern besucht. Inzwischen ist der Tourismus jedoch ein immer wichtigerer Wirtschaftszweig für das aufstrebende Land. Gründe, Vietnam zu besuchen, gibt es viele. TRAVELBOOK nennt acht davon.
Übersicht
1. Das Mekong-Delta
Nicht umsonst wird der Mekong als Lebensader Vietnams bezeichnet. Mit seinem Wasser wird gekocht und gewaschen, die Menschen arbeiten und wohnen auf dem Fluss, der seinen Ursprung im tibetischen Hochland hat. Außerdem sorgt er dafür, dass in der sogenannten „Reiskammer“ der Reis nicht nur zwei-, sondern dreimal pro Jahr geerntet werden kann. Besonders die schwimmenden Märkte sind für die Reisenden ein beliebtes Fotomotiv. Der von Touristen am wenigsten erschlossene „floating market“ ist in Cai Rang zu finden. Hier lohnt es sich, früh da zu sein: Bereits um 8 Uhr ist ein Großteil der Geschäfte abgeschlossen und das bunte Treiben geht in ein gemütliches Nebeneinander über.
2. Die Altstadt Hanois
Wer zum ersten Mal nach Hanoi kommt, der sollte sich eine Unterkunft im „Old Quarter“ suchen und anschließend einfach treiben lassen. Hier prasseln massenhaft neue Eindrücke auf einen ein. Neben zahlreichen Souvenirshops, in denen man die typischen Vietnam-Shirts oder kunstvoll verzierte Essstäbchen kaufen kann, finden sich hier viele Schuh- und Kleidungsgeschäfte, und natürlich an jeder Ecke Straßenrestaurants.
Durch die engen Gassen drängen sich nicht nur Einheimische und Touristen sowie Frauen mit den landestypischen, kegelförmigen Hüten, die Früchte oder Frittiertes verkaufen, sondern auch gewaltige Massen an Motorrollern, beladen mit Großfamilien, lebenden Tieren, Plastikbehältern. Am Abend besucht man am besten eines der Straßenrestaurants und lässt den erlebnisreichen Tag bei einer dampfenden Schale Pho Bo und einem Glas Bia Hoi, dem täglich frischgebrauten Bier Hanois, Revue passieren.
3. Die vietnamesische Küche
Nirgendwo sonst findet man so eine abwechslungsreiche, leichte, gesunde Küche wie hier. Die wohl bekannteste Spezialität des Landes ist Pho Bo, eine klare, kräftige Suppe mit Rindfleisch, Reisbandnudeln, Ingwer, Chili und dem obligatorischen Teller mit frischen Kräutern wie vietnamesischem Koriander und Thai-Basilikum. Die Pho Bo wird üblicherweise zum Frühstück verzehrt, auch in vielen Hotels wird sie auf Nachfrage anstelle eines „western breakfast“ serviert. Die beste Pho Bo gibt es allerdings in den Straßenrestaurants. Am besten orientiert man sich daran, wo der größte Andrang herrscht, denn die Einheimischen wissen schließlich, wo es die beste Suppe der Stadt gibt!
4. „Le Petit Paris“ – Dalat
Wem die drückende Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit zwischendurch zu viel werden, sollte unbedingt einen Abstecher nach Dalat machen. Aufgrund der exponierten Lage in 1500 Metern über dem Meeresspiegel herrschen in Dalat das ganze Jahr über sehr angenehme Temperaturen.
Dalat wird als kleines Paris bezeichnet, da sich hier – genau wie bei seinem französischen Pendant – unzählige frisch verheiratete vietnamesische Pärchen auf Hochzeitsreise tummeln. Doch die offensichtlichste Parallele zur Stadt der Liebe ist die Nachbildung des Eiffelturms im Zentrum von Dalat. Die Stadt wurde während des Vietnam-Kriegs nicht zerstört, weshalb sie sich ihren Charme bewahren konnte. Sowohl die amerikanischen GIs als auch die Vietcong wussten die Schönheit Dalats zu schätzen und machten dort regelmäßig Urlaub von den Schrecken des Kriegs.
5. Die Halong-Bucht im Norden Vietnams
Die verwunschene Halong-Bucht gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Vietnam, und das zurecht. Die raue Karstlandschaft und das Meer, das sich an die Felsen schmiegt, sind wirklich beeindruckend. Das UNESCO-Weltnaturerbe lässt sich am besten mit einer der vielen Dschunken erkunden, die sich zwischen den ungefähr 2000 Inseln der Bucht hindurchschlängeln. Bleibt man über Nacht auf dem Boot, so werden mehrere Stopps eingelegt, um Tropfsteinhöhlen zu besichtigen oder die zahlreichen Grotten mit dem Kanu zu erkunden. Wer möchte, kann zusätzlich eine weitere Nacht auf einer kleinen Insel schlafen, etwa auf Monkey Island. Wenn die Sonne dann abends langsam zwischen den zerklüfteten Kalksteinfelsen versinkt, bietet sich ein Anblick, den man so schnell nicht wieder vergisst.
6. Phu Quoc ist das Inselparadies Vietnams
Natürlich gehört auch ein Abstecher auf eine kleine, unberührte Insel mit Traumstränden zu einem Besuch in Vietnam. Dank der langen Küstenlinie besitzt zwar nahezu jede größere Stadt in Vietnam ihren eigenen Strand. Einen ganz besonderen Reiz hat es aber, die Fähre zu nehmen und auf eine kleine Insel zu fahren, zum Beispiel Phu Quoc. Dort angekommen, sucht man sich am besten eine Unterkunft im Hauptort Doung Dong direkt am Long Beach.
Ein Highlight der Insel ist der Sao Beach im Süden, zu dem man entweder mit dem Taxi oder geliehenen Motorrollern gelangt. Der mit Abstand schönste Strand der Insel bietet feinen, weißen Sand, Palmen, klares Wasser und lädt zum Relaxen ein. Abends genießt man die frischen Meeresfrüchte auf dem Nachtmarkt im Zentrum von Doung Dong. Wem auf Phu Quoc immer noch zu viel los ist, der kann auf die Inselgruppe Con Dao ausweichen – hier leben weitaus weniger Menschen und es gibt nur eine Handvoll Hotels, jedoch genau so traumhafte Strände wie auf Phu Quoc.
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7. Ein Hauch Frankreich in Südostasien
Die Überbleibsel der knapp 100-jährigen französischen Kolonialzeit, die 1954 endete, sind überall in Vietnam sichtbar: An den Gebäuden im Kolonialstil, den katholischen Kirchen, vor allem aber an der vietnamesischen Küche ist der französische Einfluss zu spüren – oder eher zu schmecken. Sowohl die ausgeprägte Kaffeekultur als auch die sogenannten Breadrolls, die an jeder Straßenecke verkauft werden und an Baguettes erinnern, sind französischen Ursprungs. Doch die Vietnamesen fügen diesen mit einheimischen Kräutern und Gewürzen ihre eigene Note hinzu. Auch die Pho Bo geht indirekt auf die Franzosen zurück: Sie erst machten den Verzehr von Rindfleisch in Vietnam üblich.
Auf ihren Kaffee sind die Vietnamesen besonders stolz. Ursprünglich von französischen Missionaren nach Vietnam eingeführt, ist Vietnam heute nicht nur zweitgrößter Kaffeeproduzent weltweit, sondern bereichert die Welt der Kaffeeliebhaber mit einer ganz speziellen Art, den Kaffee zuzubereiten: mit süßer Kondensmilch am Boden der Tasse und einem speziellen Aufsatz, mit dem der Kaffee frisch gebrüht wird.
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8. Vietnam ist bekannt für seine Freundlichkeit
Reisen ist leicht in Vietnam – abgesehen von den ab und an existierenden Sprachbarrieren, die aber mit Händen und Füßen schnell zu überwinden sind. Die Vietnamesen sind überaus freundliche und interessierte Gastgeber. Oftmals bekommt man in Straßenrestaurants oder auf den Märkten Kleinigkeiten zum Probieren geschenkt. Außerdem gibt es keine Spur von Abzocke oder dem Gefühl, übers Ohr gehauen zu werden.
Um dies weiterhin zu bewahren, gilt es, einige Regeln zu befolgen, die mit den kulturellen Besonderheiten Vietnams zu tun haben. So beispielsweise sollte niemals der Kopf eines anderen berührt werden, da der Kopf der heiligste Körperteil ist. Nimmt man ein wenig Rücksicht auf die vietnamesischen Gepflogenheiten, so kommt man in den Genuss unbegrenzter Gastfreundschaft.