22. April 2015, 12:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sonnig, exotisch – und günstig: Seit einem Jahr hat die südafrikanische Währung im Vergleich zum Euro stetig an Wert verloren. Für Urlauber aus Europa bedeutet das: Man bekommt für wenig Geld erstklassigen Service. Zudem sind Flüge zurzeit vergleichsweise günstig. Ein weiterer Vorteil, der für Urlaub am Kap spricht: Südafrika liegt in der gleichen Zeitzone wie Europa.
Das Adrenalin pumpt, der Puls rast. Kaum 20 Meter entfernt döst ein geflecktes Tier unter einer Schirmakazie. Es ist ein Gepard. Alle Viere von sich gestreckt, liegt er auf der Seite und schlummert.
„Er hatte ganz offensichtlich gerade ein üppiges Mahl“, sagt der erfahrene Ranger und deutet auf den erkennbar gewölbten Magen des Tieres. Doch auf einmal schnellt der Kopf des Raubtiers in die Höhe. Eiskalte Blicke mustern die kleine Gruppe von Touristen, die ihre Kamera-Objektive auf das prächtige Raubtier richten.
Ein kurzes Fauchen reicht. „Das ist eine klare Warnung – kein Schritt näher“, warnt der Ranger. Auch wenn der Gepard gerade Siesta hält: Ungefährlich ist er nicht. Der Wildhüter kennt seine Tiere. Im landschaftlich traumhaft gelegenen Samara-Wildschutzgebiet in Südafrika bekommt die Begegnung mit der Wildnis eine ganz andere Bedeutung: Der Wildtier-Tourismus ist längst auch abseits der ausgetretenen Pfade des Krüger-Nationalparks salonfähig geworden.
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Klein, aber fein lautet in der Regel die Devise der vielen privaten oder öffentlichen Wildtierparks, die sich im Kap-Staat seit Jahren etablieren. Seit die Währungen vieler Schwellenländer nachgaben, hat sich Südafrika zum Schnäppchenparadies entwickelt. Gerade Urlauber aus Europa bekommen seitdem Erste-Klasse-Service zu kleinem Preis. Außerdem sinken die Flugpreise dank des fallenden Ölpreises. Ein weiterer Vorteil, der für Urlaub am Kap spricht: Südafrika liegt in der gleichen Zeitzone wie Europa.
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Wegen Ebola geriet ganz Afrika unter Generalverdacht
Ein Nachtflug, und das Abenteuer kann beginnen. Alles also bestens beim Südafrika-Tourismus? Mitnichten. „Wir hatten 2014 ein sehr schwieriges Jahr“, sagt die Leiterin des südafrikanischen Fremdenverkehrsverbands SA Tourism, Theresa Bay-Müller. Der Grund heißt Ebola. Obwohl die Krankheit fast 6000 Kilometer weiter nördlich im Westen Afrikas grassierte, geriet der gesamte Kontinent unter Generalverdacht. Dennoch zählen die Deutschen nach Bay-Müllers Angaben zu den treuesten Südafrika-Touristen.
„Wir wissen, dass die deutschen Urlauber nicht nur wegen der Wildtiere, schönen Landschaften und Strände nach Südafrika kommen, sie wollen auch unsere Kultur erleben und die Bevölkerung kennenlernen“, sagt der neue südafrikanische Tourismusminister Derek Hanekom. Bei den Urlaubern aus Übersee stelle Deutschland die drittgrößte Gruppe – mit Luft nach oben. „Wir sind entschlossen, Südafrika zu einer der gefragtesten 20 Top-Urlaubsziele weltweit zu machen.“ Die Chancen dafür stehen gut.
Südafrika setzt bei seinem Angebot außerdem auf Diversifizierung. Ob Wildtier-Beobachtung in den großen Parks, Tauch- und Badeurlaub am Indischen Ozean im Osten des Landes, Wein- und Schlemmerkurse auf der Kap-Halbinsel, Ballonfliegen über der Savanne oder Rafting auf dem Orange River: Das Land trumpft mit seiner Vielfalt. Oft kommt das Angebot auf hohem Niveau daher: Spitzenköche etwa machen das Picknick in der Savanne zu einem besonderen Erlebnis.
Es gibt also ziemlich viele Gründe, Südafrika auf seine Liste zu setzen – das Sparen ist nur einer davon.