3. Oktober 2022, 16:36 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Uralte Küstendörfer, naturbelassene Strände und Surfparadiese: An Marokkos fast 2000 Kilometer langer Atlantikküste trifft der Orient in seiner ganzen Schönheit auf die Weiten des Ozeans. Hier reiten Surfer die großen Wellen und Kamele weilen mit Ziegen auf den Bäumen. TRAVELBOOK verrät Tipps, für einen Urlaub an Marokkos Atlantikküste.
Wer Marokko hört, denkt oft nur an die Städte Marrakesch und Casablanca und an die Wüstenlandschaft. Doch das Land hat sehr viel mehr zu bieten! Sowohl im Sommer als auch im Winter kann man an Marokkos Stränden surfen und die Sonne genießen. Die Temperaturen liegen in den Sommermonaten bei 30 Grad und im Winter bei 20 Grad. Wer den kalten und grauen Wintern Deutschlands entfliehen will, der ist in Marokko gut aufgehoben.
TRAVELBOOK verrät, welche Orte man an Marokkos Atlantikküste sehen sollte.
Übersicht
Essaouira: Wo Bob Marley und Jimi Hendrix Urlaub machten
Blauweiß getünchte Häuserfassaden erinnern an Essaouiras portugiesische Vergangenheit. Doch der Gebetsruf der Muezzine erinnert die Besucher daran, dass sie sich nicht an der Algarve befinden, sondern zwei Autostunden westlich von Marrakesch im Süden Marokkos. Ganz am Anfang diente die Stadt als phönizischer Außenposten der antiken Welt. Die Phönizier kontrollierten von dort aus den Handel mit West- und Südafrika. Die Medina von Essaouira ist ungewöhnlich für Marokko. Denn der Grundriss ist größtenteils symmetrisch und die Straßen verlaufen gerade. Unter anderem deshalb wurde die Medina Essaouiras 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
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In den Straßen riecht es nach Lederwaren, verschiedenen orientalischen Gewürzen, Minztee und Fisch, welcher in den zahlreichen Restaurants häufig in einer Tajine zubereitet und serviert wird. In den 1960er- und 1970er-Jahren entdeckten Hippies, Aussteiger und Künstler Essaouira für sich. Sogar Jimi Hendrix und Bob Marley kamen hier zum Relaxen hin. Danach fanden hauptsächlich Wind- und Kitesurfer in Essaouira ihr Paradies. Schon seit einigen Jahren erobern sie auch die Küste weiter nördlich und südlich.
Im Norden von Essaouira lockt der Strand Lalla Fatna mit klarem Wasser und viel Einsamkeit. Am kilometerlangen Sandstrand von Cap Tafelney bekommt man nur heimische Fischer zu Gesicht. Je weiter es nach Süden geht, desto einsamer wird es.
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Imsouane: Surfen an Marokkos Atlantikküste
Neben Essaouira, Safi, Taghazoute und Sidi Kaouki gehört Imsouane zu den bekanntesten Surf- und Kitesurfspots an Marokkos Atlantikküste. Hier gibt es kaum Strandbars oder Touristenboote. Doch neben Wassersportlern begeistern sich auch immer mehr normale Urlauber für die naturbelassenen, kilometerlangen Strände im Süden Marokkos. Massentourismus wie im nahen Agadir gibt es hier trotzdem noch nicht.
Bei fast allen Unterkünften am Strand handelt es sich eher um bunte, fantasievoll in die Klippen gebaute Steinhäuschen im Hippie-Stil und schlicht eingerichteten Räumen – aber mit malerischen Ausblicken auf den Ozean. Wer nicht surfen möchte, kann die Ruhe genießen und Minztee trinken.
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Sidi Ifni: Die alte spanische Garnisonsstadt
Auf der Fahrt nach Sidi Ifni glaubt man zunächst an Halluzinationen, einen Effekt der Hitze – aber da klettern tatsächlich Ziegen auf die Bäume, um an die gelben Früchte der Arganbäume zu kommen. Das Fruchtfleisch ist extrem bitter und für Menschen völlig ungenießbar. Für Einheimische sind eher die sonnenblumenartigen Kerne interessant, welche von den Ziegen wieder ausgeschieden werden. Aus ihnen wird in der Region das weltbekannten Arganöl hergestellt, das anschließend zu Kosmetika verarbeitet wird.
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Langsam nimmt die Vegetation ab. Die Nähe zur Sahara wird spürbar. Ab Sidi Ifni, einer alten spanischen Garnisonsstadt, werden auch die Strände immer länger, einsamer und wüstenhafter. Viele marokkanische Touristen besuchen die Stadt im Sommer sehr gerne, da sie von der unberührten Natur angezogen werden. Die Spanier unterhielten hier seit 1476 einen Stützpunkt für den Sklavenhandel und den Fischfang. Erst 1968 zogen sie sich zurück. Deshalb sprechen viele ältere Einwohner hier noch Spanisch.
Nördlich von Sidi Ifni trifft man auf die wohl spektakulärste Küstenlandschaft ganz Marokkos. In Legzira überspannen zwei gigantische Felsbögen den gleichnamigen Strand, an dem auch immer wieder gerne Werbefilmer drehen. Wunderwerke der Natur, von denen jedoch eines 2016 zusammengebrochen ist.
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Oualidia: Küstenort mit wunderschöner Lagune
Marokkos 2000 Kilometer lange Atlantikküste bietet auch weiter im Norden noch einige Highlights. Wer an Agadir und Casablanca vorbeifährt, verpasst nichts. Doch auf dem Weg vom Süden nach Rabat würden vor allem Feinschmecker einen Riesenfehler begehen, wenn sie nicht in Oualidia hielten. Der bei Marokkanern beliebte Küstenort mit seiner wunderschönen Lagune gilt im Land als einer der besten Orte für Fisch und Meeresfrüchte.
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Rabat: Marokkos unterschätzte Hauptstadt
Marokkos Hauptstadt Rabat selbst gehört zu den oft unterschätzen Orten der marokkanischen Küste. Die meisten kennen Marrakesch und Fès, die im Landesinneren liegen. Doch Marokkos dritte Königsstadt steht bei vielen nicht auf dem Reiseplan. Ein Fehler. Rabat ist längst nicht so touristisch wie etwa Marrakesch, hat aber viel zu bieten. Der Souk-Markt ist ein echter Hingucker, die Altstadt hinter der Festungsmauer ein faszinierendes Gassengewirr in Blau und Weiß, mit andalusisch-maurischen Gartenanlagen und tollen Cafés.
Asilah: Stadt der bunten Häuser
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Wem die geschäftige Hauptstadt am Atlantik zu groß wird, sollte ins verschlafene Asilah fahren, eine der schönsten marokkanischen Küstenstädte überhaupt – und dennoch kaum von Ausländern besucht. Marokkanische Künstler verzierten die schneeweißen Häuserfassaden in der niedlichen Altstadt mit Wandmalereien. Die Medina liegt direkt am Meer und ist von einer mittelalterlichen Festungsmauer geschützt. Hier trifft der Orient in seiner ganzen Schönheit auf den tosenden Ozean.
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Reiseinformationen zu Marokko
Reisezeit: Die Sommer in Marokko können sehr heiß werden. Beste Reisezeit ist daher der Herbst von September bis November und der Frühling zwischen März und Anfang Juni.
Anreise und Formalitäten: Zahlreiche Airlines fliegen von Deutschland nach Rabat, Marrakesch, Casablanca oder Agadir. Von hier aus weiter mit dem Mietwagen. Für die Einreise braucht man nur einen Reisepass, der noch sechs Monate nach Reisebeginn gültig sein muss.
mit Material der dpa