5. März 2023, 12:58 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Viele Urlauber lieben die frische Luft, die strahlende Sonne und den tiefen Schnee der Berge. Da bieten sich die Alpen für einen Wander-, Ski- oder Wellenessurlaub an. Damit es dieses Jahr besonders hoch hinausgeht, stellt TRAVELBOOK die höchsten Bergstationen der Alpen vor, die man auch ganz ohne Anstrengung per Seilbahn erreichen kann.
Den höchsten Berg der Alpen kann man nicht mit einer Bergbahn erreichen – zumindest nicht bis ganz nach oben. Der 4810 Meter hohe Gipfel des Mont Blanc ist nur zu Fuß zu erklimmen. Immerhin kommt man auf knapp 4000 Meter in den Alpen jedoch ganz ohne körperliche Anstrengung mit der Seilbahn – uns zwar am Klein Matterhorn in der Schweiz. Das ist nicht die einzige Bergstation in luftiger Höhe, die es in den Alpen gibt. Auch in Frankreich, Italien und Österreich kommt man hoch hinaus.
Klein Matterhorn, Schweiz
Der Ort Zermatt liegt bereits mehr als 1620 Meter über dem Meeresspiegel, und bis zur Bergstation auf dem Klein Matterhorn sind es noch gut 2000 Höhenmeter. Über die Haltestelle Trockener Steg geht es auf 3820 Meter hinauf – und das in einem spektakulären Ritt. Denn die Einfahrt der Gondel ist in den Fels geschlagen, und erst aus der Nähe so richtig zu sehen. Passgenau fährt die Bahn in den Berg hinein, danach führt entweder ein Aufzug oder eine Treppe die noch fehlenden 63 Meter bis zum Ausgangspunkt für die Skifahrer. Das Klein Matterhorn ist das höchstgelegene Ganzjährige-Skigebiet in den Alpen und die höchstgelegene Bergbahnstation Europas.
Von der Bergstation startet die längste präparierte Skipiste der Welt, die ohne Skiwege auskommt. 14,9 Kilometer lang ist die Abfahrt vom Klein Matterhorn nach Zermatt.
Das Skigebiet befindet sich im Schweizer Kanton Wallis und im italienischen Aostatal, mit vollem Namen heißt es Matterhorn Ski Paradise. Skifahrer und Boarder können sich auf beiden Seiten auf 360 Pistenkilometern und 38 Kilometer Skirouten austoben. Das Gebiet liegt auf einer Höhe von 1562 bis 3899 Metern, insgesamt gibt es 53 Lifte. Beeindruckend ist auch der Blick, denn von Zermatt aus kann man 38 Viertausender sehen – der markanteste und Nächste natürlich das Matterhorn.
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Aiguille du Midi/Chamonix, Frankreich
Chamonix in den nördlichen französischen Alpen gehört zu den berühmtesten Skiorten Frankreichs. In zwei Etappen fährt man von dem Ort aus auf den Vorposten des Mont Blanc. Die Zwischenstation Plan de l’Aiguille liegt auf 2310 Metern Höhe, die Bergstation bei 3777 Metern. Das Besondere: Zwischen den beiden Stationen hängt das Seil der Bergbahn ohne Zwischenstütze, über eine Länge von 1467 Metern. Als die Bergbahn gegründet wurde, war sie die zweithöchste der Welt. Jetzt wurde sie vom Klein Matterhorn überholt.
Ein Fahrstuhl bringt Sie noch höher hinaus auf eine Gipfelterrasse auf 3842 Metern Höhe. Die Aussicht auf den Mont Blanc von da aus ist nicht zu toppen.
Bereits 1955 wurde die Télépherique de l’Aiguille du Midi eröffnet. Von der Mittelstation aus kann man zu verschiedenen Wanderungen aufbrechen, die Bergstation ist Ausgangspunkt für die Tour auf den Gipfel des Mont Blanc und die 20 Kilometer lange Freeride-Gletscherabfahrt Vallée Blanche nach Chamonix. Ein klassisches Skigebiet gibt es ganz oben auf dem Berg nicht – dafür verschiedene, die von Chamonix aus zu erreichen sind. Auch in Les Deux Alpes (Dôme de la Lauze) und Tignes (Grand Motte) gibt es Lifte, die Bergbegeisterte auf mehr als 3400 Meter bringen.
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Saas Fee, Schweiz
Nicht weit entfernt vom Kleinen Matterhorn, in Saas Fee, werden Skifahrer in einer Metro Alpin befördert – und zwar ebenfalls das ganze Jahr über. Die Bergstation der ungewöhnlichen U-Bahn liegt auf 3456 Metern. Von dort bringen zwei Schlepplifte, Allalin 1 und 2, Skifahrer und Boarder bis auf 3573 Meter Höhe – dort startet unter anderem eine 14 Kilometer lange Abfahrt mit 1778 Metern Höhenunterschied.
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Jungfraujoch, Schweiz
Auf dem Jungfraujoch steht keine klassische Bergstation, sondern der höchste Bahnhof Europas. 3454 Meter über dem Meeresspiegel liegt die Station, die Fahrt dorthin von Grindelwald oder Lauterbrunnen. Danach gehts mit der Wengernalpbahn zur Passhöhe Kleine Scheidegg und anschließend mit der Jungfraubahn weiter hoch zum Jungfraujoch. Die Aussicht ist einzigartig – unter anderem führt die Fahrt vorbei an einem der alten Grand Hotels, dem „Bellevue des Alpes“. Wenn das Wetter gut ist, kann man oben angekommen bis zum Schwarzwald sehen. Doch auch wenn der Gipfel in den Wolken liegt, gibt es einiges zu tun – so kann man durch einen Eispalast schlendern oder Schokoladen probieren. Natürlich in Form von den berühmten Berner Dreigestirn Jungfrau, Eiger und Mönch.
Geisterspitze/Stilfser Joch, Italien
Die vielleicht ungewöhnlichste Bergstation ist auf dem Stilfser Joch in Südtirol zu finden – denn im Winter fährt die Bahn nicht. Der Passo dello Stelvio ist der höchste Pass Italiens und auf der Bergstraße, die zum Ebenferner führt, sind Seilbahnen und Schlepplifte verankert. Allerdings: Die Straße ist im Winter gesperrt, weil sie dick verschneit ist und nicht geräumt wird. So bleiben auch die Bahnen zwischen November und Pfingsten geschlossen, die Skifahrer im Sommer auf bis zu 3450 Meter Höhe bringen.
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Pitztaler Gletscher, Österreich
Die Wildspitzbahn auf den Gipfel des Hinteren Brunnenkogel ist 2012 zusammen mit dem „Café 3440“ eröffnet worden. Es handelt sich um Österreichs höchste Seilbahn. Wo heute fast das ganze Jahr über Skifahrer über die Hänge sausen, hat man vor einigen Jahren eine provisorische Materialseilbahn erbaut, einige Bauteile wurden per Hubschrauber zur Baustelle geflogen. Dünne Luft und Windböen, dazu ein sehr kurzer Sommer – das alles machte den Bau alles andere als einfach. Auch heute gibt es noch zahlreiche Herausforderungen – vor allem im höchsten Kaffeehaus des Landes. So musste der Barista lange tüfteln, bis die Kaffeemaschine richtig eingestellt war. Und der Konditor muss ein besonderes Auge auf den Luftdruck haben, damit seine Torten und Strudel gelingen.