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Zwischen Drachen, Romantik und Streetart

Krakau – Polens heimliche Hauptstadt

Reisetipps Krakau: Bazylika Mariacka
Die Bazylika Mariacka befindet sich in direkter Nähe zum Rynek Główny, dem Hauptmarkt in Krakau Foto: Getty Images
Sabine Winkler
Freie Autorin

11. Oktober 2022, 6:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

So ziemlich jeder verliebt sich zwangsläufig in Krakau, wenn er dort war. Die südpolnische Stadt versprüht einen bezaubernden Charme zwischen mittelalterlichen Prunk und modernen Studentenleben. TRAVELBOOK verrät Ihnen, wie Sie die inoffizielle Kulturhauptstadt Polens von ihren besten Seiten entdecken können.

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Es war einmal ein Drache, der ganz Krakau in Angst und Schrecken versetzte – bis ein Ritter ihn mit einer List austrickste, der Drache so viel Wasser aus dem Fluss Weichsel trinken musste, bis er platze. Das ist eine der berühmtesten polnischen Volkssagen. Genau deswegen finden Krakau Touristen heutzutage vor der angeblichen Drachenhöhle eine Feuer speiende Drachenskulptur. Ja, das ist schon spektakulär, TRAVELBOOK hat allerdings noch mehr Reisetipps für Krakau auf Lager.

Die zweitgrößte Stadt Polens ist noch aus vielen anderen Gründen eine Reise wert. Mit seiner historischen Altstadt und einer Vielzahl an kulturellen Einrichtungen ist Krakau mindestens genauso spannend wie die Hauptstadt Warschau – wenn nicht sogar spannender! Für viele gilt Krakau als so etwas wie die heimliche Hauptstadt Polens.

Für wen eignet sich eine Reise nach Krakau?

Eine Tatsache sollten Sie gleich zu Beginn wissen: Krakau gehört zu den günstigsten Städtereisezielen Europas. Ein Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt hat zum Beispiel umgerechnet keine zwei Euro gekostet. Noch mehr sparen können Sie, wenn Sie auf den öffentlichen Nahverkehr setzen. Das ist tatsächlich die beste Art, um Krakau zu entdecken. Das Netz ist hervorragend ausgebaut.

Die südpolnische Metropole eignet sich sowohl für einen kurzen Familienurlaub als auch eine romantische Pärchen-Reise. Während Kinder Feuer und Flamme sein werden für den bereits erwähnten Drachen an der Weichsel, werden sich Paare in der romantischen Kulisse der Altstadt neu verlieben. Dafür reicht schon ein langes Wochenende. Ein Besuch in Krakau ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Es gibt viele Museen und jede Menge historische Bauten – aber auch die Trinkkultur kommt nicht zu kurz. 

Rynek Główny, Krakau
Ein besonderer Reisetipp für Krakau: der Rynek Główny bei Nacht Foto: Privat / sw

Reisetipps Krakau: Starten Sie Ihre Reise am Hauptmarkt

Zielsicher landet jeder Tourist in Krakau direkt auf dem Rynek Główny, dem Hauptmarkt. In der Mitte des mittelalterlichen Platzes stehen die Tuchhallen, die 1555 im italienischen Renaissance-Stil wiederaufgebaut wurden. Mittlerweile befindet sich hier im Inneren ein kleiner Kunstmarkt.

Eingerahmt wird der Marktplatz von der rund tausendjährige, romanische St.-Adalbert-Kirche und dem Rathausturm. Außerdem findet hier auch der alljährliche Weihnachtsmarkt statt, der die Altstadt in ein romantisches Winter-Wonderland verwandelt und an jedem Abend im Dezember der ideale Abschlusspunkt für den Tag darstellt. Auch sehenswert: Die Krakauer Weihnachtskrippen – das sind Nachbauten von Kirchen mit Jesuskrippe im Puppenhausformat, die an Perfektionismus und Kitsch nicht zu überbieten sind. 

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Ein kleiner Geheimtipp ist der Stadtteil Kazimierz. Er liegt südöstlich der Altstadt am linken Ufer der Weichsel. Von 1335 bis 1800 war der Kiez eine eigenständige Stadt, in der auch das jüdische Viertel mit zahlreichen Synagogen zu finden ist.

Dementsprechend finden sich auch heute noch viele jüdische Kultureinrichtungen dort. 1497 entstand in Kazimierz zudem die erste Synagoge auf Krakauer Stadtgebiet. Wer hier auf Entdeckungsreise geht, wird altes und neues jüdisches Leben kennenlernen – und kann ziemlich lecker jüdisch essen gehen.

Jüdisches Viertel in Kazimierz, Krakau
In Kazimierz entdecken Sie jede Menge jüdische Streetart Foto: Privat / sw

Was macht man in Krakau, wenn es regnet?

Einen Regentag können Sie perfekt nutzen, um die ehemalige Fabrik von Oskar Schindler zu besichtigen. In der „Fabryka Emalia Oskara Schindlera“ ist heute ein Museum untergebracht. Es stellt die deutsche Besatzungszeit Krakaus von 1939 bis 1945 dar und legt einen Schwerpunkt auf das Schicksal der Juden im Krakauer Ghetto und im Zwangsarbeitslager Plaszow im Vergleich zu den Beschäftigten in Schindlers Fabrik.

Hier bekommen Sie zum Teil die Gelegenheit, Drehorte von Spielbergs Film „Schindlers Liste“ zu sehen, der teilweise in dem Gebäude gedreht wurde. Ein eindrucksvolles Stück Zeitgeschichte, das einem als deutschen Besucher besonders imponiert. In weiteren Bauten der Fabrik befindet sich das Museum für Gegenwartskunst Krakau. 

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Was hat es eigentlich mit den Krakauer Würsten auf sich?

Dass den Polen Wurst wichtig ist, dürfte jeder, der einmal in dem Land zu Gast war, ziemlich schnell begreifen. Tatsächlich kommt die Krakauer Wurst aus der namensgebenden Stadt und hat eine sehr lange Tradition.

Allerdings hat die „Krakowska“, die man in polnischen Supermärkten und beim Metzger bekommt, nur wenig gemein mit der in Deutschland verkauften Krakauer.  Das liegt aber vor allen an den Gewürzen. Eine Kostprobe können sich alle Nicht-Vegetarier zum Beispiel auf dem Krakauer Weihnachtsmarkt gönnen.  

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Krakau Drache Weichsel
Ja, es gibt tatsächlich eine Feuer-spuckende Drachen-Skulptur an der Weichsel Foto: Privat / sw
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Dos and Don’ts für Krakau

Totales To-do für alle, die Krakau von seiner urigen Seite kennenlernen wollen, ist es, unbedingt einen Teller Pieroggen in einer Original polnischen Milchbar zu essen – die Gaststätten haben ein wenig Kantinenflair, hier gehen aber auch die Einheimischen essen! Einen Absacker gibt es dann in einer der vielen versteckten kleinen Bars in den Seitenstraßen der Krakauer Innenstadt. Ganz groß Empfehlung meinerseits: die Trambar mit wirklich außergewöhnlichen Cocktail-Kreationen! 

Don’t: Falls Sie mal auf Locals stoßen solltet, die spontan vorhaben, mit Ihnen „einen Trinken zu gehen“, sagen Sie niemals zu, ohne eine gehörige Grundlage im Magen zu haben. Es ist wirklich kein Klischee, Polen trinken viel. Sehr viel.  

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