12. August 2024, 13:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission die Qualität der Badegewässer innerhalb Europas untersucht. Die so ermittelten Informationen sollen Reisenden wie auch Anwohnern von Seen, Flüssen und Küsten dazu dienen, „fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wo sie baden möchten“. So ist es in der aktuellen Veröffentlichung nachzulesen. Welche europäischen Länder demnach über die saubersten Gewässer verfügen – und wo hingegen Baden gar gesundheitsgefährdend sein könnte? Das erfahren Sie bei TRAVELBOOK.
Gute Nachrichten vorab: Zusammenfassend geht aus der Bewertung eine hohe Wasserqualität in Europa hervor, und dieser Trend zeichnet sich bereits seit einer Weile ab. Schon im Bericht aus dem Jahr 2022 erklärten die Verantwortlichen der EUA, dass die untersuchten Gewässer seit nunmehr Jahrzehnten tendenziell sauberer werden. In der aktuellen Untersuchung erhielten demnach rund 86 Prozent gemäß der innerhalb der EU geltenden Qualitätsnormen die Beurteilung „ausgezeichnet“. Doch daneben zeigte sich stellenweise eine Verbesserungswürdigkeit, denn es waren auch mit „mangelhaft“ bewertete Badegewässer dabei.
Übersicht
Details zur Untersuchung der Wasserqualität in Europa
Die Veröffentlichung erschien im Rahmen der 2021 von der EU-Kommission vorgelegten Initiative „Zero Pollution Vision“. Diese verfolgt das Ziel, Luft, Wasser und Boden bis Ablauf des Jahres 2050 schadstofffrei zu machen. Die in diesem Beitrag behandelte Badegewässer-Richtlinie ist nur ein Teil des darin formulierten großen Pakets von Rechtsvorschriften für die Pflege des aquatischen Lebensraum; sie soll vor möglichen Gesundheitsrisiken durch das Baden schützen.
Gegenstand der aktuellen Analyse waren Daten aus der Badesaison 2023. Untersucht worden seien 21.766 „offizielle Badegewässer“ – hierzu zählen Seen, Flüsse und Gewässer an Küsten – in den EU-Mitgliedstaaten, darüber hinaus 119 in Albanien und 196 in der Schweiz. Als Bewertungsparameter diente dabei die seit 2006 geltende Badegewässerrichtlinie der EU mit Fokus auf eine mögliche Belastung mit potenziell krankmachenden Fäkalbakterien, konkret intestinalen Enterokokken und Escherichia coli.
Die europäischen Länder mit den saubersten Gewässern
Im Allgemeinen sind die Badegewässer an Küsten sauberer als die untersuchten Flüsse und Seen. Rund 89 Prozent der Meerzugänge erhielten die Note ausgezeichnet. Bei den Binnengewässern waren es mit 79 Prozent recht deutlich weniger.
Gewässer in Zypern, Österreich, Kroatien und Griechenland glänzen
Mit besonders guten Beurteilungen gingen die Länder Zypern, Österreich, Kroatien (oben auf dem Bild ist ein Strand in Dubrovnik zu sehen) und Griechenland aus der Untersuchung hervor. Mindestens 95 Prozent der dortigen Badegewässer weisen demnach eine ausgezeichnete Qualität auf, was für ein hohes Maß an Sauberkeit spricht. Daneben soll man auch in Österreich, Belgien, Bulgarien und Malta sowie in Luxemburg und Rumänien unbesorgt baden gehen können. Dort entsprachen alle untersuchten Badegewässer der Mindestqualitätsnorm.
Schlechte Ergebnisse für 4 EU-Länder – was Reisende wissen müssen
Andere Länder wiederum erzielten deutlich schlechtere Ergebnisse. Der Untersuchung nach ist in 24 schwedischen Badegewässern die Wasserqualität mangelhaft. Gleiches gilt den Daten zufolge für 32 Badegewässer in den Niederlanden, für fünf in Irland und für zwei der Seen in Estland.
Reisende wie auch Anwohner können aber offenbar unbesorgt sein. Denn wie es in der Veröffentlichung heißt, müssen Gewässer mit einer schlecht bewerteten Wasserqualität für die gesamte folgende Badesaison geschlossen bleiben. In dieser Zeit seien „Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung und zur Beseitigung von Gefahren für die Gesundheit der Badenden zu ergreifen“. Das Risiko, in einem der als unsauber bewerteten Gewässer baden zu gehen, ist somit bis auf Weiteres gebannt.
EU-Bericht Die saubersten Badestellen in Europa
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Wie hat Deutschland abgeschnitten?
Deutschland verfügt über mehr als 2000 offizielle Badestellen. Beachtliche 90,3 davon erhielten von der EUA die Beurteilung „ausgezeichnet“. Doch es waren auch fünf Gewässer dabei, denen Verunreinigungen die Note „mangelhaft“ einbrachten.