25. Februar 2023, 13:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der größte Süßwassersee Europas liegt in Nordwestrussland, nahe der finnischen Grenze. Mit seinen knapp 18.000 Quadratkilometern ist er beinahe so groß wie das Bundesland Sachsen. TRAVELBOOK verrät, was der größte See Europas zu bieten hat.
Der Ladogasee liegt nur fünf Meter über dem Meeresspiegel und entstand in der letzten Eiszeit durch Gletscher und deren Schmelzwasser. Der See erreicht eine Tiefe von 230 Metern und hat mehr als fünfhundert Inseln. Aufgrund der Tiefe und großen Fläche können auf dem See bei starkem Wind und heftigen Stürmen hohe Wellen entstehen. Auf und um den größten See Europas gibt es allerlei zu sehen, weshalb viele Menschen dort jedes Jahr Urlaub machen.
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Vielfältige Natur und leere Strände
Besonders in den Sommermonaten ist der Ladogasee ein beliebtes Urlaubsziel bei vielen Russen, da die Stadt Sankt Petersburg nur eine Autostunde entfernt liegt. Die Natur rund um den See ist vielfältig und hat einiges zu bieten. Es gibt große Waldflächen, in denen man ausgedehnte Spaziergänge machen kann, lange Ufer, die zum Baden einladen und Hügel zum Wandern.
Wer segeln kann, ist im Vorteil, denn das ist eine der besten Arten, um einige der Inseln zu erkunden. Vom Wasser aus kann man die schroffen Ufer und Felsformationen bestaunen und gleichzeitig einige Inselgruppen entdecken. Doch auch zu Fuß kann man die Flora und Fauna rund um den Ladogasee erkunden. Es gibt viele leere Strände, an denen man verweilen und das Wasser genießen kann. In den Wäldern sind Wildtieren zu Hause, weshalb man rund um den See gut Vögel, Elche und Braunbären beobachten kann. Zudem lebt im Ladogasee die Ladoga-Ringelrobbe, welche eine der wenigen Robbenarten ist, die im Süßwasser heimisch ist. Mit etwas Glück kann man eine davon an einem der schroffen Ufer antreffen.
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Kloster und eine UNESCO-Welterbe-Festung auf den Inseln
Auf einer der Inseln steht sogar ein UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe. Die Festung Schlüsselburg liegt vor der gleichnamigen Stadt Schlüsselburg, welche 35 Kilometer von Sankt Petersburg entfernt ist, und wurde 1990 mit in die Liste aufgenommen. Sie spielte in verschiedenen Kriegen eine zentrale Rolle und diente nach der Gründung von Sankt Petersburg als Gefängnis für politische Gefangene. Der Zar Iwan VI. gehörte zu den berühmtesten von ihnen und verbrachte fast sein ganzes Leben in der Festung, bis er im Jahre 1964 im Alter von 24 Jahren ermordet wurde. Heute ist die Festung ein beliebtes Ausflugsziel. Infotafeln geben eine Übersicht zu der Geschichte der Festung und gedenken an gefallene Soldaten aus dem 2. Weltkrieg.
Eine weitere bewohnte Insel im Ladogasee ist die Insel Walaam. Auf ihr steht das Kloster Walaam, welches seit 1989 wieder von russisch-orthodoxen Mönchen genutzt wird. In seiner Geschichte wurde es geplündert und verbrannt und wechselte die Hand zwischen Russland und Finnland, bis sie 1944 wieder zur Sowjetunion gehörte. Mit einem Schiff kann man die Insel erreichen und in geführten Gruppen das Kloster erkunden. Die Insel liegt im Norden des Ladogasee, knapp 6 Autostunden von Sankt Petersburg entfernt.
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Charmante kleine Städte laden zum Verweilen ein
Entlang des Ufers gibt es viele kleine Städte, in denen man Urlaub machen kann. Durch die Lage des Sees ist es an den meisten Orten sehr abgeschieden und ruhig. Deshalb eignet sich der Ladogasee perfekt für ein paar erholsame Tage in der Natur. In der kleinen Stadt Sortawala etwa kann man sowohl entspannen als auch etwas erleben. Denn von dort aus gibt es im Sommer unter anderem Schiffsfahrten zur Klosterinsel Walaam.