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See in Norditalien

Die dramatische Geschichte hinter dem wunderschönen Lago di Alleghe

Lago di Alleghe
Der Lago di Alleghe mit dem gleichnamigen Ort an seinen Ufern. Heute ein Touristenhighlight, ist er einst durch eine Naturkatastrophe entstanden Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

1. Dezember 2021, 6:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Der Lago di Alleghe in der italienischen Provinz Venetien ist einer der schönsten Seen des Landes. Kaum jemand weiß aber, dass er erst gut 300 Jahre alt ist – und einst durch eine gewaltige Naturkatastrophe entstand.

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In der Region der Belluneser Dolomiten, in der italienischen Provinz Venetien, liegt ein ganz besonderer See. Einheimische wie Touristen verzaubert er durch seine einzigartige Lage, eingerahmt von mächtigen Bergen, sowie auch mit seinem smaragdgrünen Wasser. Im Schatten des Monte Civetta liegt der Lago di Alleghe, nahe dem gleichnamigen Ort. Besonders ist der See aber nicht nur wegen seiner malerischen Erscheinung, sondern auch wegen seiner Entstehung. Und die führt zurück auf eine Naturkatastrophe.

Es ist der 11. Januar 1711, als es laut der offiziellen Seite des Ortes Alleghe am Monte Piz, einem nahe liegenden Berg, zu einem gewaltigen Erdrutsch kommt. Unvorstellbare Mengen an Schlamm, Erde, Gestein und Geröll walzen ins Tal, begraben die Orte Fusine, Riete und Marin unter sich. 49 Menschen sterben bei dem Unglück. So gewaltig sind die abgegangenen Massen, dass sie den Fluss Cordevole aufstauen, der durch das Tal fließt, in dem sich heute auch der Lago di Alleghe befindet.

Die dramatischen Folgen des Erdrutsches

Lago di Alleghe
Der Lago di Alleghe ist malerisch eingerahmt vom Panorama der Belluneser Dolomiten Foto: Getty Images

In nur drei Tagen erreichte das aufgestaute Wasser, das heute den Lago di Alleghe bildet, eine Tiefe von etwa 40 Metern, was zu einer weiteren Katastrophe führte. Denn „Atlas Obscura“ zufolge ertränkte der neu entstandene See, bzw. sein rapide ansteigender Wasserspiegel, sprichwörtlich fünf Dörfer. Insgesamt 200 Menschen mussten mitten im harten kalten Winter ihre Heimat für immer verlassen, die nun unter den Wassern des Lago di Alleghe lag.

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Zuvor hatten Ingenieure noch versucht, diese Tragödie zu verhindern. Sie wollten die Bildung des Lago di Alleghe unbedingt rückgängig machen. Jedoch waren die vom Monte Piz herunter gekommenen Erdmassen derart gigantisch, dass es mit damaligen Standards unmöglich war, sie zu bewegen. Auch der Plan, das Wasser über einen Kanal kontrolliert abzuleiten, scheiterte daran.

Auch das Dorf Alleghe selbst wurde von „seinem“ See noch im selben Jahr verwüstet. Dem ersten Erdrutsch folgte nämlich ein zweiter. Das abgegangene Gestein stürzte in den neu gebildeten Lago di Alleghe, wodurch eine gewaltige Flutwelle entstand. Diese erreichte den Ort und zerstörte die Kirche, das Pfarrhaus und auch einige private Wohnhäuser.

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Heute ein Touristenmagnet

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Heute hat der Lago di Alleghe einen Umfang von 4,5 Kilometern und ist ein Paradies für Wassersportler wie Angler gleichermaßen. Dank der umgebenden Berge ist der Ort Alleghe das ganze Jahr über eine beliebte Touristendestination, wie man auch auf dem Portal Tripadvisor nachlesen kann. Dort heißt es unter anderem über den malerischen Bergsee: „Der Ort ist pure Magie.“ Ein anderer Nutzer meint: „Der See hat eine wunderschöne Farbe, ist friedlich und sehr sauber – es fühlt sich an, als habe man einen verborgenen Schatz gefunden.“ Ein Dritter schreibt: „Ein sehr ruhiger, wahrhaftiger Ort zum entspannen.“ Der beste Beweis, dass manchmal sogar aus einer Katastrophe etwas Gutes entstehen kann.

Themen Italien

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