
20. April 2025, 7:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seine Wasser sind so schön wie gefährlich: Kanadas Huronsee ist ein gigantischer Schiffs-Friedhof. Zu einigen der gesunkenen Wracks kann man sogar tauchen.
Der Huronsee in Kanada ist ein See der Superlative. Mit mehr 116.000 Quadratkilometern Fläche ist er eines der größten Gewässer in Kanada – und eines der gefährlichsten. Denn auf seinem Grund liegen mehr als 1000 Schiffe, die hier im Laufe der Jahrhunderte gesunken sind.
Wie die britische Zeitung „Mirror“ berichtet, ist der See, der zu den berühmten fünf Großen Seen Kanadas gehört, deswegen heute ein beliebtes Tauchrevier. Denn mehr als 20 der gesunkenen Schiffe kann man „besuchen“. Sie seien teilweise sogar noch in einem erstaunlich guten Zustand, obwohl in ihnen mittlerweile Fische und andere Unterwasser-Bewohner leben. Auch Schnorchler kommen aber in dem oft flachen Wasser des Huronsees voll auf ihre Kosten, denn zahlreiche Wracks liegen nur wenige Meter unter der Oberfläche.

Viele Riffe, viel zu entdecken
Genau diese Beschaffenheit des Sees ist auch für die zahllosen Schiffsbrüche verantwortlich. Denn in dem Wasser mit seinen oft abrupt wechselnden Tiefen befinden sich diverse Riffe, die wohl nicht wenigen unglücklichen Seeleuten zum Verhängnis wurden. Eine andere Theorie besagt, dass aufgrund der gigantischen Größe des Sees auch Stürme Schiffe in Seenot brachten.
Das wohl berühmteste Wrack ist das des Segelschiffs „Sweepstakes“. Es ist hier nicht gesunken, sondern wurde 1885 versenkt. Der Grund: Es war bei Cove Island havariert und wurde dann an der heutigen Stelle versenkt, weil sich eine Reparatur nicht mehr gelohnt hätte. Das „Sweepstakes“-Wrack ist eine echte Attraktion im Huronsee.
Und auch heute noch werden neue Wracks entdeckt – nicht nur von Schiffen. So konnten laut einem Bericht des „Spiegel“ im August 2024 Mitglieder eines speziellen Suchteams das Wrack eines seit dem Jahr 2007 verschollenen Kleinflugzeugs orten. An Bord fand man auch das Skelett eines der damaligen Passagiere, dessen Familie die Suche nach ihrem Angehörigen nie aufgegeben hatte. Ebenfalls im Jahr 2024 wurde das Wrack eines Privatjets im Huronsee entdeckt – 50 Jahre nach dessen Verschwinden.
Auf der Website des Parks findet sich eine Karte, auf der alle Wracks eingezeichnet sind, die man besuchen kann. Beliebte Aktivitäten an und auf dem zum Fathom Five National Marine Park gehörenden Huronsee sind unter anderem Camping, Touren mit dem Kanu, Tierbeobachtungen, Angeln oder Segeln.
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