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Bis zu 50.000 Franken für gute Ideen

Tonnenweise alte Munition in Schweizer Seen! Wettbewerb soll Lösung bringen

Der Vierwaldstättersee ist ein echtes Postkartenmotiv – doch an seinem Grund schlummern, wie an vielen Schweizer Seen, zahlreiche Altlasten in Form von Munition
Der Vierwaldstättersee ist ein echtes Postkartenmotiv – doch an seinem Grund schlummern, wie in vielen Schweizer Seen, zahlreiche Altlasten Foto: Getty Images
Yannic Stock
Redakteur

23. August 2024, 17:32 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

In zahlreichen Schweizer Seen schlummert ausgemusterte Munition – und zwar tonnenweise. Damit das in Zukunft nicht zum Problem wird, hat das Verteidigungsministerium einen Wettbewerb ausgerufen: Auf besonders kluge Köpfe, die gute Vorschläge zur Bergung der Altlasten machen, warten insgesamt 52.000 Euro Belohnung.

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Die Seenlandschaften der Schweiz sind malerisch und ein beliebtes Touristenziel sowie Fotomotiv. Doch tief am Grund zahlreicher Schweizer Seen sieht es weniger idyllisch aus: Wie „Swissinfo.ch“ schreibt, habe die Schweizer Armee zwischen 1918 und 1964 insgesamt 12.000 Tonnen unbenutzte Munition in verschiedenen Schweizer Seen versenkt.

Laut „Spiegel“ geht das Schweizer Verteidigungsministerium Armasuisse allein im Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee von 8200 Tonnen versenkter Munition aus. Dabei handele es sich um „Problemmunition, überzählige oder überalterte Ordonnanzmunition der Truppen in einwandfreiem Zustand oder auch um Fehlchargen aus der Produktion“. 

Preisgeld für Ideen zur Bergung von Munition in Schweizer Seen

Deswegen habe Armasuisse nun einen ungewöhnlichen Wettbewerb gestartet. In einem offiziellen Aufruf heißt es, man suche „nach neuen Verfahren für eine umweltfreundliche und sichere Bergung von Munition in Schweizer Seen“. Und weil dieses Unterfangen scheinbar alles andere als einfach ist, winkt für besonders gute Ideen auch eine Belohnung: So würden sich den Berichten zufolge die besten drei Ideen ein Preisgeld von insgesamt rund 50.000 Franken (ca. 52.000 Euro) teilen.

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Wer hier bereits das schnelle Geld wittert, wird aber enttäuscht sein. Denn schnell wird klar: Die Bergung der Munition in den Schweizer Seen ist absolute Profi-Sache. Zu den Techniken, die laut Armasuisse bereits im Gespräch sind, zählen z. B. Bergbaumagnete, mechanische Greifer und Unterwassersauger. Wie der „Spiegel“ schreibt, befinde sich die Munition in einer Wassertiefe von bis zu 220 Metern. Neben der schieren Tiefe seien aber vor allem Strömungen sowie die Explosionsgefahr die hauptsächlichen Problem- und Gefahrenpunkte einer Bergung.

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Probleme für die Umwelt – auch bei Bergung

Aber auch der Umweltaspekt spiele eine Rolle: Inzwischen sei die Munition teilweise von einer bis zu zwei Meter dicken Sedimentschicht bedeckt, welche bei einer Bergung aufgewirbelt werden könnte. Dies würde den ohnehin geringen Sauerstoffgehalt in diesen Tiefen weiter senken, eine Schädigung des Ökosystems des Sees sei dann gegebenenfalls die Folge.

Apropos Umwelt: Wie „Swissinfo.ch“ schreibt, sei ein Bericht des Verteidigungsministeriums aus 2020 zu dem Ergebnis gekommen, dass es „keine negativen Auswirkungen von versenkter Munition auf die Wasserqualität“ gebe. Dies sei auch weiterhin der Fall, und das Verteidigungsministerium plane nach wie vor keine Bergungsaktion. Viel mehr wolle man sich mit dem Wettbewerb für den Fall rüsten, dass sich diese Situation in Zukunft ändern sollte.

Themen Europa News Schweiz
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