16. April 2023, 13:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der Pushkar-See in Indien gilt als einer der zehn heiligsten Orte für Hindus auf der ganzen Welt. Der Legende nach wurde der See von dem Gott Brahma persönlich erschaffen. Jedes Jahr im Herbst pilgern daher Massen von Gläubigen zu dem Gewässer. Denn es soll eine ganz bestimmte Kraft besitzen.
Wer im Oktober oder November nach Pushkar in der indischen Provinz Rajasthan reist, hat die Gelegenheit, Zeuge eines einmaligen religiösen Festes zu werden. Millionen von gläubigen Hindus versammeln sich zu dieser Zeit rund um den Pushkar-See, denn er gilt als einer der zehn heiligsten Orte für Hindus weltweit. Der Grund: Der Pushkar-See soll von dem Gott Brahma erschaffen worden sein. Brahma gilt für die Gläubigen als Schöpfer der Welt.
Die Geschichte über die Entstehung des Pushkar-Sees
Nach einem Kampf mit einem Dämonen habe Brahma der Überlieferung nach aus seiner Hand ein paar Lotusblüten fallen lassen. Wo sie den Boden berührten, entstand der Pushkar-See, Indiens heiligster See. Der Name Pushkar bedeutet übersetzt übrigens Lotus, und Aufzeichnungen belegen, dass es das Gewässer bereits im 4. Jahrhundert vor Christus gab.
Der Pushkar-See ist für gläubige Hindus überaus bedeutend, zumal ihm ganz besondere Kräfte nachgesagt werden. Wer in seinen Wassern badet, so die Sage, kann sich dadurch von allen Sünden rein waschen, die er im Laufe seines Lebens angesammelt hat. Ein Bad zum Vollmond in den Monaten Oktober und November gilt als besonders reinigend, weshalb in dieser Zeit jedes Jahr unzählige Menschen in den Ort Pushkar pilgern. Aber auch Krankheiten sollen durch ein Bad geheilt werden können, besonders solche der Haut heißt es auf der offiziellen Tourismus-Webseite von Indien „Tourism of India“.
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Der Pushkar-See ist auch daher so symbolträchtig, weil hier der einzige Tempel auf der ganzen Welt steht, der dem Gott Brahma geweiht ist. Der Legende nach verfluchte ihn nämlich seine eigene Frau, ihm möge fortan und auf alle Ewigkeit nur hier gehuldigt werden. Rund um den See befinden sich etwa 500 Tempel und 52 sogenannte Ghats. Dabei handelt es sich um eine Art Terrasse, wo sich Gläubige einfinden, um in die Wasser des Sees einzutauchen.
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Hier ruht Indiens legendärer Freiheitskämpfer
Von besonderer kultureller Bedeutung ist das Gau Ghat, das heute auch Gandhi Ghat heißt. Die Asche des legendären Friedenskämpfers wurde hier in den Pushkar-See verstreut. Ein Besuch des Sees ist aber nicht nur für Gläubige, sondern auch für Touristen ein einmaliges Erlebnis. Das liegt daran, dass jedes Jahr im Oktober und November hier die Pushkar Fair statt findet, ein knallbuntes Stadtfest, das unter anderem den größten Kamelbasar von ganz Asien beherbergt.
Wer den Pushkar-See besuchen möchte, sollte sich respektvoll verhalten und die Regeln der Gastgeber achten. So ist es zum Beispiel in der ganzen Stadt Pushkar verboten, auf der Straße zu rauchen oder Alkohol zu konsumieren. Auch das Essen von Fleisch und Eiern gilt als Sakrileg, weshalb man diese Lebensmittel auch nicht zum Verkauf finden wird. Besucher sollten sich auch angemessen kleiden und die Ghats grundsätzlich nur barfuß betreten. Dann kann jeder den Ort als das genießen, was er ist: Indiens heiligster See.