7. November 2022, 5:59 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Sie planen Urlaub in Deutschland? Wie wäre es dann mit einem Kurztrip an den Chiemsee. TRAVELBOOK verrät, was man dort sehen sollte und warum sich ein Urlaub nicht nur im Sommer lohnt.
Der Chiemsee ist mit einer Fläche von fast 80 Quadratkilometern der größte See in Bayern und wird deswegen auch „Bayerisches Meer“ genannt. Die Größe des Sees in Kombination mit den ihn umgebenden Bergen, den Chiemgauer Alpen, macht ihn zu einem begehrten Reiseziel vor allem im Sommer. Doch auch in der Nebensaison, wenn nur noch wirklich Hartgesottene im Chiemsee schwimmen gehen, lohnt sich ein Urlaub, denn es gibt einiges zu erleben und zu entdecken.
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“ auch zum Hören
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5 Dinge, die man bei einem Kurzurlaub am Chiemsee unternehmen sollte
1. Eine Bootstour über den Chiemsee machen
Wer den Chiemsee auch im Herbst, Winter oder Frühling richtig erleben will, ohne mit dem kalten Wasser in Berührung zu kommen, der sollte unbedingt eine Bootstour über den Chiemsee machen. Empfehlenswert ist die große Chiemsee-Tour, die zu den beiden Inseln inmitten des Sees führt. Hier liegen einmal die kleinere Frauen- und die größere Herreninsel. Eine Fahrt dauert etwa zweieinhalb Stunden und kostet je nach Anbieter 11 bis 15 Euro.
2. Das Schloss Herrenchiemsee besuchen
Wer die Bootstour macht, sollte die Herreninsel nicht nur vom Wasser aus betrachten, sondern sie auch betreten. Denn auf der größten Insel im Chiemsee gibt es einiges zu entdecken. Sie ist von mehreren Wanderwegen durchzogen, die unter anderem zu dem Augustiner Chorherrenstift oder zum Schloss Herrenchiemsee führen. Das Schloss ist auf jeden Fall einen Besuch Wert, obwohl es nie komplett vollendet wurde!
Erbaut wurde das „Neue Schloss Herrenchiemsee“ von König Ludwig II., der auch das weltberühmte Schloss Neuschwanstein in Auftrag gab. Im Jahr 1873 kaufte der König die gesamte Herreninsel, mit dem Ziel, dort ein neues Schloss als „Abbild von Versailles“ und „Tempel des Ruhmes“ für den Sonnengott König Ludwig XIV. zu errichten, schreibt die Bayerische Schlösserverwaltung. Doch der Traum ging nie in Erfüllung: König Ludwig II. starb acht Jahre nach Baubeginn und hinterließ ein unvollendetes Schloss. Heute kann man bei einer Führung beide Teile besichtigen, die Räume, die bereits fertig gebaut waren, etwa die Versailles nachempfundene Große Spiegelgalerie, und auch noch die Rohbauten. Ebenfalls schön ist der große, kunstvoll angelegte Garten.
3. Prien am Chiemsee erkunden
Prien am Chiemsee ist mit knapp mehr als 10.000 Einwohnern der größte Ort am Chiemsee. Die traditionelle Marktgemeinde gibt Urlaubern einen Einblick in die bayerische Kultur, zum Beispiel im Heimatmuseum Prien, das sich direkt am zentralen Marktplatz befindet, oder im Handwerkerviertel „Am Gries“. Hier siedelten sich im 17. und 18. Jahrhundert viele Handwerker wie Färber, Kupferschmiede, Büchsenmacher und Glaser an. Heute überzeugt das Viertel durch die zahlreichen denkmalgeschützten Häuser wie dem „ehemaligen Amtshaus“. Außerdem gibt es zahlreiche gute Restaurants, in denen man regionale Spezialitäten und vor allem Fisch essen kann, heimisch und weit verbreitet ist die Renke.
4. In den Chiemgau Thermen in Bad Endorf entspannen
Auch wenn es regnet, was gerade in der Nebensaison häufiger vorkommen kann, lohnt sich ein Besuch in den Chiemgau Thermen in Bad Endorf. Neben den mit 35 Grad warmen Thermalwasser gefüllten Innen- und Außenbecken gibt es unter anderem noch sechs Saunen, zwei Dampfbäder und einen Strömungskanal. Eine Tageskarte für Sauna und Therme gibt es regulär für 33,50 Euro. Wer am Chiemsee übernachtet und schon eine Kur- oder Gästekarte vorzeigen kann, erhält 10 Prozent Rabatt.
5. Mit dem Fahrrad rund um den Chiemsee fahren
Eine weitere Möglichkeit, im Urlaub den Chiemsee zu erkunden, ist eine Fahrradtour rund um den See. Theoretisch ist eine komplette Umrundung in drei Stunden möglich, eine Tagestour ist aber deutlich entspannter. Empfehlenswert ist vor allem der 57 Kilometer lange, auf Karten blau eingezeichnete Chiemsee-Rundweg, denn er eignet sich für alle Fitness-Level und führt sowohl durch Felder und Wald, als auch direkt am Wasser entlang und durch kleinere Ortschaften. Wer ambitionierter ist, kann den 55 Kilometer langen und orangefarben markierten Chiemsee-Radweg wählen – hier geht aber mitunter steiler bergauf.
Mehr Informationen zu einer Radtour rund um den Chiemsee finden Sie hier: Mit dem Rad um den Chiemsee
Weitere Tipps für Urlaub am Chiemsee von Redakteurin Larissa Königs
Wie viel Geld sollte man für eine Woche einplanen?
Ich denke, je nach persönlichem Standard, kommt man für eine Woche mit 500 Euro pro Person gut hin. Ich war in der Nebensaison dort und kann das nur empfehlen – wir hatten sehr viele Möglichkeiten, weil es recht leer war, und haben für vier Tage mit Halbpension, Hotel, Essen und Ausflügen nur 350 Euro gezahlt.
Braucht man am Chiemsee ein Auto?
Ja. Man kommt zwar mit der Bahn einwandfrei bis Prien am Chiemsee, aber danach wird es schwierig. Der öffentliche Nahverkehr ist eher rudimentär ausgebaut, gerade für Ausflüge empfiehlt sich daher ein eigenes Auto oder ein Mietwagen.
Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?
Prien am Chiemsee, denn hier gibt es alles, was man im Urlaub braucht, und der Ort ist sehr gut angebunden. Als Unterkunft kann ich das Yachthotel am Chiemsee empfehlen. Die Zimmer sind etwas in die Jahre gekommen, aber der Spa-Bereich ist toll und das Personal und Essen sind hervorragend.