2. Juli 2024, 11:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Datenbank „Numbeo“ erstellt, basierend auf den Angaben von mehr als 600.000 Nutzern weltweit, zweimal im Jahr ein Ranking mit den teuersten Städten zum Leben. Wo die Lebenshaltungskosten am höchsten sind und in welchen Ländern man besonders günstig leben kann – der Überblick.
Laut dem aktuellen Numbeo-Ranking der teuersten Städte der Welt liegen die beiden Spitzenreiter in der Schweiz. Genf führt die Liste an, gefolgt von Zürich. Auf Platz drei folgt New York. Insgesamt sind sieben US-Städte in den Top Ten zu finden. Einzige Stadt unter den ersten zehn, die sich nicht in der Schweiz oder den Vereinigten Staaten befindet, ist die isländische Hauptstadt Reykjavík. Das Ranking zeigt lediglich eine Momentaufnahme der Lebenshaltungskosten zu einem bestimmten Zeitpunkt und wird regelmäßig aktualisiert. Im zuletzt veröffentlichten Numbeo-Ranking Anfang des Jahres landete Hamilton, die Hauptstadt von Bermuda, ganz oben.
Wie die teuersten Länder der Welt errechnet werden
In den Preisindex von „Numbeo“ fließen unter anderem die Kosten für Lebensmittel, Restaurantbesuche, Nahverkehr, Benzin, Strom, Heizung, Wasser und Internetzugang mit ein. Die Mietkosten werden separat im Mietindex erfasst und nicht in den allgemeinen Lebenshaltungskostenindex einbezogen. Außerdem berücksichtigt Numbeo die Kaufkraft der Einwohner basierend auf dem durchschnittlichen Nettogehalt. Um eine Vergleichbarkeit der Daten zu ermöglichen, wurde das Preisniveau in New York mit dem Wert 100 als Basis genommen. Ein Indexwert über 100 bedeutet, dass die Stadt teurer ist als New York, während ein Wert darunter auf eine günstigere Stadt hinweist.
Die 10 teuersten Städte der Welt im Überblick
- Genf, Schweiz (101,7)
- Zürich, Schweiz (100,4)
- New York City (100)
- San Francisco, USA (90,5)
- Boston, USA (85,8)
- Reykjavík, Island (83,9)
- Washington DC, USA (82,5)
- Seattle, USA (81,5)
- Los Angeles, USA (80,9)
- Chicago, USA (80,1)
Die teuersten Städte in Deutschland
Die teuerste deutsche Stadt im Ranking ist derzeit München auf Platz 41. Mit einem Index von 67,8 ist das Leben dort im Vergleich zu New York um etwas mehr als 30 Prozent günstiger.
- München (67,8; Platz 41 im weltweiten Ranking)
- Hamburg (67,4; Platz 45)
- Berlin (64,7; Platz 56)
- Düsseldorf (64,7; Platz 57)
- Stuttgart (64,2; Platz 61)
- Nürnberg (63,9; Platz 62)
- Frankfurt (63,7; Platz 63)
- Köln (62,7; Platz 70)
- Leipzig (60,2; Platz 76)
- Dresden (59,9; Platz 79)
Wo es auf der Welt günstig zum Leben ist
Das Ranking der zehn günstigsten Städte zum Leben zeigt eine deutliche Dominanz indischer und pakistanischer Städte, die gleich sechs- bzw. dreimal vertreten sind. Ganz oben: Karatschi. Dort zahlen die Menschen für die ausgewählten Güter, Dienstleistungen und die Miete im Schnitt rund 80 Prozent weniger als in New York. Einzige Metropole, die sich nicht in Indien oder Pakistan befindet, ist die ägyptische Hauptstadt Kairo.
Die 10 günstigsten Städte zum Leben im Überblick
- Karatschi, Pakistan (19)
- Lahore, Pakistan (19,1)
- Kalkutta, Indien (21,1)
- Islamabad, Pakistan (21,5)
- Chennai, Indien (21,8)
- Kairo, Ägypten (21,9)
- Ahmedabad, Indien (22,8)
- Hyderabad, Indien (22,8)
- Delhi, Indien (23,9)
- Pune, Indien (24,1)
Das gesamte Ranking finden Sie hier.
Kritik an den Zahlen
Die Zahlen von „Numbeo“ sind mit Vorsicht zu genießen. Bei der Ermittlung der Verbraucherpreise ist der Warenkorb entscheidend, der berücksichtigt wird. Hier fließen auch immer Faktoren ein, die einen länderübergreifenden Vergleich schwierig machen.
Beispiel: Da Alkohol im Iran verboten ist und dessen Konsum harte Strafen zur Folge haben kann, spielt der Kauf von Alkohol im Alltag der Iraner eine viel geringere Rolle als etwa in Deutschland. Dennoch taucht Bier im Warenkorb von „Numbeo“ auf und wird mit einem Preis beziffert. Allerdings ergibt es wenig Sinn, Güter miteinander zu vergleichen, die in einem Land verboten sind und entsprechend wenig konsumiert werden, und in dem anderen Land – in diesem Fall Deutschland – als Nationalgetränk gelten.
Ein weiteres Problem stellt die unglaubliche Masse an Daten dar, die bei „Numbeo“ erfasst wird und die im Detail nicht überprüfbar ist. Weltweit kann jeder die Datenbank mit Preisinformationen füllen. Parallel dazu greift die Webseite auf Shop-Daten oder ähnliches zurück. Mithilfe von Filtern werden die Zahlen bereinigt und Durchschnittswerte errechnet. Problematisch ist hier jedoch, dass die Datenlage für einige Regionen und Länder besser ist als bei anderen. Je weniger Nutzer Preise eingeben, desto höher ist die potenzielle Fehlerquote. Um möglichst aktuell zu bleiben, greift „Numbeo“ nur auf Zahlen zurück, die nicht älter als 18 Monate sind.