5. Mai 2023, 6:57 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Viele Festivalfans strömen im Sommer auf die kroatische Insel Pag. Doch 2023 könnte sich das ändern. Denn es heißt, Dhërmi sei das neue Pag. Und da Albanien im Kommen ist, lohnt es sich besonders jetzt dort hinzufahren, denn noch ist das Land eines der günstigeren Ferienziele. Warum Dhërmi eine tolle Alternative zur beliebten kroatischen Insel darstellt: TRAVELBOOK verrät’s.
Kroatien ist ein bekanntes Ziel in Hinblick auf Sommerfestivals in Europa. Doch Albaniens Dhërmi könnte eine echte Alternative bieten, besonders zur beliebten Insel Pag in Kroatien. Die kleine Küstenstadt avanciert schon 2023 zum neuen Festival-Hotspot. Doch nicht nur bezüglich der Musik passiert in Dhërmi etwas. Das kleine Städtchen bietet zahlreiche gute Gründe für eine Reise an die Albanische Riviera.
Hier liegt Dhërmi
Dhërmi ist ein kleiner Ort an der Küste des Ionischen Meeres. Der Küstenstreifen des Dorfs wendet sich zunehmend dem Tourismus zu, während es im alten, hangaufwärts liegenden Teil etwas ursprünglicher zugeht.
Das albanische Dorf liegt im Süden des Landes in der Gemeinde Himarë oder Bashkia von Himara und damit in der Nähe Griechenlands. Zur Einordnung: Fährt man von Dhërmi gen Süden, ist man in rund zwei Stunden an der griechischen Grenze, etwa am Ort Sagiada. Von Dhërmi bis zur albanischen Hauptstadt Tirana dauert es mit dem Auto knapp dreieinhalb Stunden.
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6 Gründe für einen Urlaub in Dhërmi
Neuer Festival-Hotspot
Der Hauptgrund Dhërmi als Alternative zu Kroatiens Insel Pag anzupreisen sind dessen Avancen, zu einem Festival-Hotspot in Europa zu werden. Gelingen soll das vor allem mit dem ION Festival. Es findet in diesem Jahr erst zum zweiten Mal statt und ist entsprechend noch fast eine Neuentdeckung. Versprochen werden hier sieben Tage Dance Music zahlreicher Künstler, verbunden mit der hübschen Strandkulisse Dhërmis, direkt an der Albanischen Riviera. Glaubt man den Autoren von „Timeout“, könnte das ION eine echte Alternative zu Kroatiens „Hideout Festival“ auf der Insel Pag und Albanien selbst eine Festival-Alternative für Kroatien werden.
Malerisches Küstendorf
Doch auch unabhängig vom Festival-September ist Dhërmi die Reise wert. Das weiße Dorf mit seinen orangefarbenen Dächern ist eingebettet in wunderschöne Landschaft. Vom Ortskern beziehungsweise der Altstadt oben am Hang kann man auf das klare Blau des Meeres blicken. Es gibt auch einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken, darunter diverse Kirchen und Kapellen. Das kleine Dorf soll einst 31 Kirchen und Kloster besessen haben, doch längst nicht alle sind zugänglich. Beliebt ist besonders die Marienkirche (Shën Mëri) des gleichnamigen Klosters mit ihrer Freskenwand aus dem 13. bis 15. Jahrhundert.
Die Griechenland-Nähe
Dhërmi liegt so nah an Griechenland, dass es hier sogar mehr griechische als albanische Einwohner gibt. Entsprechend sprechen viele Menschen in dem Küstendorf Griechisch und der Einfluss des Nachbarlands ist in vielerlei Hinsicht groß. Und wem das nicht reicht: Griechenland selbst ist, wie bereits beschrieben, gerade einmal zwei Stunden entfernt. Selbst die beliebte Urlaubsinsel Korfu kann für einen Ausflug besucht werden. Von Dhërmi aus dauert es mit Auto und Fähre etwas mehr als drei Stunden zu dem beliebten griechischen Urlaubsziel.
Die Strände
Dhërmi ist bei Urlaubern besonders wegen seiner Strände und seines klaren blauen Meeres beliebt. Es gibt große, lange und breite Strände mit einer guten touristischen Infrastruktur, wie etwa den Plazhi i Dhërmiut oder Dhërmiu Beach, der mit einer hübschen Strandpromenade begeistert. Er hat neben glasklarem Wasser unter anderem diverse Beach Clubs und Bars zu bieten und auch einen Sonnenschirmverleih. Ähnlich ist der anliegende Plazhi i Palasës oder Palasa Beach.
Wer es ruhiger und kleiner mag, findet bei Dhërmi aber auch verborgene Buchten. So etwa die Gjiri i Akuariumit oder deren Nachbarbucht, Playa Ksabni. Es lohnt sich in Dhërmi definitiv, mehrere Strände zu besuchen und sich auf Entdeckungsreise versteckter Traumstrände zu gehen.
Piraten-, Meerjungfrauen- und Spileo-Höhlen
Ein beziehungsweise gleich mehrere besondere Highlights Dhërmis sind seine Höhlen, allen voran die Piratenhöhle oder Höhle von Al Evra. Sie ist nach einem arabischen Piraten benannt, der sie der Legende nach als Unterschlupf nutzte, ebenso wie vermeintlich viele andere Piraten zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Die Höhle kann nur vom Wasser aus erreicht werden und ist groß genug für kleinere Boote wie Kajaks oder Motorboote. Mit dem Kajak dauert die Fahrt vom Dhërmi Beach zwischen 30 und 45 Minuten, das Motorboot erreicht die Höhle schneller, in etwa zehn Minuten. Einmal in der Piratenhöhle angekommen, gibt es neben der Höhle selbst auch eine faszinierende Wasserfärbung zu entdecken. Während das Wasser draußen dunkelblau erscheint, schimmert es innerhalb der Höhle smaragdgrün.
Ebenfalls bei Touristen beliebt ist die Meerjungfrauen-Höhle. Der Legende nach sollen sich Meerjungfrauen während der heißen Stunden des Tages auf dem Felsen vor der Höhle ausruhen. Die Höhle selbst war einst größer, wurde jedoch von den Wellen teilweise zerstört. Heute ist nur noch eine kleinere Höhle übrig – sie ist allerdings so idyllisch, dass man fast gewillt ist, der Meerjungfrauen-Saga zu glauben. Eine dritte Höhle bei Dhërmi ist die Spileo-Höhle: Sie ist größer als die Piraten- und Merjungfrauenhöhle und hat einen eigenen kleinen Strand. Die Spileo-Höhle ist ebenfalls nur vom Wasser erreichbar. In ihrem Umkreis gibt es weitere Unterwasser-Höhlen. Man muss sich übrigens nicht zwangsläufig entscheiden: In Dhërmi kann man Bootstouren zu allen drei Höhlen buchen.
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Es ist günstig
Das finale Argument, Albaniens Dhërmi als Alternative zu Kroatiens Pag-Insel in Erwägung zu ziehen, sind die Preise. Bislang ist Albanien für Touristen noch deutlich günstiger als Kroatien. So sparen Urlauber, die in Albanien ein mittelklassiges Drei-Gänge-Menü im Restaurant verspeisen, laut „Numbeo“ rund 40 Prozent der Kosten im Vergleich zu Kroatien. Beim Bier sind es immerhin 32 Prozent. Wer im Urlaub Geld sparen möchte, ist mit Albanien als Alternative zu Kroatien also gut beraten!