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Das meistbesuchte Monument in Spanien

Die spannende Geschichte der Alhambra in Granada

Alhambra
Die Alhambra ist heute eines der bekanntesten Monumente der Welt, und das meistbesuchte in ganz Spanien. Vor 200 Jahren hätte das allerdings noch niemand ahnen können... Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

30. April 2022, 16:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Festung Alhambra in Granada ist heute das meistbesuchte Monument in ganz Spanien. Dabei war sie noch vor 200 Jahren kaum mehr als eine unbedeutende Ruine. Dann besuchte der amerikanische Schriftsteller Washington Irving das Monument, und löste mit seinen Büchern den womöglich allerersten ganz großen Tourismus-Boom der Welt aus.

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Wer in der spanischen Stadt Granada die weltberühmte maurische Festungsanlage Alhambra besucht, dem wird mit großer Wahrscheinlichkeit der Name Washington Irving auffallen. Eine schnelle Recherche ergibt, dass es sich hierbei um einen amerikanischen Schriftsteller handelt. Ihm ist hier sowohl eine Gedenkplakette als auch eine Statue gewidmet. Doch warum? Die Antwort: Irving war es, der die Alhambra von einer unbedeutenden Ruine zu der heute am meisten besuchten Attraktion in Spanien machte. Doch der Reihe nach.

Wann wurde die Alhambra in Granada gebaut?

Erbaut wurde die Alhambra im Jahr 889 auf den Trümmern einer römischen Befestigungsanlage. Mitte des 13. Jahrhunderts sanierte dann der Emir Mohammed ben Al-Ahamar die Festung, die 1333 unter dem Auftrag von Yusuf I., Sultan von Granada, in einen königlichen Palast umgebaut wurde. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Palast immer wieder erweitert, aber auch oft zerstört. So auch Anfang des 19. Jahrhunderts.

Wenig später, im Frühling des Jahres 1828, reist Washington Irving zusammen mit einem Freund aus der russischen Botschaft von Sevilla nach Granada. Bereits seit 1826 ist Irving laut der Seite „Alhambra Info“ als Angestellter der US-Botschaft in Spanien, Europa hat er bereits auf Studienreisen zwischen 1804 und 1806 besucht. Als er in Granada ankommt, hat er sich schon einen gewissen Namen als Journalist und Autor gemacht. Doch nicht einmal er selbst ahnt wohl, dass seine Reise in die alte maurische Königsstadt sein Leben für immer verändern sollte. Und genauso das Schicksal der Alhambra.

Der weltweit erste Tourismus-Boom

Alhambra
Die wunderbaren Gärten sind nur einer der Schätze der Alhambra Foto: Getty Images

Fasziniert von der schönen, aber damals völlig unbedeutenden Festung, beschließt Irving, sich auf der Alhambra einzuquartieren. Er bezieht dort eine Pension, studiert ihre Geschichte, wandelt durch ihre Mauern, führt Gespräche mit den Einheimischen. Seine Erkenntnisse verwebt er zu einem Buch, das zwischen Fakt und Fiktion wandelt und zudem zahlreiche Legenden wiedergibt, die sich um die heute weltberühmte Burg ranken. Seine „Erzählungen von der Alhambra“ (im Original „Tales of the Alhambra“) erscheinen 1832, als Irving bereits nach London umgezogen ist. Und damit beginnt der wohl weltweit erste große Tourismus-Boom.

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Denn Irvings Buch wird ein Welterfolg. Bis heute ist es millionenfach publiziert und in unzählige Sprachen übersetzt worden. Laut der Seite „Alhambra Patronato“ kreieren Irvings Schilderungen der Alhambra in den Köpfen seiner Leser das Bild eines Monuments, das sinnbildlich für das alte, romantische Spanien steht. Die Festung wird so zu einem „traumhaften und mysteriösen Ort, der Besuchern die Möglichkeit eröffnet, aus den Erfahrungen in der Gegenwart die Vergangenheit wieder wachzurufen.“

Alhambra
Seit 2009 befindet sich eine Statue des Autors Washington Irving auf dem Gelände der Alhambra. Er machte die Festung in seinen Büchern unsterblich Foto: Getty Images

Irving wird dank seines Buches der erste amerikanische Schriftsteller von Weltruhm. Von 1842 bis 1845 kehrt er noch einmal als US-Botschafter nach Spanien zurück. 1851 erscheint unter dem Titel „Legenden der Alhambra“ eine überarbeitete Fassung seines Meisterwerks.

Wie viele Besucher hat die Alhambra in Granada jedes Jahr?

In der Folge möchten immer mehr Menschen Irvings Alhambra mit eigenen Augen sehen. Heute ist sie der offiziellen Webseite der Stadt Granada zufolge das meistbesuchte Monument in ganz Spanien. Und bereits seit 1984 UNESCO-Welterbe.

Jedes Jahr besuchen mittlerweile mehrere Millionen Menschen die „rote Festung“, so die Bedeutung des Namens Alhambra. Auch, dass sie heute, fast 800 Jahre nach Baubeginn, noch so gut erhalten ist, verdankt sich zum Teil Washington Irving. Denn dieser erzählte in seinem Buch nicht nur die Geschichte des Ortes, sondern mahnte auch die Wichtigkeit an, diesen als kulturelles Erbe zu erhalten. 2009 wurde daher anlässlich des 150. Todestags des Autors die Irving-Statue eingeweiht. Auf ihrem Sockel steht die Inschrift „Hijo de la Alhambra“. Sohn der Alhambra.

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Granada gedenkt auch heute noch auf vielfältige Weise dem Mann, der wie kein anderer dazu beigetragen hat, die Stadt zu einem der größten Touristenmagneten Spaniens zu machen. So gibt es hier unter anderem das „Hotel Áurea Washington Irving“. Und der Weg, den der Autor damals von Sevilla nach Granada zurücklegte, ist heute eine offizielle, etwa 250 Kilometer lange Wanderroute. Und so schließt sich auf schöne Weise ein Kreis. Zuerst machte Washington Irving die Alhambra unsterblich – und dann ihre Geschichten ihn.

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Wie viel kostet der Eintritt für die Alhambra in Granada?

Besucher haben die Wahl zwischen einer Tagesbesichtigung, der Besichtigung der Gärten und einer Abendbesichtigung. Die Tagesbesichtigung kostet im Normalpreis 14 Euro, die Gärten kann man für 7 Euro im Normalpreis sehen und die Abendbesichtigung kostet regulär 8 Euro. Hier finden Sie eine Liste der Ermäßigungen.

Themen Europa Spanien
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