20. März 2024, 17:18 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Quiz „Amsterdam Rules“ wurde entwickelt, um Touristen, insbesondere solche, die für Partys und Drogenreisen in die Stadt kommen, darüber zu informieren, welche Verhaltensweisen nicht mehr toleriert werden. Damit möchte Amsterdam die negativen Folgen des Massentourismus eindämmen.
Im Verlauf der Jahre hat Amsterdam diverse Strategien erprobt, um mit störenden Touristen umzugehen. Angefangen von einer „Bleib weg“-Kampagne zur Abschreckung britischer Trinker bis hin zu einem Verbot des öffentlichen Cannabiskonsums im Stadtzentrum sowie Schließzeiten für Bars um 2 Uhr morgens. Jetzt hat die Stadt einen neuen Ansatz gewählt: Mit typisch holländischer Offenheit soll ein Online-Quiz potenzielle Besucher davon abhalten, die historische Stadt wegen anderer Dinge als ihrer Tulpen und „Stroopwafels“ zu besuchen.
Absurde Fragen im Amsterdam Quiz
Das englischsprachige Quiz „Amsterdam Rules“ beginnt damit zu hinterfragen, warum Besucher überhaupt in die niederländische Hauptstadt reisen – sei es für eine Hochzeitsreise, Sightseeing, einen Junggesellenabschied, zum Einkaufen oder Feiern. Im Anschluss daran werden die Touristen dazu aufgefordert, ihre Reisevorstellungen zu beschreiben. Schritt für Schritt vermittelt das Quiz den Touristen, was in Amsterdam verboten ist und wie sie sich entsprechend verhalten sollten. Klickt man beim Amsterdam Quiz zum Beispiel an, dass man dort einen Junggesellenabschied veranstalten möchte, wird folgende Aussage angezeigt: „Das wird schwierig, denn in Amsterdam ist es verboten, Junggesellenabschiede zu veranstalten. Aber es gibt noch mehr zu entdecken.“
Bei der Auswahl einer „guten“ Antwort, wie zum Beispiel „Sightseeing“ oder „Flitterwochen“, wird man automatisch zur nächsten Frage weitergeleitet. Gibt man „Shopping“ als Intention für die Reise an, wird man im nächsten Punkt gefragt, welche berühmten niederländischen Produkte man gerne ausprobieren/kaufen würde. Zur Auswahl stehen natürlich Tulpen, Poffertjes und Stroopwaffeln. Aber auch Molly und Kokain befinden sich auf der Liste. Wählt man eine der letzten beiden Möglichkeiten, ploppt folgender Hinweis auf: „Der Kauf von Drogen bei Straßenhändlern ist illegal. Straßenhändler verkaufen gefälschte Drogen, die für Ihre Gesundheit gefährlich sind. Der Kauf von Drogen auf der Straße kann eine Geldstrafe nach sich ziehen.“
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Richtlinien für Amsterdam
Neben dem Verbot von Junggesellenabschieden und dem Kauf von Drogen weist das Amsterdam Quiz noch auf weitere Richtlinien hin. Unter anderem ist das Organisieren von Kneipentouren und Touren durch das Rotlichtviertel verboten. Außerdem müssen Bars um 2 Uhr schließen und man darf nicht in Autos übernachten. Ebenfalls untersagt ist das öffentliche Konsumieren von Alkohol und Cannabis.
Und wer im Verlauf des Fragespiels beharrlich genug ist und konsequent auf alles klickt, was auch nur ein wenig nach Verbot klingt, wird schließlich mit einem Ratschlag belohnt: „Schade, in Anbetracht Ihrer Vorlieben bietet Amsterdam vielleicht nicht die Erfahrung, die Sie suchen. Lesen Sie den Leitfaden, um zu erfahren, warum.“ Dieser Leitfaden fasst noch einmal alle Richtlinien und Verbote zusammen.
Alle diese Maßnahmen haben laut dem „Spiegel“ das Ziel, Amsterdam für die Bewohner selbst lebenswert zu halten und die negativen Folgen des Massentourismus einzudämmen. Wer bei dem Quiz die „richtigen“ Antworten auswählt, erhält zum Schluss einen Kommentar dazu, dass die verantwortungsvollen Entscheidungen zeigen, dass man eine positive Erfahrung in Amsterdam schätzen würde. Anschließend wird man weitergeleitet auf die Webseite „Discover Amsterdam“ mit Reisetipps.