18. Juni 2020, 6:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Früher war Arezzo eine der mächtigsten etruskischen Städte in der Toskana. Das ist lange her, aber bedeutend ist die Stadt in der Toskana bis heute geblieben. Und mit ihren mittelalterlichen Bauwerken ist sie ein beliebtes Touristenziel.
Arezzo, etwa 73 Kilometer von Florenz entfernt, wird von Bergen und Hügeln eingerahmt und ist von vier Tälern umgeben: das Val di Chiana, das obere Tibertal, das Casentino und das obere Valdarno. Die geschützte Lage war einer der Gründe dafür, warum die Stadt nicht nur bei den Etruskern, sondern später auch bei den Römern als wichtiges strategisches Zentrum galt. Letztere machten Arezzo schließlich zu einer bedeutenden Keramik- und Metallstadt. Die sogenannten „Aretiner Vasen“ brachten der Stadt Reichtum ein, und auch für seinen Goldschmuck ist Arezzo bekannt.
Die besten Sehenswürdigkeiten in Arezzo
Vielleicht waren die besondere Lage und die Atmosphäre Arezzos auch Inspiration für zwei berühmte Söhne der Stadt, den Dichter Francesco Petrarca und den Architekten und Maler Giorgio Vasari. Wer die Stadt mit ihren knapp 100.000 Einwohnern besucht, der staunt jedenfalls über die eindrucksvollen Bauwerke. Der große Platz, die Piazza Grande, wird gesäumt von gut erhaltenen Patrizierhäusern.
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Fresken-Zyklus „Leggenda della Croce“
Die größte Sehenswürdigkeit Arezzos aber muss man von innen betrachten: die Kirche San Francesco. Von außen wirkt das unvollendet gebliebene Gotteshaus aus der Mitte des zwölften Jahrhunderts schlicht und unscheinbar, und nicht umsonst ist San Francesco eine Bettelordens-Kirche. Wer nur einfach dran vorbeigeht, dem entgeht allerdings etwas Großartiges. Denn diese kleine gotische Backsteinkirche birgt einen wahren Schatz: Der Maler Piero della Francesca schuf im 14. Jahrhundert in der Hauptchorkapelle den heute weltberühmten zehnteiligen Fresken-Zyklus „Leggenda della Croce“ (Kreuzlegende). Dem Sog dieser Bilder und ihrer kräftigen Farben kann sich der Betrachter kaum entziehen.
Berühmte Kirchen
Weitere berühmte Sakralbauten in Arezzo sind die Kirche Santissima Annunziata am Rand der Altstadt, der Dom mit gewaltigen Glasmalereien von Guillaume de Marcillat, die Kirche San Domenico, die Abtei Badia delle Sante Flora è Lucilla mit einem Hochaltar von Giorgio Vasari, dem Schöpfer der Uffizien in Florenz, und die Kirche Santa Maria delle Grazie.
Casa Petrarca
Auch die Casa Petrarca an der Straße Vicolo dell’Orto 28 ist sehenswert. Das Bauwerk steht an dem Ort, an dem vorher das Geburtshaus Petrarcas gestanden hat. Heute residiert darin die Accademia Petrarca, und Besucher können die Bibliothek, Gemälde und Münzen bewundern.
Mittelalterliche Türme an der Piazza Grande
Auch ein Besuch des Palazzo delle Logge an der Piazza Grande lohnt sich. Hier fangen die mittelalterlichen Türme Torre die Lappoli und Torre Faggiolana die Blicke ein. Und wer etwas über die Geschichte der Etrusker wissen möchte, der geht ins Archäologische Museum, wo es Vasen, Münzen und Statuen zu bewundern gibt.
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Schnäppchenjagd auf dem Antiquitätenmarkt
Viele Touristen kommen aber nicht nur nach Arezzo, um die eindrucksvollen Bauwerke zu sehen, sondern auch wegen des Antiquitätenmarktes, der am ersten Wochenende jedes Monats auf der Piazza Grande abgehalten wird. Hier wird so manches Schnäppchen gemacht.
Historisches Pferderennen
Während Siena seinen Palio feiert, dreht sich in Arezzo alles um La Giostra del Saracino. Das historische Pferderennen, das immer Mitte Juni und Anfang September stattfindet, lockt tausende Touristen in die Stadt.
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Arezzo als Filmkulisse
Und natürlich müssen Arezzo-Besucher einmal in aller Ruhe über die Piazza Grande flanieren. Vielleicht erinnern sie sich daran, dass hier einige Szenen aus Roberto Benignis Film „Das Leben ist schön“ gedreht wurden. Vielleicht genießen sie aber auch einfach nur die Dolce Vita auf dem quirligen Platz.
Arezzo Reisetipps
„Anfahrt: von Florenz auf der A1 bis Arezzo; auch von Rom aus ist die Stadt auf der A1/E35 zu erreichen (220 km)
Touristen-Information: Piazza della Repubblica 28 (vor dem Bahnhof), tgl. 9-19 Uhr geöffnet“
(Text: Silke Böttcher)