15. November 2020, 13:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bad Säckingen gehört zwar streng genommen nicht mehr zum Schwarzwald, liegt ihm aber sozusagen zu Füßen. Genauer gesagt in einer Rheinschleife, die bis in die Schweiz hinein reicht. Diese exponierte Lage ganz im Süden Deutschlands macht Bad Säckingen zu einem idealen Ausgangspunkt für Ausflüge.
Bad Säckingen am Hochrhein in Baden-Württemberg ist sowohl Kurstadt als auch beliebter Startpunkt für Wanderungen und Mountainbike-Touren. Zu Fuß ist man schnell im Hotzenwald mit rund 200 Kilometern Wanderwegen. Für Mountaibiker*innen bietet die Umgebung von Bad Säckingen samt Rheinufer ebenfalls beste Möglichkeiten: von Genuss-Biken bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren. Auch lohnt sich ein Ausflug zum Bergsee, einem Naturbad mit schönem Blick auf den Rhein.
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Ausflüge in den Schwarzwald und die Schweiz
Von Bad Säckingen liegt alles nur etwa eine Autostunde entfernt: der Rheinfall bei Schaffhausen, der Feldberg im Schwarzwald ebenso wie Zürich. Bad Säckingen selbst hat auch einiges zu bieten. Sehenswert ist vor allem die Altstadt mit dem Fridolinsmünster. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet und ab 1751 nach einem verheerenden Brand im Barockstil saniert. Was dazu führte, dass die letzte Ruhestätte des Heiligen Fridolin so aussieht, als hätte die Farbe nicht mehr für die Türme gereicht.
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Die größte Sehenswürdigkeit ist allerdings nur zur Hälfte Säckingisch: Über den Rhein führt die längste gedeckte Holzbrücke Europas (203,7 Meter) rüber zum Schweizer Rheinufer. Passierbar ist sie allerdings nur für Fußgänger und Radfahrer.
Im Jahr 2014 stellte sich heraus, dass die Schweizer die Brückenpfeiler seit jeher mit Sprengstoff präpariert hatten, um die Brücke im Verteidigungsfall schnell sprengen zu können. Zuletzt sollen sich in der Brücke mehrere hundert Kilogramm Trinitrotoluol befunden haben. Doch keine Angst, das TNT wurde längst entfernt.
Hochrheinmuseum im Schloss Schönau
Schloss Schönau ist eine weitere Sehenswürdigkeit in Bad Säckingen. Das Schloss stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist weitgehend gut erhalten. Im 19. Jahrhundert zog eine Brauerei ein, heute befindet sich darin das Hochrheinmuseum, das sich der Geschichte Bad Säckingens widmet. Am bekanntesten ist die Abteilung über den Dichter Josef Victor von Scheffel. Dessen bedeutendstes Werk ist „Der Trompeter von Säckingen“ aus dem Jahr 1854, eine sehr romantische Geschichte eines Bürgers, der sich in eine Adelige verliebt (und umgekehrt). Was hoffnungslos ist, bis der Papst höchstpersönlich den Trompeter in den Adelsstand erhebt und damit den Weg für die Hochzeit ebnet.
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Trompeter von Säckingen – Legende und Wirklichkeit
Das klagende Liebeslied, das er als Trompeter zum vermeintlichen Abschied gespielt haben soll, erklingt heute noch immer: Der Trompeter der Stadtmusik Säckingen (seit 1990 durch Frauen vertreten) spielt traditionell bei jeder sich bietenden Gelegenheit wie auch bei Stadtführungen das Trompeterlied „Behüt’ dich Gott“. Die Wirklichkeit hat die Dichtung aber schon vor geraumer Zeit eingeholt: Die Standesschranken wurden einfach ignoriert, man heiratete und führte dennoch als angesehene Bürger ein oftmals kinderreiches Leben.
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Besuch im Müllmuseum
Wer Interesse hat, kann auch das Müllmuseum der Familie Thormann im Bad Säckinger Ortsteil Wallbach (Hauptstraße 162) besuchen. Dort gibt es vor allem Haushaltsgegenstände aus dem vergangenen Jahrhundert zu sehen – natürlich gereinigt und hochglanzpoliert. Ein Besuch des Müllmuseums ist derzeit allerdings nur nach telefonischer Voranmeldung unter 07761-4325 möglich.
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Karte: Bad Säckingen und Umgebung
(Text: Ulrich Lenhard)