30. Januar 2023, 6:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Heidelberg lockt mit einer schönen Altstadt und einer weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Ruine. TRAVELBOOK zeigt die beliebtesten Sehenswürdigkeiten in einer der schönsten Städte Baden-Württembergs.
Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Stadt Heidelberg von den Wittelsbachern am Neckar gegründet. Die heutige Altstadt ist nahezu identisch mit den damaligen Ausmaßen der mittelalterlichen Stadt. Der Grundriss war wie auf dem Reißbrett geplant. Gut erhalten sind beispielsweise die damals errichteten Türme (Frauenturm und der Hexenturm) sowie einige Häuser in der Unteren Straße, der Hauptstraße sowie der Ingrimstraße. Erst im 14. Jahrhundert wurde die kurpfälzische Residenzstadt um den Stadtteil der Vorstadt erweitert. Von größeren Zerstörungen durch Kriege oder Naturkatastrophen blieb Heidelberg im Wesentlichen verschont. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt, so wie beispielsweise auch Ravensburg in der Nähe des Bodensees, nicht zerbombt. Lediglich die Neckarbrücken wurden von der Wehrmacht gesprengt.
Mehr Tipps und Inspirationen rund um Heidelberg gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“:
Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Heidelberg
Marktplatz
Einer der schönsten Plätze in Heidelbergs Altstadt ist der Marktplatz mit dem Rathaus, dem Herkulesbrunnen und der Heiliggeistkirche. Zentraler Treffpunkt in der Altstadt ist ebenso der Universitätsplatz zwischen Alter und Neuer Universität.
Alte Aula und Marstall
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Heidelbergs Altstadt zählen zudem die Alte Aula in der Alten Universität. Auch der alte Marstall direkt am Neckarufer aus dem 16. Jahrhundert lohnt einen Besuch.
Alte Brücke
Sehenswert ist zudem die Alte Brücke über den Neckar. Benannt nach dem Kurfürsten Karl-Theodor, inspirierte sie bereits Goethe und Hölderlin. Stets Anfang Juli zieht hier das Brückenfest alljährlich Tausende Besucher an.
Schloss Heidelberg
Kaum eine Ruine in Deutschland ist so berühmt wie das Schloss in Heidelberg. Erbaut wurde es im 13. Jahrhundert – und für den pfälzischen Kurfürsten und römisch-deutschen König des Heiligen Römischen Reiches, Ruprecht III. (1352-1410), einen Wittelsbacher, anschließend mehrfach erweitert. In Folge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde das Schloss Ende des 17. Jahrhunderts durch Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. zerstört und danach nur noch notdürftig restauriert. Denn der Kurfürst verlegte seinen Residenzsitz nach Mannheim. Im 18. Jahrhundert verfiel das Schloss bereits zur Ruine.
Begeistert von der Lage und dem zerfallenden Bauwerk verewigte der englische Maler William Turner in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Heidelberger Schloss auf zahlreichen Gemälden. Auch Carl Rottmann zählt zu den Malern, die der Burgruine mit ihren Werken internationalen Ruf verschafften.
Fast jeder prominente Künstler besuchte im 19. Jahrhundert die Schlossruine in Heidelberg. Johann Wolfgang von Goethe verbrachte hier mit Marianne von Willemer romantische Stunden. Auch die Schriftsteller Joseph von Eichendorff und Friedrich Hölderlin huldigten der Schönheit von Schloss und Landschaft mit ihren Versen. Das lockte wiederum den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain (1835-1910) nach Heidelberg. In seinen Reisebetrachtungen erwähnte er die Stadt und trug so mit zur Popularität Heidelbergs bei den Amerikanern bei.
Heute kommt eine Vielzahl der Touristen, die Heidelberg und die dortige Schlossruine besuchen, aus den USA. Für viele deutsche Touristen ist das Schloss auch interessant wegen der vom Stadttheater Heidelberg organisierten Schlossfestspiele im Sommer sowie des internationalen Musikfestivals „Heidelberger Frühling“.
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Weitere Tipps für Heidelberg von Anna-Leni Eisele (Praktikantin)
Auto oder öffentliche Verkehrsmittel? Am besten erkundet man Heidelberg mit dem Fahrrad. Die Stadt ist bekannt für ihre Vielzahl an Fahrradfahrern, es gibt mit der Plöck sogar eine reine Fahrradstraße – hier sollte man als Fußgänger auf jeden Fall aufpassen, dass man nicht übersehen wird. Heidelberg ist außerdem super flach und man kann hier wunderschön, beispielsweise an der Neckar entlang, fahren.
Was ist ein Highlight? Definitiv der Heidelberger Zuckerladen an der Plöck. Er verläuft parallel zur Einkaufsstraße und wird schon seit 36 Jahren von Marion und Jürgen betrieben. Er ist ein wahres Paradies voller Süßigkeiten und die Vielfalt der Produkte aus allerlei Ländern spiegelt sich auch im individuellen Einrichtungsstil. Vor Ort wird ein ganz besonderes Erlebnis geboten, denn statt schlicht für den Einkauf zu bezahlen, wird mit den Besitzern um den Preis des Einkaufs gewürfelt!
Was man unbedingt tun sollte: Den Philosophenweg hoch wandern. Der Aufstieg ist zwar auf der Neuenheimer Seite sehr steil und anstrengend, jedoch in 20 Minuten auch wieder geschafft. Der Weg selbst erstreckt sich über zwei Kilometer von der alten Brücke bis nach Neuenheim. Von dort hat man eine wunderschöne Sicht auf den unten liegenden Fluss oder auf die andere Neckarseite, das Schloss, den Königsstuhl und die Altstadt.
Ausgeh-Tipp: Auffällig in Heidelberg ist, dass es viele Falafel-Läden gibt. Der bekannteste und beliebteste ist wohl Mahmoud’s, der in der Altstadt und Bergheim zu finden. Hier kann man für einen guten Preis leckere Falafel und Schawarma-Varianten im Brot genießen.
(Text: Jasch Zacharias)