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Jedes Haus hier ist in knalligen Farben gestrichen

Burano – Venedigs bunte Regenbogen-Insel

Burano
Auf der kleinen Insel Burano bei Venedig ist jedes Haus in bunten Farben gestrichen Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

15. Mai 2022, 7:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Burano ist eine kleine Insel im Nordosten von Venedig. Ursprünglich lebten hier Fischer, heute ist der Ort ein absoluter Touristenmagnet. Das liegt vor allem an seinen knallbunten Häusern. Der mutmaßliche Grund, warum sie so farbenfroh sind, ist allerdings überraschend.

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Wer auf einem Italien-Urlaub die legendäre Lagunen-Stadt Venedig besucht, sollte noch ein wenig mehr Zeit einplanen. Der Grund: Im Nordosten der Stadt liegt in der Lagune von Venedig eine kleine Insel, die direkt aus einem Märchenbuch entsprungen sein könnte. Denn wirklich jedes Haus auf Burano ist in hellen, fröhlichen Farben gestrichen. Wenig verwunderlich, ist der Ort ein absoluter Hotspot für Fotojäger.

Es sieht aber auch einfach fast zu schön aus, um echt zu sein, wie sich die kleinen Häuser auf Burano aneinander reihen, als handele es sich um eine Freiluft-Bildergalerie. Jedes Haus gleicht einer großen, bunten Leinwand, erstrahlt in hellem Grün, Blau, Orange, Rot und allen anderen erdenklichen Farben. Dass das heute so ist, hat allerdings mutmaßlich einen durchaus ernsten Hintergrund.

Eine bunte Orientierungs-Hilfe

Burano
Touristen lieben Burano wegen seiner zahlreichen knallbunten Fotomotive Foto: Getty Images

Niemand weiß genau, wann die Bewohner auf Burano anfingen, ihre Häuser so lebensfroh und bunt anzustreichen. Sie lebten aber laut „Daily Mail“ in früheren Zeiten hauptsächlich vom Fischfang. Und so vermutet man hinter dem Farbspektakel eine reine Zweckmäßigkeit. Die Häuser wurden wohl schlicht daher so bunt angemalt, damit die Fischer sich orientieren konnten. Denn wenn Nebel aufzog, konnten sie immer noch ihre bunten Häuser sehen. Auf diese Weise vermieden sie Schiffbruch, und fanden sicher nach Hause zurück.

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Noch etwas anderes wird auf Burano durchaus ernst genommen, und zwar die Farben der Häuser an sich. So darf man nicht einfach sein Haus anmalen, wie man möchte, sondern muss vorher tatsächlich die Stadtverwaltung um Erlaubnis bitten. Denn es ist nicht jede Farbe für jeden Ort in Burano gestattet. Um die leuchtende Kolorierung zu erhalten, die heute so viele Touristen auf die kleine Insel lockt, werden die Häuser laut „Atlas Obscura“ alle zwei Jahre neu gestrichen.

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Und auch noch für etwas anderes ist Burano heute berühmt, denn hier wird in liebevoller Handarbeit besonders feine Spitze hergestellt. Daraus werden beispielsweise Kleidungsstücke, Schals und Tischdecken gefertigt. Laut „Encyclopedia Britannica“ fingen die Frauen von Burano bereits im 18. Jahrhundert damit an, um in Jahren mit schlechter Fisch-Ausbeute für das Überleben zu sorgen.

Heute wurde die Burano-Spitze aber bereits zunehmend von Billig-Konkurrenz aus Asien verdrängt. Und so sind es die knallbunten Häuser, die mittlerweile vielen Bewohnern das Auskommen sichern. Denn natürlich besuchen jeden Tag unzählige Touristen mit dem Wassertaxi die kleine Insel, deren vier Teile über Brücken miteinander verbunden sind. Einem Artikel der „Associated Press“ zufolge kommen aktuell bereits etwa 1,5 Millionen der jährlich rund 30 Millionen Venedig-Besucher auch nach Burano.

Die Inselpopulation selbst sinkt aber seit Jahren. Jedes Jahr werden es etwa 60 Menschen weniger, die auf Burano leben. Aktuell sind es noch schätzungsweise 2700. Die Zahl der Touristen dagegen dürfte in Zukunft nur noch anwachsen. Allein auf Instagram findet man unter dem Hashtag #Burano fast 900.000 Einträge. Wenig überraschend zeigen fast alle davon die bunten Häuser, die die Insel berühmt gemacht haben. Wer einen Besuch dort plant, kann sich gut über die offizielle Webseite der Insel informieren.

Themen Italien Venedig
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