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Dirndl als Nicht-Bayer

Darf ich als Tourist auf dem Oktoberfest Tracht tragen?

Oktoberfest
Genaue Kleidervorschriften gibt es keine, viele Besucher kommen dennoch in Tracht Foto: Felix Hörhager/dpa
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TRAVELBOOK Redaktion

26. August 2017, 13:34 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Bei der Kleidung auf der Wiesn scheiden sich die Geister: Dirndl, Lederhose oder auch Jeans sind möglich. Aber was trägt der Münchener und was der Tourist?

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Es gibt eine gute Antwort für alle weiblichen Touristinnen, die den Vorwurf hören, sie dürfen als Nicht-Bayer kein Dirndl tragen: Früher haben nur Zugereiste Dirndl getragen, verrät die Kulturwissenschaftlerin Simone Egger von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie hat ein Buch zum „Phänomen Wiesntracht“ in München geschrieben.

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Die Geschichte von Lederhose und Dirndl

Hier ein bisschen Geschichtswissen für den Smalltalk im Festzelt: Der Begriff Tracht steht für ein lokal traditionelles Gewand, das handgefertigt wird. Und Tracht gibt es überall auf der Welt – aber Dirndl und Lederhose gehören nicht unbedingt dazu.

Die Lederhose war einst eine klassische Arbeiter- und Jagdklamotte, der Lodenjanker die übliche Jacke. „Das Dirndl hingegen ist sogar eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts für Frauen aus Großstädten wie Berlin, Hamburg und sogar London, die im Sommer auf dem Land Urlaub machten“, erklärt Egger. Das Baumwollkleid mit Mieder in Karo- und Blumenmuster erinnere also an historische Trachten, stehe aber immer schon mehr für eine schöne Idee der Mode.

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Keine Dirndl- oder Lederhosen-Pflicht

Stellt sich noch die Frage: Muss ich auf dem Oktoberfest Dirndl oder Lederhose tragen? Nein – und das haben selbst die Münchener lange nicht getan. „Vor den 2000er-Jahren ist kaum jemand in Dirndl und Lederhose aufs Oktoberfest gegangen“, berichtet Egger. Während man in den 50er- und 60er-Jahren sogar im Anzug und Kostüm die Wiesn besuchte, war später der Freizeitlook mit Jeans angesagt.

Themen Deutschland München
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