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Er steht seit der Antike in der Stadt

Das Pantheon in Rom – die Geschichte des ältesten noch genutzten Gebäudes der Welt

Pantheon
Das Pantheon ist ein beeindruckendes architektonisches Zeugnis der römischen Antike. Kein Bauwerk in der Stadt hat die Jahrhunderte so gut überstanden wie der imposante Kuppelbau Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

26. Mai 2023, 6:25 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Das Pantheon ist das einzige Gebäude in Rom, das seit der Antike nahezu unverändert überdauert hat. Einst geweiht den römischen Göttern, wurde es später die erste christliche Kirche der Stadt überhaupt. Während seiner bewegten Geschichte brannte es mehrfach ab, und wurde schließlich zur letzten Ruhestätte für viele bedeutende Menschen. Heute gehört es zum Welterbe, und ist einer der größten Touristenmagneten der Ewigen Stadt.

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Mitten im Herzen des an historischen Monumenten nicht eben armen Rom steht ein imposantes Gebäude, das bereits seit über 2000 Jahren das Bild der Ewigen Stadt prägt. Eine gewaltige Kuppel, die jahrhundertelang die größte der Welt war, krönt das Pantheon, einst erbaut als Widmung der römischen Kaiser an ihre Götter. Und auch heute noch ist der Tempel ein Haus des Glaubens, seit er bereits zu Beginn des 7. Jahrhunderts als erste christliche Kirche der Stadt überhaupt geweiht wurde. TRAVELBOOK erzählt die bewegte Geschichte des Wunderbaus, der heute einer der größten Touristenmagneten in Rom ist.

Das Pantheon steht seit der Antike

Laut der offiziellen Seite des Pantheon entsteht eine erste Version des mächtigen Gebäudes zwischen 27 und 25 vor Christus. Marcus Agrippa, der Schwiegersohn des ersten römischen Kaisers Augustus, lässt demnach einen Tempel errichten, in dem sämtlichen römischen Göttern gehuldigt werden soll. Davon zeugt allein schon der Name des Bauwerks, denn Pantheon bedeutet auf Griechisch so viel wie „alle Götter“. Diese historische erste Version des heute legendären Bauwerks hat allerdings nicht einmal 100 Jahre lang Bestand, brennt bei einem Feuer um 80 nach Christus nieder. Genauso ergeht es dem zweiten Pantheon, nur etwa dreißig Jahre später wird es ebenfalls Raub der Flammen.

Pantheon
Die Kuppel des Pantheon war jahrhundertelang die größte auf der ganzen Welt. Der visionäre Bau war Vorbild für zahlreiche andere Gebäude weltweit. Foto: Getty Images

Zwischen 118 und 125 nach Christus lässt dann Kaiser Hadrian das Pantheon bauen, das auch heute noch nahezu unverändert überdauert. Damit ist es das einzige Gebäude der römischen Antike überhaupt, dem dieses Kunststück gelungen ist. Wahrzeichen des Götter-Tempels wird seine majestätische Kuppel, die in ihren Dimensionen für Jahrhunderte unübertroffen bleiben soll. Diese ist so konzipiert, dass das Tageslicht je nach Tages- und Jahreszeit auf unterschiedliche Weise durch ein rundes Loch den Raum erleuchtet. Dieses Phänomen ist besonders eindrucksvoll zur Winter- und Sommersonnenwende, sowie zweimal im Jahr zur Tag- und Nachtgleiche zu beobachten.

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Der Seite „History“ zufolge wird das Pantheon vermutlich zwischen 126 und 128 nach Christus geweiht. Wer der Architekt war, ist heute mangels fehlender Aufzeichnungen nicht mehr nachzuvollziehen. Genauso wenig, warum man über dem Eingangsportal eine Inschrift anbringen ließ, die das Gebäude bis heute ziert. In riesigen Lettern steht dort zu lesen: „Marcus Agrippa, Sohn des Lucius, dreimaliger Konsul, hat dies gebaut“. Vermutlich handelt es sich hierbei um eine Hommage an den „Vater“ des allerersten Pantheon. Unter Hadrian dient das Gebäude übrigens nicht nur als Kultstätte, sondern mitunter auch als Ort der Gerichtsbarkeit in der Stadt.

Der Göttertempel wird zur Kirche

Ab 330 jedoch verlieren sowohl das Pantheon als auch Rom immer weiter an Bedeutung, als Kaiser Konstantin die Hauptstadt seines riesigen Reiches nach Byzanz verlegen lässt, das heutige Istanbul. Erst knapp 300 Jahre später sollen die Geschicke des Gebäudes eine entscheidende Wende erfahren. Denn im Jahr 609 erhält Papst Bonifatius IV die Erlaubnis, den ehemals heidnischen Tempel in eine christliche Kirche zu verwandeln. Er wird nun umbenannt in Sancta Maria ad Martyres, was soviel bedeutet wie „Die Heilige Jungfrau und die Märtyrer“. Nur dieser Umwidmung ist es zu verdanken, dass das Pantheon heute noch nahezu unverändert besteht. Denn die Kirche hat die finanziellen Mittel, ihr neues Gotteshaus entsprechend zu erhalten.

Spätestens in der Renaissance wird das Pantheon zu einer Ikone der Architektur, deren Ideal zahllose zeitgenössische Künstler nacheifern. Michelangelo, bekannt für die Sixtinische Kapelle, glaubt sogar, das Gebäude müsse von Engeln erschaffen worden sein. Es dient in den folgenden Jahrhunderten als Inspiration für zahlreiche andere weltberühmte Bauten, unter anderem das Kapitol in Washington. Wenig verwunderlich suchen sich dann auch einige berühmte Persönlichkeiten diese besondere Kirche als ihr letzte Ruhestäte aus. Unter ihnen sind zum Beispiel der Maler Raphael, aber auch der italienische König Vittorio Emanuele II.

Pantheon in Rom
Luftaufnahme des imposanten Pantheon in Rom Foto: Getty Images
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Heute ein Welterbe

Als Italien 1861 unter ihm zu einem vereinigten Land wird, erfährt auch das Pantheon seinen bislang letzten größeren Umbau. Zwei Glockentürme, die vorher das Gebäude geziert hatten, lässt man nun wieder entfernen. Die Römer stört das aber nicht weiter, denn im Volksmund waren diese ohnehin als „Eselsohren“ verschrien. 1980 erfährt das Pantheon dann eine besondere Ehre, als es als Teil des historischen Zentrums von Rom von der Unesco als Welterbe anerkannt wird. Heute besuchen jedes Jahr mehrere Millionen Menschen die Piazza della Rotonda, wo es seit mehr als 2000 Jahren steht.

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Heute ist das Pantheon zwar längst eine der größten Touristenattraktionen Roms, dient aber auch immer noch als Kirche. Regelmäßig finden hier Gottesdienste und Messen statt. Auf der offiziellen Seite kann man sich über anstehende Veranstaltungen informieren. Für Besucher ist der Kuppelbau in der Regel täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Wer möchte, kann sich aber eine der Tour-Optionen buchen, hierfür variieren die Preise. Obacht bei schlechtem Wetter: Durch das runde Loch in der Kuppel können nicht nur Sonnenstrahlen in das Gebäude eindringen, mitunter regnet es auch hinein. Löcher im Boden sorgen jedoch dafür, dass Wasser auch wieder abfließen kann. Falls Sie aber doch nass werden sollten, ärgern Sie sich nicht. Betrachten Sie es einfach als Zeichen der Götter.

Themen Italien Rom
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