20. September 2022, 6:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die israelische Hafenstadt im Norden des Landes wird häufig unterschätzt. Völlig zu Unrecht! Denn Haifa kann locker mit der pulsierenden Großstadt Tel Aviv und der Weltstadt Jerusalem mithalten – und versprüht dabei einen ganz eigenen Charme.
Ein wenig irritiert und zugleich fasziniert ist fast jeder Besucher, der das erste Mal nach Haifa kommt. Wer Tel Aviv kennt und dann in die Hafenstadt im Norden Israels ankommt, denkt zunächst, er wäre in einem verschlafenen Dorf gelandet. Doch der Schein trügt!
Wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht sind die Hängenden Gärten der Bahai, es gibt exzellente Museen – und eine deutsche Kolonie. Was Sie in Haifa sonst noch sehen und entdecken können – TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören – erzählt von TRAVELBOOK-Autorin Sabine Winkler:
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Die Hängenden Gärten der Bahai
Haifa gehört vor allem aus einem Grund zu jeder Israel-Rundreise: den perfekt angelegten Hängenden Gärten der Bahai. Dort findet sich auch der Schrein ihres religiösen Oberhaupts mit der goldenen Kuppel. Erst 1953 wurde er fertiggestellt – und beherbergt das Mausoleum des in Persien 1850 hingerichteten Religionsstifters der Bahai, dem Bab.
Umgeben ist der Schrein von einer wundervollen tropischen Parkanlage, die sich stufenweise den Hang hinunter schlängelt. Bunte Blüten und Palmen, wo man nur hinblickt. Seit 2008 gehören die Gärten daher aus gutem Grund zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Mein persönlicher Geheimtipp für Haifa
Wen Sie den steilen Abstieg der Bahai-Gärten geschafft und sich von dem spektakulären Gartenerlebnis erholt haben, können Sie danach in eine ganz andere Welt eintauchen: nämlich die der German Colony. Sie grenzt direkt an die Gärten.
Bei einem rund 15-minütigen Spaziergang kann man eintauchen in ein relativ unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte. Um 1850 plante die württembergische Tempel-Gesellschaft christliche Siedlungen im Heiligen Land. Das Resultat sieht man in Haifa noch heute. Die Häuser sehen für nahöstliche Verhältnisse grotesk deutsch aus. Es ist, als wäre in der German Colony die Zeit stehen geblieben.
Hier befinden sich heutzutage aber auch die besten Restaurants und Cafés in Haifa. Wie etwa das – welches den herrlich schönen ironischen Namen Shtroudl trägt.
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Tipps für Haifa, wenn es regnet
Wenn das Wetter nicht mitspielt, sollte man eines der zahlreichen Museen Haifas besuchen. Das größte Museum in Haifa ist das Nationale Museum der Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt, kurz Madatech.
Dass viele Wissenschaftler und Erfinder jüdische Wurzeln haben und hatten, dürfte vielen bekannt sein. Das interaktive Museum führt es aber noch einmal eindrucksvoll vor Augen. Kunstfans sollten jedoch eher dem Reuben- und Edith-Hecht-Museum einen Besuch abstatten. Neben einer archäologischen Ausstellung samt Kibbuz, einer typisch israelischen Landwirtschaftskommune, gibt es hier Bilder von Monet und van Gogh zu bestaunen.
Dos and Don’ts für Haifa
- Dos: Israels interreligiöse und multikulturelle Vielfalt zu erleben, ist ein absolutes To-do! Am besten geht das in Haifa in der Wadi Nisnas. Das ist eine orientalische Marktgasse, in der sowohl jüdische als auch arabische Israelis seit Jahrzehnten friedlich nebeneinander wohnen, arbeiten und essen.
- Donts: Absolutes No-go ist es hingegen, sich der obligatorischen Taschenkontrolle zu verweigern, wenn Sie in ein Einkaufszentrum, ein Kino oder Club wollen. Wie überall in Israel werden Sie auch in Haifa zunächst auf Waffen oder gefährliche Gegenstände untersucht. Das dient alles der Sicherheit, da in der Vergangenheit palästinensische Terroristen an öffentlichen Orten häufig Selbstmordattentate verübten.
Hoffentlich haben Sie die Sicherheitskontrollen nicht abgeschreckt. Ich kann Ihnen aber versichern: An die Omnipräsenz von Sicherheitspersonal im Land gewöhnt man sich schnell.
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Weitere Reisetipps für Haifa
- Auto oder öffentliche Verkehrsmittel? Ob Auto oder Bus, das ist eigentlich egal, nur zu Fuß sollten Sie die Stadt am Fuße des Bergs Camel lieber nicht erkunden. Bis zu 400 Meter Höhenunterschiede hat die Stadt!
- Pärchen- oder Familienurlaub? Zu zweit lässt sich Haifa perfekt entdecken. Es gibt viele Restaurants und eben die romantische Kulisse der Bahai-Gärten.
- Entspannung oder Abenteuer? Entspannung! Der Kontrast zum pulsierenden Hotspot Tel Aviv und der Weltstadt Jerusalem ist gigantisch. Ideale Voraussetzungen, um die Seele baumeln zu lassen,
- Kultur oder Party? Haifa ist ein Paradies für Freunde der Kultur: Das Haifa Museum of Modern Art und National Maritime Museum sind nur einige der exzellenten Ausstellungen.
- Teuer oder günstig? Wie alles in Israel: teuer.