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Die Schauplätze aus Dan Browns Thriller

Auf den Spuren der „Illuminati“ durch Rom

Rom hat mit seinen vielen Kirchen, Kuppeln und Gassen auch etwas geheimnisvolles an sich. Nicht umsonst hat Dan Brown seinen Roman „Illuminati“ in Rom spielen lassen.
Rom hat mit seinen vielen Kirchen, Kuppeln und Gassen auch etwas geheimnisvolles an sich. Nicht umsonst hat Dan Brown seinen Roman „Illuminati“ in Rom spielen lassen. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

19. September 2014, 10:07 Uhr | Lesezeit: 19 Minuten

Millionen haben Anfang des Jahrtausends den Bestseller „Illuminati“ von Dan Brown verschlungen, der 2009 mit Tom Hanks in der Hauptrolle auch verfilmt wurde. Darin begibt sich der Symbolologe Robert Langdon auf die Spuren des mysteriösen Geheimbundes „Illuminati“, der in Rom und im Vatikan sein Unwesen treibt. Reisebloggerin Katrin Lehr hat eine Rundtour zu den Schauplätzen aus dem Buch zusammengestellt – bei der man praktischerweise an vielen bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbeikommt.

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Als ich 2003 Dan Browns Bestseller „Illuminati“ gelesen habe, beschloss ich, irgendwann selbst auf die Suche nach den Schauplätzen aus dem Buch in Rom zu gehen. Es gibt zwar zahlreiche geführte Touren, die man buchen kann – doch diese sind recht teuer und man hat nur wenig Zeit, um sich alles genau anzusehen. Am besten man erkundet das Rom der Illuminati auf eigene Faust, löst wie Robert Langdon die Rätsel und Mythen des Geheimbundes, entdeckt die Altäre der Wissenschaft und findet die Kirche der Erleuchtung. Wie das geht, lest ihr hier.

Die Geschichte im Buch

Im Buch hält ein von den Illuminati beauftragter Assassine vier Kardinäle gefangen, die als heiße Anwärter (i preferiti) für die Nachfolge des jüngst gestorbenen Papstes gelten und im gleichzeitig stattfindenden Konklave gewählt werden sollen. Im Zeichen der vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser bringt der Killer die Geistlichen auf schauerliche Art und Weise nacheinander um.Wissenschaft gegen Religion – seit Jahrzehnten verfeindet.

Zuvor wurde Antimaterie beim CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) in Genf gestohlen, mit welcher der gesamte Vatikan zerstört werden soll. Der Professor für Kunstgeschichte und Symbologe Robert Langdon jagt mit Hilfe eines Gedichts von John Milton nun atemlos durch Rom, um den Killer und die Antimaterie auf dem Pfad der Erleuchtung zu finden.

Eines sollte man sich bewusst machen: Nicht alles im Buch ist historisch oder geographisch richtig. Dan Brown biegt sich die geschichtlichen Fakten oder auch die tatsächliche Lage eines Schauplatzes so hin, dass es in die Handlung seines Thrillers passt. Fiktion trifft Realität – Dichtung trifft Wahrheit.

Station 1: Der Vatikan

Im Vatikan spielt der größte Teil der Handlung in Buch und Film. Allerdings ist hier alles streng geregelt, Besucher dürfen längst nicht überall hin. Einige Schauplätze aus dem Buch bekommt man aber dennoch zu sehen – manchmal auch über kleine Umwege.

Vatikanische Gärten

Gleich zu Beginn des Buches landen Robert Langdon und Vittoria Vetra auf dem Hubschrauberlandeplatz im Vatikan und werden durch die Vatikanischen Gärten zu den Diensträumen der Schweizergarde gebracht.

Der Besuch der Gärten ist nur innerhalb einer gebuchten Tour im Minibus möglich. Mir wurde gesagt, dass auf dieser Tour absolutes Fotografierverbot herrscht. Einen Blick auf die Gärten kann man trotzdem werfen: Von der Kuppel des Petersdoms aus sieht man den Verwaltungssitz und davor das Wappen des aktuellen Papstes in Blumenform. In der hintersten Ecke der Gärten befindet sich auch der Hubschrauberlandeplatz.

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Die Vatikanischen Gärten, gesehen vom Dach des Petersdoms aus. Foto: Katrin Lehr

Weitere Fotos der Vatikanischen Gärten hat der Vatikan auf seiner Website zusammengestellt.

Schweizergarde

Keinen Zutritt gibt es für „Normalsterbliche“ zu den Diensträumen der Schweizergarde, deren Mitglieder den Apostolischen Palast und die Eingänge zur Vatikanstadt seit mehr als 500 Jahren bewachen, von einigen kleineren Unterbrechungen mal abgesehen. Einen Blick auf die „Hauspolizei“ des Vatikan kann man natürlich trotzdem werfen und darf sie auch fotografieren. Deren gelb-blau-rote Uniform wurde übrigens nicht – wie im Buch erwähnt – von Michelangelo entworfen.

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Die Schweizergarde ist das einzige verbliebene päpstliche Armeekorps in Waffen. Die Wächter tragen eine Hellebarde, eine Mischung aus Hieb- und Stichwaffe. Foto: Katrin Lehr

Apostolischer Palast

Im Buch werden Robert und Vittoria in einem Zimmer des apostolischen Palastes eingeschlossen, schaffen es durch eine List mit einem Anruf aber, rausgelassen und zum Camerlengo gebracht zu werden.

Der Camerlengo Carlo Ventresca ist der persönliche Assistent des Papstes. Dass er die beiden im päpstlichen Amtszimmer trifft, ist der Fantasie Dan Browns entsprungen. Fakt ist, dass in der Apostolischen Konstitution festgeschrieben ist, dass der Camerlengo Arbeitszimmer und Privatgemächer des Papstes nach dessen Tod zu versiegeln hat. Natürlich bleibt auch Touristen dieser Teil des Vatikans verschlossen.

Im Apostolischen Palast befinden sich die päpstliche Unterkunft und auch sein Arbeitszimmer. Wenn man auf dem Petersplatz steht, befindet sich auf der rechten Seite ein großes Bronzetor rechts der Kolonnaden. Die Schweizergarde wird den Zutritt dorthin verwehren, aber mit etwas Glück kann man die Königstreppe (Scala Regia), die Bernini erbaut hat, erblicken.

Vatikanische Geheimarchive

Als nächstes erhalten Langdon und Vittoria die Erlaubnis, in den Geheimarchiven nach einem Dokument Gallileos zu forschen, welches ihnen auf der Suche nach dem Weg der Erleuchtung helfen soll. Auf dem Weg liegen die vier Kirchen, die Altäre der Wissenschaft, die zur Kirche der Illuminati führen sollen.

Wie der Name schon erahnen lässt, bleibt Besuchern ein Blick auf die Geheimarchive  selbstverständlich ebenfalls untersagt. Hier lagern über 20.000 Bücher. Nur Forscher mit einem Empfehlungsschreiben eines angesehenen Institutes haben eventuell eine Chance, einen Blick hinein zu werfen.

Die Sixtinische Kapelle

Hier warten die Kardinäle auf das Eintreffen der vier noch fehlenden Kardinäle, um mit dem Konklave zu beginnen. Am Ende zeigt Robert Langdon ihnen hier das Video, welches Maximilian Kohler im Büro des Camerlengo kurz vor seinem Tod zur Aufklärung heimlich aufgenommen hat.

Die Sixtinische Kapelle liegt nördlich des Petersdoms und ist mit diesem über die Scala Regia verbunden. Als Tourist bekommt man allerdings nur über die Vatikanischen Museen Zugang zur Kapelle, die definitiv den Höhepunkt dieser Besichtigung bildet. Besondere Berühmtheit erlangt die Sixtinische Kapelle durch Michelangelos Deckengemälde, dessen Erschaffung vier Jahre in Anspruch nahm. „Die Erschaffung Adams“ ist eines berühmtesten Gemälde der Welt. Es zeigt, wie Gott mit ausgestrecktem Finger Adam Leben einhaucht.

Ein weiteres Highlight ist Michelangelos „Jüngste Gericht“, welches hinter dem Altar die Wand ziert. Im Inneren der Kapelle herrscht übrigens absolutes Fotografier-Verbot. Aber wer hält sich daran? Ich glaube niemand…

Seit 1492 ist die Sixtinische Kapelle außerdem der Ort, an dem die Kardinäle in einem Konklave den neuen Papst wählen. Dazu wird die Kapelle hermetisch abgeriegelt. Ausnahmen zur Öffnung wie im Buch gibt es nicht.

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Die Fresken des Malers Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle sind unglaublich beeindruckend. Ganz oben im Bild: Die Erschaffung des Adams. Foto: Getty Images

Station 2: das Pantheon

Das Gedicht im Buch von Galileo Galilei gibt Hinweise auf den Pfad der Erleuchtung durch Rom. Santi’s earthly tomb – Santis irdenes Grab. Der berühmte Künstler Raffael ist hiermit gemeint. Santi ist sein Nachname. Das Grab Raffaels befindet sich im Pantheon. Also machen sich Robert und Vittoria schnell auf den Weg dorthin.

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Das Pantheon liegt an der Piazza della Rotonda, mitten in Rom zwischen der Piazza Navona und dem Trevi-Brunnen. Der Eintritt ist kostenlos. Foto: Getty Images

Das Pantheon wurde 125 n. Chr. erbaut und gilt als das am besten erhaltene Bauwerk der Antike. Es ist ein architektonisches Meisterwerk: Die Kuppel ist gewaltig und misst im Durchmesser 43,3 Meter – exakt soviel, wie die Gesamthöhe des Gebäudes beträgt. Der Durchmesser der Kuppel im Petersdom ist übrigens 1,40 Meter kleiner.

Die Hauptlichtquelle im Inneren stammt von dem riesigen 9 Meter großen Loch in der Mitte der Kuppel – auch Oculus genannt. Nicht nur Licht und frische Luft, sondern auch Regen fällt durch die Öffnung. Daher sind in der Mitte 22 Abflusslöcher in den Marmorboden eingelassen, welche das Wasser in Zisternen ableiten. Der Oculus diente ursprünglich als Art Kamin für Rauch aus zeremoniellen Verbrennungen. Gleich am ersten Rätsel irrt sich Langdon gewaltig, als er denkt, das erwähnte Dämonenloch sei die Öffnung im Pantheon.

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Die Kuppel hat einen Durchmesser von 43,3 Meter, das Loch ist 9 Meter breit. Foto: Katrin Lehr

Station 3: Piazza del Popolo

Als Robert und Vittoria entsetzt feststellen, dass sie am falschen Ort suchen, ist es schon fast zu spät. Mit Hilfe eines römischen Fremdenführers finden sie heraus, dass Santis irdenes Grab nicht Raffaels Grab selbst ist, sondern ein von ihm entworfenes Grab in der Kirche Santa Maria del Popolo.

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Der Piazza del Popolo ist oval, in der Mitte prangt ein mächtiger 24 Meter hoher ägyptischer Obelisk, und auch der Brunnen um den Obelisken mit seinen vier ägyptischen Löwen scheint prädestiniert als Ort der Illuminati. Foto: Getty Images

Für die Strecke braucht man nicht wie im Buch beschrieben nur eine Minute, und auch die Entfernung beträgt nicht nur 1,5 Kilometer. Zu Fuß ja – aber mit dem Auto sind es ganze 2,6 Kilometer, und wer in Rom schon einmal mit dem Auto gefahren ist weiß, wie dicht hier der Verkehr oftmals ist. Die im Buch beschriebene Strecke ist außerdem nicht so einfach zu erreichen, da man auf die Via della Scrofa nur kommt, wenn man mindestens eine Einbahnstraße verkehrt herum hinein fahren würde.

Die Piazza del Popolo ist einer der größten Plätze Roms. Langdon erkennt, wie „geschaffen“ der Ort für die Illuminati sein muss: Der Platz ist oval, in der Mitte prangt ein mächtiger 24 Meter hoher ägyptischer Obelisk aus rotem Granit, und auch der Brunnen um den Obelisken mit seinen vier ägyptischen Löwen scheint prädestiniert als Zeichen des Geheimbundes. Die imposante Stadtmauer Porta del Popolo zeigt eine „Sonne über einem dreieckigen Steinhaufen“, von Langdon erkannt als, „ein Licht über einer Pyramide“, ein Zeichen der Illuminati.

Auch hier fantasiert Dan Brown ein wenig: Es handelt sich um das Familienwappen des Fabio Chigi, welcher 1655 zum Papst gewählt wurde. Der Steinhaufen, das sind sechs Steine und somit das Symbol für die sechs Hügel von Siena, woher die Familie Chigi stammt.

Santa Maria del Popolo und die Chigi-Kapelle

Durch den aufgebrochenen Nebeneingang gelangen Robert und Vittoria in die Kirche. Sie suchen nach der Chigi-Kapelle, welche sich hinter einer der acht durch Bauarbeiten verdeckten Nischen verstecken muss, und darin das Demon’s hole – das Dämonenloch.

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Unscheinbare Fassade: Die Kirche Santa Maria del Popolo. Foto: Katrin Lehr

Laut Buch liegt die Kirche „schräg am Hang eines Hügels, der an den südöstlichen Rand der Piazza grenzte. Sie ragte aus ihrer Umgebung wie ein gestrandetes Schlachtschiff …“ Folgt man dieser Beschreibung, wird man die Kirche nicht finden. Sie steht im Norden des Platzes, der Eingang befindet sich direkt am Stadttor Porta del Popolo.

Die unscheinbare Fassade der Mitte der 15. Jahrhunderts gebauten Santa Maria del Popolo Kirche in Rom verrät nichts über die Pracht im Inneren. Nach dem Betreten findet man im Inneren auf der linken Seite in der zweiten Nische die Chigi-Kapelle – der erste Altar der Wissenschaft. Sie wurde innerhalb drei Jahren von Raffael entworfen und erbaut. Wer hier eine in die Wand eingelassene Fliese mit dem Hinweis auf das Grab von Alexander Chigi sucht, wird diese hier nicht finden. Denn Alexander hieß mit richtigem Vornamen Fabio und wurde erst mit der Papstwahl zu Papst Alexander VII. In der Kapelle liegen Agostino und Sigismondo Chigi begraben.

Im Inneren der Kapelle dominiert glänzender roter Marmor. An den beiden Seitenwänden sieht zwei Pyramiden. Ein eher ungewöhnlicher Anblick in einer christlichen Kirche. Doch damals wurden ägyptische Symbole häufig verwendet, auch für christliche Kirchen.
Auf dem Boden entdeckt man dann endlich das gesuchte Mosaik: Ein kniendes Skelett auf einer Steinplatte, die den Eingang zur Grabhöhle verschließt: Das Dämonenloch.

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Das Dämonenloch in der Chigi Kapelle. Foto: Katrin Lehr

Hier wurde im Buch der erste Kardinal mit dem Brandmal „Earth“ gefunden. Ein Abstieg in die unterirdische Gruft ist allerdings nicht möglich. Das Betreten der Kapelle ebenso wenig.

Im hinteren rechten Teil der Kapelle befindet sich Berninis „Habakuk und der Engel“. Die beiden Figuren zeigen in entgegengesetzte Richtungen. Im Buch heißt es „Let angels guide you on your lofty quest.“ Berninis Engel könnte sogar in die richtige Richtung zeigen – denn die nächste Station auf dem Pfad der Erleuchtung bringt uns auf den Petersplatz.

Station 4: Petersplatz

Der Finger des Engels in der Chigi-Kapelle der Kirche Santa Maria del Popolo zeigt Robert Langdon den Weg zur nächsten Station: der Petersplatz. Ziel ist ein Marmorblock, eingelassen in den Boden in unmittelbarer Nähe des 27 Meter hohen ägyptischen Monolithen in der Mitte des Platzes. Am Fuß des Obelisken wird der zweite Kardinal mit dem Brandmal „Air“ ermordet aufgefunden. Auch hier kommen Robert und Vittoria zu spät.

Die gesuchte Marmorplatte mit dem Symbol des Westwindes trägt den Schriftzug „West Ponente” (Respiro di dio) was soviel wie „Atem Gottes” heißt und für das Element Luft steht. Man findet sie zwischen Obelisk und Petersdom auf dem Boden.

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Die gesuchte Marmorplatte mit dem Symbol des Westwindes trägt den Schriftzug „West Ponente“ (Respiro di dio). Foto: Katrin Lehr

Auf dem Petersplatz befinden sich übrigens noch 15 weitere Marmorplatten mit Wind-Symbolen. Warum im Buch ausgerechnet der Westwind den entscheidenden Hinweis auf die nächste Station gibt, weiß nur Dan Brown.

Wenn man das erste Mal über die Via della Conciliazione den weitläufigen Platz vor dem Petersdom betritt ist, man beeindruckt: 340 Meter lang und 240 Meter breit; die halbkreisförmigen Kolonnaden, bestehend aus 284 Säulen, die in vier Reihen hintereinander angeordnet sind, umrahmen den Platz vom Petersdom ausgehend. Die Kolonnaden bilden übrigens die Grenze zwischen Vatikanstadt und Italien.

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Ebenfalls sehr beeindruckend: Der Blick von der Kuppel aus auf den Petersplatz. Foto: Katrin Lehr

Tipp: Ungefähr in der Mitte zwischen Brunnen und Obelisk sind auf beiden Seiten kleine runde Platten in den Boden eingelassen. Wenn man sich darauf stellt auf die Säulen der Kolonnaden blickt, sieht man nur noch eine einzige Säulenreihe. Auch diese geniale Konstruktion verdanken wir Gian Lorenzo Bernini, der den Petersplatz in den Jahren 1656 – 1667 neu gestaltete.

Station 5: Piazza Barberini

Die Marmorplatte auf dem Petersplatz weist den Weg nach Westen. Im Archiv des Vatikans durchforstet Robert eine Liste an Bauwerken Berninis und stößt dabei auf die Skulptur „Die Verzückung der heiligen Theresa“. Diese steht vor der Kirche Santa Maria della Vittoria. Sie machen sich schnell auf den Weg zum Piazza Barberini, wo sich die Kirche befindet.

Doch wer sich zur Piazza Barberini begibt, wird enttäuscht werden: Hier stand noch nie ein Obelisk, dafür aber der im Jahr 1623 von Bernini geschaffene Tritonenbrunnen. Nicht zu übersehen ist dafür das Hotel Bernini: Hier verbringen Robert und Vittoria ihre erste gemeinsame Nacht, nachdem das Rätsel gelöst ist und Robert sich selbst aus dem Krankenhaus entlässt.

Station 6: Kirche Santa Maria della Vittoria

Einige hundert Meter aufwärts der Piazza Barberini findet man die Kirche auf dem Weg zum Hauptbahnhof, gegenüber des 5-Sterne Hotels The St. Regis Rome. Als normaler Tourist würde man die Kirche vermutlich ignorieren. Zu unscheinbar und schmucklos liegt sie an der Ecke.

Im Inneren findet man die im Buch beschriebene Bernini-Statue, die „Die Verzückung der heiligen Teresa”. Sonnenstrahlen aus Gold leuchten im Hintergrund, die vom hinter der Statue verborgenen Lichteinfall tatsächlich mit Tageslicht angestrahlt werden.

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Die „Verzückung der heiligen Teresa“ in der Kirche Santa Maria della Vittoria. Öffnungszeiten: Täglich 7 bis 12 Uhr und 15:30 bis 19 Uhr. Foto: Katrin Lehr

Station 7: Piazza Navona

Der Engel der Skulptur in der Santa Maria della Vittoria deutet mit seinem Speer Richtung Westen. Robert kombiniert dank eines Stadtplans und erkennt, dass die nächste Station Berninis Fontana die Fiumi (Vier-Ströme-Brunnen) auf der Piazza Navona sein muss. Hier soll der nächste Kardinal ermordet werden.

In Wahrheit weißt der Pfeil des Pfeils des Engels in Richtung Nordosten, wo sich das Olympiastadion befindet.

In Rom gibt es zahlreiche schöne Plätze. Einer der schönsten ist ohne Zweifel die Piazza Navona. Nicht nur der Vier-Ströme-Brunnen ist sehr imposant, auch die Kirche Sant’Agnes in Agone ist in beeindruckendes Bauwerk. Auf der Piazza herrscht immer reges Treiben und die ein oder andere der „besten Eisdielen Roms“ befinden sich hier. Dass der Platz überhaupt mal so verlassen sein könnte, wie Robert Langdon ihn kurz vor elf Uhr Abends vorfindet, ist kaum vorstellbar.

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Die Piazza Navona mit dem Vier-Ströme-Brunnen von Bernini. Foto: Getty Images

Robert Langdon erklimmt im Buch zuerst den Sockel des Vier-Ströme-Brunnens, dann den Obelisken, um einen besseren Blick über Rom zu bekommen und die Richtung auszumachen, in welche die Taube auf dem Obelisken zeigt. Dadurch sieht er das Gebäude, welches die Kirche der Erleuchtung sein muss.

Der Brunnen wurde von Bernini erbaut. Der Obelisk, der sich in der Mitte erhebt, misst 16 Meter. An dessen Spitze sitzt eine Taube mit Olivenzweig im Schnabel. Mir ist ein Rätsel, wie ein Mensch hier raufklettern soll. Ebenso, wie Robert im Buch „über“ den Platz hinwegschauen kann. Denn so hoch ist der Obelisk nicht, um über die Gebäude am Platz schauen zu können. Fraglich ist auch, wie man in dem Brunnen ertrinken kann – denn das Becken ist nur 40 Zentimeter tief. Aber so ist das nun mal bei Dan Brown: Manchmal muss man sich die Gegebenheiten ein wenig zurecht biegen, damit es zur Geschichte passt.

Station 8: Engelsburg

Die Taube auf der Spitze des Obelisken auf der Piazza Navona zeigt die Richtung zur letzten Station: Der Engelsburg. Die Kirche der Erleuchtung und auch der Ort, an dem der Killer Vittoria gefangen hält.

Nachdem auch das vierte Element gefunden wurde, scheint Langdon auf dem geheimen Illuminati-Pfad fast am Ende angekommen zu sein. Seine Kombinierungsgabe lässt ihn auch das letzte Versteck erahnen: Das Castel Sant’Angelo, eines der berühmtesten Bauwerke Roms.
Die Burg ließ der römische Kaiser Hadrian erbauen.

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Die Engelsburg wirkt von außen wie eine Festung. Öffnungszeiten: Täglich 9 bis 19 Uhr, Eintritt: Erwachsene 10,50 Euro, ermäßigt 7,50 Euro. Foto: Katrin Lehr

Erstmals diente die Burg als Mausoleum für römische Herrscher. Danach wurde die Engelsburg zur Festung Roms ausgebaut. Ab dem 10. Jahrhundert diente die Engelsburg als Zufluchts- und auch Aufenthaltsort für Päpste. Auch als Gefängnis oder sogar als Folterkammer musste sie herhalten. Sogar Galileo wurde hier einmal festgehalten. Mittlerweile dient die Burg nur noch als Museum.

Die Skulptur des Engels auf dem Dach der Engelsburg stammt nicht, wie von Dan Brown behauptet, von Bernini, sondern vom flämischen Bildhauer Pieter van Verschaffelt. Falsch ist auch, dass der im Buch beschriebene Passetto di Borgo – der rund 800 Meter lange Geheimgang, der vom Vatikan zur Engelsburg führt – unterirdisch verläuft. Der Passeto liegt nicht unter der Erde, sondern ist ein überirdisch fest ummauerter Gang. Von außen sieht der Passetto aus wie eine gewöhnliche Mauer. Dieser Fluchtweg hat schon dem ein oder anderen Papst zur Flucht aus dem Vatikan verholfen. Der Zugang ist für die Öffentlichkeit leider verschlossen

Station 9: Petersdom

Die Antimaterie ist unter dem Petersdom versteckt, dem wichtigsten Heiligtum der römisch-katholischen Kirche. Auf dem Grab des heiligen Petrus befindet sich der Zylinder. Es bleibt nur noch wenig Zeit, den Zylinder zu entfernen…

Der Petersdom ist ein imposantes Gebäude. Im Inneren finden auf 15.000 Quadratmetern rund 60.000 Gläubige Platz – fast wie bei einem Fußballstadion. Fast alle bekannten Baumeister der Renaissance und des Barock waren am Bau beteiligt: Raffael, Michelangelo, Bernini und Bramante.

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Blick in den gewaltigen Innenraum des Doms. Foto: Katrin Lehr

Neben dem Altar steht rechts die Bronzestatue des Heiligen Petrus. Neben der Statue führt eine Treppe hinab zu den vatikanischen Grotten. Hier befindet sich das Grab des Paulus, auf dem im Buch der Behälter mit der Antimaterie angebracht ist. So tief wie von Dan Brown beschrieben muss man aber nicht hinabsteigen: Das Grab liegt direkt unter dem Altar.
Um das Grab herum sind 99 Öllampen angebracht. Lämpchen wäre der treffendere Begriff. Wie der Camerlengo damit sein Gewand getränkt haben soll, bleibt wohl auch der Fantasie Dan Browns überlassen.

Station 10: Tiberinsel

Nach Roberts waghalsigem Sprung auf Leben und Tod aus dem Hubschrauber stürzt Robert in den Tiber. Direkt vor dem Ufer der Tiberinsel, wo er von einem Arzt gerettet wird.

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Die Tiberinsel. Hier ist meist wenig los, dabei ist die kleine Insel im Fluss wirklich hübsch anzusehen. Foto: Getty Images

Robert Langdon und Vittoria stellen schnell fest, dass Gian Lorenzo Bernini der unbekannte Meister der Illuminati ist und den Pfad der Erleuchtung mitten in Rom geschaffen hat.
Bernini diente unter acht verschiedenen Päpsten und wurde zunächst als Bildhauer und später als Architekt gefeiert. Auch hier mogelt Dan Brown – denn Bernini ist lange vor Gründung der Illuminati gestorben.

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Der kürzeste Weg

Wem es zu anstrengend oder zeitaufwendig ist, die Tour in chronologischer Reihenfolge der Ereignisse im Buch zu machen, kann die Stationen auch auf dem kürzesten Weg ablaufen. Die Strecke ist relativ gut zu Fuß zu bewältigen, man sollte aber trotzdem bequeme Schuhe anziehen. Die Tour führt von der Kirche Santa Maria della Vittoria über die Piazza Barberini zur Piazza del Popolo, dann weiter zum Pantheon, über die Piazza Navona zur Engelsburg, und von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum Petersplatz und den Vatikanischen Museen. Umgekehrt geht natürlich auch.

Katrin Lehr ist Reisebloggerin und viel unterwegs in der Welt, weshalb ihr Blog auch „viel-unterwegs.de“ heißt. Darauf schreibt sie über ihre Reisen, gibt Tipps und Infos, wie man sich am besten eine Auszeit vom Job nimmt und wie man es trotz Vollzeitjob schafft, viel zu verreisen.

Themen Italien Rom
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