30. September 2024, 17:47 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Vor ihrem letzten Aufenthalt in Kopenhagen war unsere Autorin schon zwei Mal in der dänischen Hauptstadt. So richtig angetan hatte es ihr die Stadt aber nicht. Bis jetzt! Hier verrät sie, an welchen ungewöhnlichen Dingen sie sich besonders erfreute.
Kopenhagen und ich hatten einen schwierigen Start. Vor meinem letzten Aufenthalt vor wenigen Wochen war ich zwar bereits zwei Mal in der dänischen Hauptstadt. Als Kopenhagen 2017 das erste Mal besuchte, hatte mein damaliger Ex-Freund mich einen Tag vorher mit der Absage der Reise überrascht. Allein und schlecht gelaunt reisend, konkurrierte zu allem Überfluss auch noch das Kopenhagener Wetter mit meiner „Wie 7 Tage Regenwetter“-Miene und ich konnte mich erst vier Jahre später einigermaßen mit der Stadt versöhnen, als ich bei einem spontanen Segeltrip für einen kurzen Zwischenstopp in Kopenhagen hielt.
Übersicht
So richtig kennenlernen durfte ich die Stadt aber erst jetzt, auf meinem letzten Trip, als ich eine Freundin besuchte, die vorübergehend in der Stadt arbeitet. Ich war als Kind (wie viele, die in Schleswig-Holstein aufgewachsenen sind) fast jedes Jahr in Dänemark, aber dass Kopenhagen noch mal ein Stück anders als das restliche Dänemark ist, merkte ich jetzt ganz deutlich.
7 Dinge, die mich in Kopenhagen überrascht haben
Ist Dänemark sonst eher etwas verschlafen, kann es die Hauptstadt locker mit dem Glamour und dem Flair von Paris aufnehmen: Sterne-Restaurants, wohin das Auge blickt, stylisch dekorierte Cafés und Modetrends auf den Straßen, von denen wir noch nicht mal gehört haben – geschweige denn, dass wir sie tragen würden. Nur, dass hier alles eine Spur lässiger ist. Besonders folgende sieben Dinge haben mich an Kopenhagen überrascht.
„Darf ich dich zur Tankstelle ausführen?“
Manche Tankstellen in Kopenhagen überraschen mit eigenen kleinen Restaurants, in denen die Einheimischen gern Burger essen gehen – der Gasoline Grill zum Beispiel. Die Tankstelle bietet auch Burger an und ist unter den Kopenhagenern ein echter In-Spot. Ich bin zwar Vegetarierin, aber wer weiß – falls ich im nächsten Leben als Trucker oder Kopenhagenerin auf die Welt komme, sehen wir uns hier!
Fahrradfahren wie auf der Autobahn
In Kopenhagen sind Fahrräder das bevorzugte Fortbewegungsmittel. Und dementsprechend rasant geht es hier auch auf den Fahrradwegen zu. Mitunter habe ich das Gefühl, ich wäre auf einer effizient organisierten Autobahn: Rechts fährt man langsam, links überholt man. Mit den E-Bikes, die man hier an jeder Ecke mieten kann, und mit denen man problemlos die 30 Stundenkilometer erreicht, ist das ganz schön gefährlich. Besser einen Helm mitmieten!
Das Deko-Konzept: Pflanzen überall
Warum sind die Cafés und Boutiquen hier eigentlich so verdammt stylisch? Das fragte ich mich regelmäßig bei unseren Frühstücksausflügen. Ich bin keine Designerin und kann deshalb nur mutmaßen – was mir aber definitiv positiv an den Stores und Cafés auffiel: überall Grünpflanzen! Passt zu dem grünen Lifestyle aus Fahrradfahren und Naturvergnügen. Besonders in Cafés wie „Vækst“, wo sich ein ganzes Gewächshaus mitten im Raum befindet, haben Pflanzen eine zentrale Rolle. Kein Wunder, dass Kopenhagen oft als eine der lebenswertesten Städte der Welt gilt – hier fühlt man sich gleich wohl.
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So geht Emissionen senken
In Sachen Umweltschutz sind die Skandinavier uns einen großen Schritt voraus. So überrascht es zunächst wenig, dass Kopenhagen ein Vorbild ist, wenn es um nachhaltige Mobilität geht. Elektroautos und E-Bikes dominieren die Straßen und haben Verbrenner-Autos schon lange abgelöst. Doch sogar die Metro wird hier von einem vollautomatischen Computersystem gesteuert. Scheint zu funktionieren – denn ich bemerke es erst, als mich meine Freundin darauf hinweist.
Second-Hand-Paradies
Kopenhagen hat eine lebendige Second-Hand-Kultur. Samstags verwandeln sich ganze Stadtviertel in riesige Flohmärkte, wo man alles von Vintage-Mode bis zu Möbelstücken findet. Nachhaltigkeit ist hier fester Bestandteil im Alltag der Menschen. Zum Glück, denn es hat etwas Magisches, durch diese Märkte zu schlendern und an den vielen Ständen zu stöbern.
Bargeld? Was ist das?
Obwohl ich bereits wusste, dass Kartenzahlung in Skandinavien Standard ist, hat es mich in Kopenhagen überrascht, wie konsequent die Dänen auf Bargeld verzichten. Selbst auf Flohmärkten, wo bei uns oft nur bar bezahlt wird, läuft alles digital. Mitunter können wir als Touristen die Zahlungssysteme aber nicht nutzen. Ich hebe deshalb einmal dänische Kronen am Schalter ab – wahrscheinlich als einer der letzten Menschen in Kopenhagen.
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Geschmacksnerven auf Entdeckungsreise
In Kopenhagen wird nicht nur der beste Kaffee serviert, sondern auch Brühe. Ja – Brühe! Ich schaue nicht schlecht, als ich das etwas fragwürdige Getränk auf den Karten der hippen Coffee Shops entdecke. Klingt nicht sonderlich lecker, wie ich finde, und so halte ich mich lieber an Kaffee, aber wer’s mag. Und weil die Dänen uns geschmacklich meist zeitlich voraus sind, kann es nicht lange dauern, bis auch die ersten Brühen-Läden in Hamburg oder Berlin eröffnen. Wer sich lieber an Gewohntes hält, findet in Kopenhagen eine Vielzahl an großartigen Michelin-Restaurants: Kopenhagen ist eine der Städte mit der höchsten Dichte an Sterne-Restaurants – also genau das Richtige für Gourmets.