25. März 2024, 12:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Touristische Reisen, die auf Filmen oder Serien basieren, sind weit verbreitet. Während einige sich über die gesteigerte Beliebtheit dieser Drehorte freuen, sind andere weniger begeistert. Die Netflix-Erfolgsserie „Emily in Paris“ sorgt nun für Unmut bei den Parisern. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier bei TRAVELBOOK.
Die US-amerikanische Dramedy-Serie „Emily in Paris“ sorgt für erhebliche Aufregung auf den Straßen von Paris. In der Erfolgsserie arbeitet die Hauptfigur Emily Cooper, gespielt von Lily Collins, in einer Marketingagentur und sichert sich ihren Traumjob in der französischen Hauptstadt. Die junge Amerikanerin muss sich an das Leben in einer neuen Stadt und an die Herausforderungen einer fremden Arbeitsumgebung anpassen. Gleichzeitig versucht sie, ihre Karriere voranzutreiben. Mittlerweile gibt es auf Netflix schon drei Staffeln von der Serie, die insgesamt 58 Millionen Haushalte erreichte. Daher ist es keine Überraschung, dass der Netflix-Hype auch die Pariser Straßen erfasst hat – zum Leidwesen der Pariser.
Einheimische sind wütend auf „Emily in Paris“
Die immense Beliebtheit der Serie „Emily in Paris“ freut nicht alle, insbesondere nicht die Anwohner. Wie die „Dailymail“ berichtete, sind die Einheimischen wütend auf die Serie, da sie zur Folge hat, dass sich Tausende Fans der Netflix-Sensation in die französische Hauptstadt drängen, um ihre Lieblingsdrehorte zu besuchen. An den Fensterläden eines Cafés, das in der Serie vorkommt, sind sogar aufgebrachte Graffitis aufgetaucht, die sich gegen Touristen richten. Eine gesprühte Botschaft an einer Bäckerei, die in der Liebeskomödie vorkommt, lautet „Emily Not Welcome“. Wieder eine andere lautet: „Der Süden von Paris gehört nicht euch.“
Viele Besucher aus aller Welt reisen vor allem wegen der Foto-Motive an – und sie werden in Bezug auf Hintergrundkulissen nicht enttäuscht. Denn vor Ort finden sie nicht nur das Apartmentgebäude mit der Hausnummer 1, in dem Emilys Nachbar Gabriel lebt, sondern auch sein von ihm geführtes Restaurant und natürlich die Lieblingsbäckerei der Serienheldin, die Boulangerie Moderne. Im Gegensatz zu den Anwohnern dürfte das die Bäckerei freuen, denn viele Touristen folgen den Spuren von Emily und gönnen sich ein Croissant oder andere Leckereien, was die Umsätze steigert.
Pariser sprechen von „Invasion der Idioten“
Vor allem an der Art der Touristen, welche die Serie nach Paris lockt, scheinen sich die Einheimischen zu stören. Die französische Zeitung „Le Monde“ bezeichnete die Darstellung der Stadt der Liebe in der Kultserie als „Vergnügungspark nur für amerikanische Touristen“. Es sei die unrealistische Darstellung ihrer Stadt und die stereotype und manchmal wenig schmeichelhafte Darstellung der Franzosen, die einige Pariser so sehr verärgert. Gegenüber „NBC News“ sagte eine junge Französin, dass es sich anfühle, als würden die Amerikaner die Franzosen verspotten. Laut der „Dailymail“ werden die Scharen von Fans der Netflix-Serie in der französischen Hauptstadt bereits als „l’invasion des imbéciles“ bezeichnet, was so viel heißt wie „Invasion der Idioten“. Ob die Touristenströme in naher Zukunft abnehmen werden, bleibt abzuwarten. Jedoch ist jetzt schon bekannt, dass eine vierte Staffel von „Emily in Paris“ in Planung ist.
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